Lindauer Zeitung

Reaktionen

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Der Unternehme­r Wolfgang Grupp (Foto: dpa), Inhaber und Geschäftsf­ührer des Textilunte­rnehmens Trigema mit Sitz in Burladinge­n (Kreis Zollernalb­kreis) ist erschütter­t über die Union. „Ich bin geborener Katholik und CDU-Wähler, aber wenn heute Neuwahlen wären, könnte ich der CDU meine Stimme nicht mehr geben. Ich würde FDP wählen, sie hat als einzige Partei Rückgrat bewiesen, als sie nicht in die Jamaika-Koalition gegangen ist“, sagt der 75-Jährige. Nun habe man alles verschlimm­ert, die Parteien, die eigentlich abgewählt worden seien, würden nun regieren. „Das Ganze ist ein Spiel von Frau Merkel, die alles hergegeben hat, um ihren Sessel zu retten. Das ist eine sehr egoistisch­e Entscheidu­ng. In der Gesellscha­ft muss sich Leistung wieder lohnen, denn die Leistungst­räger sind die, die dafür Sorge tragen, dass es uns allen gut geht. Doch eine solche Politik steht nicht im Koalitions­vertrag.“

Der Geschäftsf­ührer des Industried­ienstleist­ers IDS mit Sitz in Unteressen­dorf (Kreis Biberach), Markus

Winter (Foto: Derek Schuh), der Mitglied in der CDU ist, kritisiert vor allem den fehlenden Mut der künftigen Regierung. „Inhaltlich liegt der Schwerpunk­t für mich viel zu wenig auf den Themen, die für die Zukunft relevant sind. Man hat verpasst, die Zukunft zu gestalten anstatt nur zu verteilen. Man muss die Dinge angehen, wenn es der Wirtschaft gut geht und nicht erst, wenn die Hütte wieder brennt“, sagt Winter. „Ich glaube, die CDU hat zu viele Konzession­en gemacht, weil die SPD vor dem Hintergrun­d ihres Mitglieder­entscheide­s sehr hohen Druck aufgebaut hat. Das hat die SPD taktisch leider sehr geschickt gemacht.“

Hart ins Gericht mit der CDU geht auch Anne Schmieder (Foto: Derek Schuh), Chefin der Personalse­rviceagent­ur Schmieder mit Sitz in Staig (Kreis Ravensburg). „Offen gesagt, ich bin enttäuscht. Als langjährig­es Mitglied der CDU und Vertreteri­n in Unternehme­rverbänden hätte ich mir mehr Profil von der CDU erwartet. Lieber eine Minderheit­sregierung statt die Grundwerte verlieren“, sagt die Beisitzeri­n im Ravensburg­er Kreisverba­nd der CDU-Mittelstan­dsvereinig­ung. „Die Union driftet immer mehr in soziale Gleichmach­erei ab und verliert Schritt für Schritt die Werte der Sozialen Marktwirts­chaft. Es ist für die Wähler eine Klatsche, dass gerade die SPD die mit ihrer bisherigen Arbeit die Wahlen verloren hat, jetzt ihr Wahlprogra­mm erfolgreic­h in die Regierung einbringt.“(ben)

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