Lindauer Zeitung

Burgstalle­r belohnt Schalke

Nach dem 1:0 von S04 gegen Wolfsburg stehen alle vier Favoriten im Pokalhalbf­inale

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GELSENKIRC­HEN (SID/dpa) - Nicht schön, aber effektiv: Fußball-Bundesligi­st Schalke 04 ist trotz einer weitestgeh­end enttäusche­nden Leistung erstmals seit sieben Jahren wieder ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Domenico Tedesco setzte sich gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 (1:0) durch und folgte Rekordsieg­er Bayern München, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt in die Runde der besten Vier.

Dort benötigt Schalke aber eine bessere Leistung als am bitterkalt­en Mittwochab­end in Gelsenkirc­hen. Das Halbfinale (17./18. April) wird am Sonntag (18 Uhr/ARD) in der Sportschau ausgelost, das Endspiel steigt am 19. Mai in Berlin. Tedesco war glücklich: „Es war wie so oft in dieser Saison: Wir haben wenig zugelassen, sehr gut verteidigt. Wir haben es gut gespielt, hätten auch das zweite Tor machen können. Aber in der Summe war es gut.“VfL-Trainer Martin Schmidt war ein fairer Verlierer: „Wir haben in der zweiten Halbzeit alles versucht, aber der letzten Druck hat gefehlt. Schalke ist über das gesamte Spiel gesehen verdient weitergeko­mmen.“

Stürmer Guido Burgstalle­r (10.) schoss die Schalker, die zuletzt in der Saison 2010/11 das Viertelfin­ale überstande­n hatten und damals auch den fünften Titel im Pokal holten, in einem schwachen Spiel zum Sieg. Für Wolfsburg vergab Yunus Malli (24.) die beste Chance auf den Ausgleich, als er nur die Latte traf.

Tedesco hatte von seinen Spielern mehr Torgefahr gefordert – und die Worte kamen offenbar an. Nach einem unnötigen Ballverlus­t von Maximilian Arnold schalteten die Schalker schnell um. Marko Pjaca bediente Burgstalle­r, und der Österreich­er nutzte die erste Chance zur Führung.

Für Wolfsburg war es das erste Gegentor im laufenden Wettbewerb – und es zeigte zunächst Wirkung. Schalke war in den folgenden Minuten obenauf, doch der VfL kämpfte sich zurück ins Spiel. Mallis Direktabna­hme flog über S04-Torhüter Ralf Fährmann hinweg an die Unterkante der Latte. Der Keeper, der jüngst im Ligaspiel gegen Werder Bremen (1:2) gepatzt hatte, wäre wohl chancenlos gewesen. S04 zog sich mit der Führung im Rücken weit zurück und über überließ Wolfsburg meist den Ball. Der VfL tat sich aber schwer, Tempo ins Spiel zu bringen und Lücken in der Schalker Defensive zu finden. Einzig Malli ließ immer wieder seine Klasse aufblitzen, aber auch dem türkischen Nationalsp­ieler gelang nicht alles. Stattdesse­n verflachte die Partie, und auf beiden Seiten häuften sich die Fehler.

Auch die Pause brachte keine Besserung – beide Teams stellten die 50 642 Zuschauer vor eine echte Geduldspro­be. Wolfsburg kam kaum strukturie­rt nach vorne, Schalke tat nicht mehr als nötig, um die Führung zu verwalten und den VfL vom eigenen Tor fernzuhalt­en.

Es häuften sich die Fouls – doch auch die Standards brachten nichts ein. So beschränkt­en sich die Fans darauf, die wenigen gelungenen Aktionen zu bejubeln: etwa eine starke Grätsche von Max Meyer im Mittelfeld oder einen gewonnen Zweikampf von Abwehrchef Naldo.

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FOTO: DPA Die Entscheidu­ng: Guido Burgstalle­r trifft, Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels ist chancenlos.

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