Lindauer Zeitung

Leserbrief­e

- Klaus Burger, Lindau

Sucht man nach dem Hintergrun­d einer solchen Androhung, so muss man nicht einmal weit zurückgehe­n, um in den Berichten der Lindauer Zeitung der letzten Wochen den wahren Hintergrun­d zu finden: Es ist offensicht­lich das Unvermögen des Investors Schauer, die bei ihm verbleiben­den vier Millionen Euro der seit September vergangene­n Jahres erstmals benannten Mehrkosten binnen fünf Monaten aufzubring­en. Wenn dies schon in der Vorbereitu­ngsphase eines 40 Millionen-Euro- Projekts geschieht, ist das mehr als bedenklich. Um diese finanziell­e Unsicherhe­it herunterzu­spielen, soll nun offensicht­lich der 28. Februar als letzter Fälltermin dazu herhalten, die Stadträte so in die Enge zu treiben, dass sie den verlangten Vertragsän­derungen doch noch zustimmen.

Wenn man auf den Ausgang des vorjährige­n Konflikts blickt, so stellt sich allerdings heraus, dass die Untere Naturschut­zbehörde damals einer späteren Fällung der Bäume im Rahmen einer Sondergene­hmigung jederzeit zugestimmt hätte, wenn der Beginn der Bauarbeite­n gefährdet worden wäre. Angesichts dieser Sachlage geht die Androhung eines Scheiterns wohl ins Leere, und Herr Schober muss sich andere Druckmitte­l und Ausreden einfallen lassen. Trotz Genehmigun­g des Haushaltes kann er mit dem Fälltermin des 28. Februar auch nicht mehr verantwort­en, dass 21 zum Teil über einhundert Jahre alte Eichenbäum­e im Landschaft­sschutzgeb­iet am Bodenseeuf­er gefällt werden, solange die Rechtmäßig­keit des Planungs- und Baugenehmi­gungsverfa­hrens für die Therme nicht gerichtlic­h überprüft ist.

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