Wintereinbruch legt Verkehr lahm
Glatteis sorgt für Vollsperrungen – Autofahrer sitzen stundenlang auf der B 31 fest
- Der Wintereinbruch am Montagabend hat die Bodenseeregion zeitweise in ein Verkehrschaos gestürzt. Teilweise ging auf den Straßen gar nichts mehr. Die Polizei meldet im Bodenseekreis mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten und teils erheblichen Sachschäden. Im Klinikum Friedrichshafen wurden vermehrt Fußgänger behandelt, die bei Glatteis gestürzt waren.
Die Räumfahrzeuge der Städtischen Baubetriebe rückten am Montag bereits ab 10 Uhr aus. Zwischen 18 und 23 Uhr waren dann sämtliche Fahrzeuge im Einsatz. Am Dienstag wurde ab 4 Uhr morgens weiter geräumt, mit elf Lkw und Unimog sowie fünf Schmalspurfahrzeugen. Auch von Hand wurde geschippt und gestreut. Pro Schicht waren 36 Mitarbeiter unterwegs. „Die Lage war damit in den Griff zu bekommen – aber die Räum- und Streudienste waren durchaus gefordert“, sagt Monika Blank für die Stadt Friedrichshafen.
Vollsperrungen der B 31
Auf den Straßen war die Lage angespannt. Die B 31 musste wegen völliger Vereisung am Montag von 10.20 bis 11.40 Uhr zwischen Hagnau und Stetten für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Ein Lastwagen war bereits von der Fahrbahn abgekommen und musste aus dem Straßengraben gezogen werden.
Auch zwischen Kressbronn und Lindau wurde die B 31 am Montag gesperrt, als Folge eines gefährlichen Überholmanövers: Gegen 12 Uhr scherte der Fahrer eines schwarzen VW Golf zum Überholen aus. Ein aus Richtung Lindau entgegenkommender Lastwagen kam beim Bremsen ins Rutschen, geriet auf den Seitenstreifen und versank mit den Rädern im aufgeweichten Untergrund. Während der Unfallaufnahme wurde der Verkehr auf der Bundesstraße halbseitig gesperrt, bei der Bergung des Lkw vollständig. Der noch unbekannte VW Golf-Fahrer fuhr weiter, ohne sich um die Folgen seines Überholmanövers zu kümmern. Hinweise zum Fahrer nimmt der Polizeiposten Langenargen unter Telefon 07543 / 931 60 entgegen.
Drei Stunden geht nichts mehr
Die K 7742 zwischen Markdorf und Raderach war am Montag gegen 17.30 Uhr wegen einer einen Zentimeter dicken Blitzeisschicht ebenfalls voll gesperrt. Manche der feststeckenden Autofahrer ließen ihren fahrbaren Untersätze zurück und machten sich zu Fuß auf den Weg. Wer in seinem Fahrzeug ausharrte, wurde während der über drei Stunden dauernden Vollsperrung vom Rettungsdienst betreut. Mit viel Aufwand gelang es der Polizei schließlich, den Räumund Streufahrzeugen ein Durchkommen zu ermöglichen, sodass die Kreisstraße gegen 20.45 Uhr wieder befahrbar war.
Zuvor musste jedoch noch eines der eingesetzten Streufahrzeuge wieder flott gemacht werden, das ins Rutschen geraten war und sich auf dem Seitenstreifen festgefahren hatte. Zuvor war es bei Raderach zu einer Karambolage von drei Autos gekommen. Die Insassen blieben unverletzt, aber der Sachschaden beträgt rund 5000 Euro.
Bei Glatteis geriet auf der Markdorfer Straße in Lipbach am Montag der Fahrer eines Audi ins Schleudern. Das Auto rutschte auf die Gegenfahrspur, weshalb der entgegenkommende Fahrer eines VW Golf nach rechts ausweichen musste und gegen ein Verkehrszeichen prallte. Am VW entstand ein Schaden von etwa 3000 Euro.
Kieslaster auf Abwegen
Glimpflich ging ein Unfall in Obereisenbach bei Tettnang ab: Auf eisglatter Fahrbahn geriet am Montagvormittag auf der Bodnegger Straße ein mit Kies beladener Lastwagen ins Rutschen. Nur die Leitplanke verhinderte, dass der Lkw die Böschung hinunterstürzte. Zur Bergung blieb die Bodnegger Straße bis gegen 13.20 Uhr gesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet.
Ein Sachschaden von 8000 Euro entstand auf der B 467 zwischen Liebenau und Tettnang: der Fahrer eines Lastwagens hatte vermutlich zu spät bemerkt, dass ein vorausfahrender Autofahrer anhalten musste. Bei Schneeglätte konnte der Lkw-Fahrer nicht mehr rechtzeitig anhalten und schob die beiden vor ihm stehenden Autos aufeinander.
Im Häfler Klinikum endete die Rutschfahrt einer 20-jährigen Autofahrerin im Stadtgebiet von Friedrichshafen. Auf der L 207 kam sie in Höhe der Einmündung Graf-von-Soden-Straße von der Straße ab und prallte schließlich gegen einen Laternenmast und ein Verkehrszeichen. Der Sachschaden beträgt etwa 3000 Euro, die Fahrerin trug leichte Kopfverletzungen davon.