Lindauer Zeitung

Jungschied­srichter sollen gehalten werden

Hauptversa­mmlung der Schiedsric­htergruppe Friedrichs­hafen bestätigt Obmann Uwe Schramm – Eine Gegenstimm­e

- Von Peter Schlefsky

LANGENARGE­N - Alle drei Jahre wird zur Hauptversa­mmlung der Schiedsric­htergruppe (SRG) Friedrichs­hafen geladen, am Montagaben­d haben sich rund 60 Mitglieder im Münzhof Langenarge­n eingefunde­n. Trotz vereinzelt­er Kritik an der Außendarst­ellung der Führungsri­ege wurde der bisherige SRG-Obmann Uwe Schramm in seinem Amt bestätigt.

Marzell Heilig vom gastgebend­en FV Langenarge­n brachte in der Aussprache zu Schramms Tätigkeits­bericht Kritisches über die Arbeit des SRG-Ausschusse­s an. Die sei während der vergangene­n Jahren „alles andere als erfolgreic­h“gewesen, so Heilig. Vor allem vermisse er die Präsenz der SRG-Verantwort­lichen bei den Wochenends­pielen.

Kritik am Obmann der Schiedsric­htergruppe

Heilig bemängelte zudem die seit Jahren mangelnde Resonanz beim jährlich abgehalten­en SRG-Vereinsfor­um, stellte der Häfler SRG unter Leitung von Schramm insgesamt ein schlechtes Zeugnis aus und sieht diese „auf einem sensatione­llen Tiefpunkt“.

„Mutige Worte“, murmelte ein Anwesender nach dieser Einlassung von Marzell Heilig. Dessen Einwände konnte Uwe Schramm indes „nicht nachvollzi­ehen“und richtete sich an seine versammelt­en Schiedsric­hter-Kameraden: „Ihr habt die Möglichkei­t, einen anderen zu wählen. Ich klebe nicht an diesem Amt.“

Dieter Baumann vermisste die konstrukti­ve Kritik am Beitrag von Heilig: „Lösungsans­ätze habe ich in deinem Beitrag nicht erkennen können“, sagte der SRG-Schriftfüh­rer.

Diesem Votum schlossen sich die stimmberec­htigten Mitglieder an: Bis auf eine Gegenstimm­e wurde Schramm als SRG-Obmann entlastet. Er war auch der Einzige, der zur Wiederwahl vorgeschla­gen und kurz darauf per Akklamatio­n für weitere drei Jahre in seiner Funktion als SRG-Chef bestätigt wurde.

Zuvor hatte sich Uwe Schramm in seinem Rechenscha­ftsbericht recht erfreut über den aktuell sehr gut besuchten Schiedsric­hter-Neulingsku­rs gezeigt. 24, überwiegen­d jüngere Teilnehmer hatten sich für den rund vierwöchig­en Lehrgang, der zum Monatsende mit der Theorieprü­fung endet, angemeldet.

Maßnahmen treffen und dagegen steuern

Noch im Vorjahr musste dieser mangels Interesse kurzfristi­g abgesagt werden. Auch die Öffentlich­keitsarbei­t für die SRG einschließ­lich deren Präsenz im Internet und den sozialen Medien sei auf einem guten Wege. Sorgen bereiten Schramm und seinen Mitstreite­rn der Trend, dass Jungschied­srichter nach nur zwei Jahren überdurchs­chnittlich oft ihren Job als Spielleite­r an den Nagel hängen würden.

Hier gelte es, durch geeignete Maßnahmen ebenso entgegenzu­wirken wie beim Problem der Lücke, die sich seit vielen Jahren in der Altersgrup­pe der 30- bis etwa 40-Jährigen auftue. Und auch bei der Zahl der einsetzbar­en Schiedsric­hter bei den einzelnen Vereinen gebe es an vielen Orten noch Luft nach oben (Übersicht siehe Kasten).

In seinem Grußwort dankte der kommisaris­che wfv-Bezirksvor­sitzende Nuri Saltik den Verantwort­lichen der SRG „für die offene, tolle Zusammenar­beit“. Saltik hob die „enorme gesellscha­ftspolitis­che Anforderun­g“hervor, die es bei der Leitung von Spielen im Amateurfuß­ball zu erfüllen gäbe.

Die „schönen Seiten“des Schiedsric­hter-Daseins auf dem Fußballpla­tz, wo vielfältig­e Menschenbe­gegnungen stattfände­n, würden sich abwechseln mit Situatione­n, in denen man verbaler Gewalt ausgesetzt sei und „unqualifiz­ierte Äußerungen“über sich ergehen lassen müsse. Das sei für die Betailigte­n sehr bedauerlic­h und nicht zu akzeptiere­n.

Lob von höchster Stelle des wfvBezirks Bodensee kam auch von Josef Ringer: „Deine Gruppe ist intakt“, sagte der Obmann für das Schiedsric­hterwesen im Fußballbez­irk in Richtung des alten und neuen Häfler SRG-Chefs.

Besonders beeindruck­te Ringer die mehr als 2000 Spiele, die das scheidende SRG-Ausschussm­itglied Klaus Bösch (TSV Eriskirch) bislang auf dem Buckel hat. „Diese Zahl muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen“, betonte Josef Ringer.

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FOTO: PS Sieht sich gut aufgestell­t: der Ausschuss der Schiedsric­htergruppe Friedrichs­hafen mit dem wiedergewä­hlten Obmann Uwe Schramm (rechts).
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FOTO: PS Wachablösu­ng bei der Einteilung der Unparteiis­chen für den Jugendbere­ich: Jan Wenzel (links) folgt auf Klaus Bösch.

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