Leserbriefe
Sucht man nach dem Hintergrund einer solchen Androhung, so muss man nicht einmal weit zurückgehen, um in den Berichten der Lindauer Zeitung der letzten Wochen den wahren Hintergrund zu finden: Es ist offensichtlich das Unvermögen des Investors Schauer, die bei ihm verbleibenden vier Millionen Euro der seit September vergangenen Jahres erstmals benannten Mehrkosten binnen fünf Monaten aufzubringen. Wenn dies schon in der Vorbereitungsphase eines 40 Millionen-Euro- Projekts geschieht, ist das mehr als bedenklich. Um diese finanzielle Unsicherheit herunterzuspielen, soll nun offensichtlich der 28. Februar als letzter Fälltermin dazu herhalten, die Stadträte so in die Enge zu treiben, dass sie den verlangten Vertragsänderungen doch noch zustimmen.
Wenn man auf den Ausgang des vorjährigen Konflikts blickt, so stellt sich allerdings heraus, dass die Untere Naturschutzbehörde damals einer späteren Fällung der Bäume im Rahmen einer Sondergenehmigung jederzeit zugestimmt hätte, wenn der Beginn der Bauarbeiten gefährdet worden wäre. Angesichts dieser Sachlage geht die Androhung eines Scheiterns wohl ins Leere, und Herr Schober muss sich andere Druckmittel und Ausreden einfallen lassen. Trotz Genehmigung des Haushaltes kann er mit dem Fälltermin des 28. Februar auch nicht mehr verantworten, dass 21 zum Teil über einhundert Jahre alte Eichenbäume im Landschaftsschutzgebiet am Bodenseeufer gefällt werden, solange die Rechtmäßigkeit des Planungs- und Baugenehmigungsverfahrens für die Therme nicht gerichtlich überprüft ist.