Jungschiedsrichter sollen gehalten werden
Hauptversammlung der Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen bestätigt Obmann Uwe Schramm – Eine Gegenstimme
LANGENARGEN - Alle drei Jahre wird zur Hauptversammlung der Schiedsrichtergruppe (SRG) Friedrichshafen geladen, am Montagabend haben sich rund 60 Mitglieder im Münzhof Langenargen eingefunden. Trotz vereinzelter Kritik an der Außendarstellung der Führungsriege wurde der bisherige SRG-Obmann Uwe Schramm in seinem Amt bestätigt.
Marzell Heilig vom gastgebenden FV Langenargen brachte in der Aussprache zu Schramms Tätigkeitsbericht Kritisches über die Arbeit des SRG-Ausschusses an. Die sei während der vergangenen Jahren „alles andere als erfolgreich“gewesen, so Heilig. Vor allem vermisse er die Präsenz der SRG-Verantwortlichen bei den Wochenendspielen.
Kritik am Obmann der Schiedsrichtergruppe
Heilig bemängelte zudem die seit Jahren mangelnde Resonanz beim jährlich abgehaltenen SRG-Vereinsforum, stellte der Häfler SRG unter Leitung von Schramm insgesamt ein schlechtes Zeugnis aus und sieht diese „auf einem sensationellen Tiefpunkt“.
„Mutige Worte“, murmelte ein Anwesender nach dieser Einlassung von Marzell Heilig. Dessen Einwände konnte Uwe Schramm indes „nicht nachvollziehen“und richtete sich an seine versammelten Schiedsrichter-Kameraden: „Ihr habt die Möglichkeit, einen anderen zu wählen. Ich klebe nicht an diesem Amt.“
Dieter Baumann vermisste die konstruktive Kritik am Beitrag von Heilig: „Lösungsansätze habe ich in deinem Beitrag nicht erkennen können“, sagte der SRG-Schriftführer.
Diesem Votum schlossen sich die stimmberechtigten Mitglieder an: Bis auf eine Gegenstimme wurde Schramm als SRG-Obmann entlastet. Er war auch der Einzige, der zur Wiederwahl vorgeschlagen und kurz darauf per Akklamation für weitere drei Jahre in seiner Funktion als SRG-Chef bestätigt wurde.
Zuvor hatte sich Uwe Schramm in seinem Rechenschaftsbericht recht erfreut über den aktuell sehr gut besuchten Schiedsrichter-Neulingskurs gezeigt. 24, überwiegend jüngere Teilnehmer hatten sich für den rund vierwöchigen Lehrgang, der zum Monatsende mit der Theorieprüfung endet, angemeldet.
Maßnahmen treffen und dagegen steuern
Noch im Vorjahr musste dieser mangels Interesse kurzfristig abgesagt werden. Auch die Öffentlichkeitsarbeit für die SRG einschließlich deren Präsenz im Internet und den sozialen Medien sei auf einem guten Wege. Sorgen bereiten Schramm und seinen Mitstreitern der Trend, dass Jungschiedsrichter nach nur zwei Jahren überdurchschnittlich oft ihren Job als Spielleiter an den Nagel hängen würden.
Hier gelte es, durch geeignete Maßnahmen ebenso entgegenzuwirken wie beim Problem der Lücke, die sich seit vielen Jahren in der Altersgruppe der 30- bis etwa 40-Jährigen auftue. Und auch bei der Zahl der einsetzbaren Schiedsrichter bei den einzelnen Vereinen gebe es an vielen Orten noch Luft nach oben (Übersicht siehe Kasten).
In seinem Grußwort dankte der kommisarische wfv-Bezirksvorsitzende Nuri Saltik den Verantwortlichen der SRG „für die offene, tolle Zusammenarbeit“. Saltik hob die „enorme gesellschaftspolitische Anforderung“hervor, die es bei der Leitung von Spielen im Amateurfußball zu erfüllen gäbe.
Die „schönen Seiten“des Schiedsrichter-Daseins auf dem Fußballplatz, wo vielfältige Menschenbegegnungen stattfänden, würden sich abwechseln mit Situationen, in denen man verbaler Gewalt ausgesetzt sei und „unqualifizierte Äußerungen“über sich ergehen lassen müsse. Das sei für die Betailigten sehr bedauerlich und nicht zu akzeptieren.
Lob von höchster Stelle des wfvBezirks Bodensee kam auch von Josef Ringer: „Deine Gruppe ist intakt“, sagte der Obmann für das Schiedsrichterwesen im Fußballbezirk in Richtung des alten und neuen Häfler SRG-Chefs.
Besonders beeindruckte Ringer die mehr als 2000 Spiele, die das scheidende SRG-Ausschussmitglied Klaus Bösch (TSV Eriskirch) bislang auf dem Buckel hat. „Diese Zahl muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen“, betonte Josef Ringer.