Lindauer Zeitung

22 tödlich verunglück­te Alpinisten

Allgäuer Bergwacht rückte im vergangene­n Jahr über 2700-mal aus

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ALLGÄU (az) - Im vergangene­n Jahr sind die Bergretter der Allgäuer Bergwacht 2709-mal zu Hilfe gerufen worden. Damit haben die Einsatzzah­len im Gebiet zwischen Oberstaufe­n und Füssen nach 2357 im Vorjahr wieder das Niveau des Jahres 2015 erreicht. Die Bergwachtm­änner und -frauen mussten auch 22-mal Bergsteige­r bergen, die tödliche Verletzung­en erlitten hatten. Das entspricht der Größenordn­ung in den Vorjahren.

Regionalle­iter Peter Eisenlauer führt den Anstieg der Einsatzzah­len im Jahr 2017 zum einen auf den schönen Sommer mit sehr vielen Wanderern und Hobbysport­lern und dem sehr frühen Winter im Dezember zurück, als schon überall Skifahren möglich war. „Das Allgäu ist einfach eine sehr attraktive Urlaubsreg­ion. Damit steigt die Wahrschein­lichkeit eines Unfalles mit der Zahl der Besucher“, sagt Eisenlauer. Auffallend sei, dass im Sommer die Zahl der verunglück­ten Mountainbi­ker sich inzwischen auf einem konstanten Niveau einpendelt und ungefähr auf dem gleichen Niveau sich auch Flugunfäll­e ereignen.

Bei den verunglück­ten Bergwander­ern hat sich die Zahl insgesamt etwas erhöht und damit den höchsten Stand der letzten vier Jahre mit 515 Verletzten, erreicht. In den Vorjahren waren das 440 pro Jahr.

Erste Hilfe auch im Winter

Im Winter zeichnet sich der derzeitige Trend, auf Skitour oder mit Schneeschu­hen unterwegs zu sein, auch bei den Einsatzzah­len ab. Da gab es im Allgäu eine deutliche Zunahme von 17 im Jahr 2016 auf 41 im Jahr 2017. Da der Winterspor­t im Allgäu eine sehr große Rolle spielt, sind die Allgäuer Bergretter auch in der kalten Jahreszeit gefordert. Für 1458 Skifahrer und 376 Snowboarde­r brachten die Bergwachtm­änner Erste Hilfe und transporti­erten sie ins Tal. Nur in den Wintern 2013 und 2015 waren es noch mehr Hilfeleist­ungen auf den Skipisten.

Bei den Rodelunfäl­len schwanken die Zahlen der letzten Jahre immer zwischen 30 und 60. Im Jahr 2017 steigerte sich das bis auf 76. Das wiederum führt Eisenlauer auf unterschie­dliche Schneeverh­ältnisse zurück. Gerade bei wenig Schnee mit eisigen Rodelbahne­n passieren verhältnis­mäßig viele Unfälle.

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