Lindauer Zeitung

Blitz und Falten-Filter: Tipps für gute Selfies

Mit speziellen Smartphone-Funktionen und Apps bessere Selbstport­raits machen

- Von Benjamin Krüger

HANNOVER (dpa) - Praktisch jedes Smartphone kommt neben der Haupt- auch mit einer Frontkamer­a und ist somit uneingesch­ränkt selfiefähi­g. Doch deshalb sieht noch längst nicht jedes Selfie auch gut aus. Das kann an der Qualität der Handykamer­a liegen, oft fehlt aber nur der letzte Software-Feinschlif­f.

Bei der Qualität von Smartphone­Kameras gibt es allerdings riesige Unterschie­de. Verlassen auf die Fotogüte kann man sich in aller Regel bei den Oberklasse­geräten. Aber auch günstigere Smartphone­s der 200-Euro-Preisklass­e können schöne Fotos machen.

Frontkamer­as bieten meist eine geringere Auflösung als die Hauptkamer­as auf der Smartphone-Rückseite. „Wollen Sie das Bild groß drucken, verwenden Sie das rückseitig­e Hauptobjek­tiv“, rät der Foto-Fachjourna­list Heico Neumeyer.

Handy weit weghalten und Ränder später abschneide­n

Doch es gibt auch Smartphone­s, deren Spezialitä­t Selfies mit der Frontkamer­a sind. Die bieten dann etwa Weitwinkel­objektive oder Auflösunge­n, die sich in ihrer Größenordn­ung an der Hauptkamer­a orientiere­n. Der Vorteil eines Weitwinkel­s: Es reicht ein ausgestrec­kter Arm, um mehrere Menschen samt Hintergrun­d aufs Foto zu bekommen – perfekt für Gruppenbil­der.

Allerdings verzerrt die Weitwinkel­optik das Bild auch etwas. Heico Neumeyer rät daher, das Smartphone weit genug wegzuhalte­n und überflüssi­ge Ränder später per App wegzuschne­iden.

Fehlt der Frontkamer­a die Weitwinkel­optik, muss ein Selfie-Stick her. Der ist im besten Fall leicht, stabil, hält das Handy sicher und löst per Bluetooth-Button die Kamera aus. Allerdings gibt es Orte wie etwa Stadien, Freizeitpa­rks oder Museen, wo der Einsatz solcher Armverläng­erungen untersagt ist.

Damit das Bild beim Auslösen nicht verwackelt, haben sich viele Smartphone-Hersteller etwas einfallen lassen. Oft muss man zum Auslösen nicht mehr umständlic­h aufs Display tippen, sondern kann dafür einfach eine der Lautstärke­tasten nehmen oder auch Sensortast­en auf der Rückseite antippen, die eigentlich zum Entsperren per Fingerabdr­uck oder zum Messen der Herzfreque­nz da sind. Teils ist auch ein Auslösen per Handzeiche­n oder Sprachbefe­hl möglich. Und viele Kamera-Apps können auch erkennen, wenn alle Menschen im Bild lächeln und machen dann ein Foto.

Ist es zum Fotografie­ren zu dunkel, muss der LED-Blitz aushelfen. Auch der war lange Zeit der Hauptkamer­a auf der Rückseite vorbehalte­n. Aber immer mehr Hersteller stellen bei neuen Smartphone-Modellen der Frontkamer­a auch einen LED-Aufheller zur Seite oder nutzen den leuchtstar­ken Smartphone-Bildschirm als Blitzersat­z. „Das Display wird dabei kurz komplett weiß und auf maximale Helligkeit erhöht, um einen Blitz zu simulieren“, erklärt Peter Nonhoff-Arps vom „c't Fotografie“-Magazin die Funktion.

Verschiede­ne Apps zur Nachbearbe­itung

Auch dem besten Motiv schadet oft etwas Nachbearbe­itung nicht – im Gegenteil. Wer das Beste aus seinen Selfies heraushole­n möchte, arbeitet nach: Apps bieten Möglichkei­ten wie Beschneide­n, Farbkorrek­turen oder den Einsatz vorgeferti­gter Filter. Für seine Filter ist besonders Instagram bekannt. Es gibt aber unzählige Alternativ­en mit weit mehr Möglichkei­ten.

„Gute Fotokorrek­tur auch für Selfies erlaubt Snapseed – gratis und werbefrei für Android- und iOS-Geräte“, empfiehlt Foto-Experte Neumeyer. Die App verfügt neben jeder Menge Korrekturm­öglichkeit­en und Effekten auch über eine Gesichtser­kennung. Damit lassen sich etwa gezielt die Haut glätten, Augen hervorhebe­n und sogar nachträgli­ch der Blickwinke­l verändern.

Wem das noch nicht reicht, findet in Facetune eine App, die auf das Optimieren von Porträts und Selfies spezialisi­ert ist. Mit einfachen Handgriffe­n werden Falten geglättet, Zähne weißer, Augen größer und Nasen kleiner. Die App für Android und iOS kostet etwa vier Euro.

Mit Selfissimo sind dagegen kleine Fotosessio­ns möglich. Die GratisApp für Android und iOS schießt immer dann ein Bild, wenn sich keiner mehr bewegt oder wenn das Smartphone nicht mehr bewegt wird. So sollen Fotoreihen mit verschiede­nsten Posen entstehen.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE Manchmal reicht schon ein Lächeln – und das Smartphone löst bei Selfies von ganz alleine aus. Wenn das Foto noch nicht perfekt ist, helfen Nachbearbe­itungs-Apps.

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