„Gutes Essen ist auch eine Art der Lebensfreude“
LZ-Praktikantin Judith Hilebrandt hört sich bei den Lindauern um, wie wichtig für sie noch die Tradition des Fastens ist
LINDAU (juh) - Die Fasnet ist vorbei, mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Doch ist Fasten überhaupt noch zeitgemäß? Und worauf verzichten die Lindauer? LZ-Praktikantin Judith Hilebrandt hat sich in der Lindauer Fußgängerzone umgehört.
Petra Ebinger hat schon einmal probiert, zu fasten. Dabei hat sie festgestellt: „Ich halte so was nicht durch.“Sie wünscht sich aber, dass „manche Menschen das Handy einfach mal auf der Seite liegen lassen“. Das sei dann auch so etwas wie eine Fastenzeit. „Ich mach das eigentlich öfter“, sagt Yvonne Peymann. Allerdings nicht aus religiösen Gründen. Im Christentum esse „man sich noch mal tüchtig satt, um die Fastenzeit besser zu überstehen“. Für Friedrich Fricke sei das aber überhaupt nichts. „Gutes Essen ist fasten zu müssen. „Zumindest nicht nach bestimmten Zeiten und bestimmten Riten.“Renate Zingerle gehört zu den Lindauern, die fasten. Für sie ist wichtig, dass „man auch eine Art der Lebensfreude.“Trotzdem ist er der Meinung, dass alle Arten von Fasten wohl ihre Berechtigung haben. Dietmar Franz fastet, wenn er das Gefühl hat, einfach Pause einlegt und bisschen leiser tritt“. Sei es, wenn man zu viel gegessen oder getrunken habe, aber auch wenn man zu viel arbeitet. Das tue gut. „Der Seele und dem Körper.“„So richtig strenge Vorsätze hab ich für die Fastenzeit eigentlich nicht“, sagt Peter Sternbeck. „Bisschen weniger überall“, aber härtere Auflagen mache er sich nicht. Winfried Wagner hat sich vorgenommen, „weniger oder keinen Alkohol zu trinken“. Und er möchte Süßigkeiten reduzieren. „Mal schauen, ob ich’s dieses Jahr auch mal wirklich durchhalte.“