Gemeinsam ein Hotelmanagement entwickeln
Zum Thema Parken und Hotel am KarlBever-Platz:
Lindau will eine Investorenausschreibung für ein 120-Betten-Hotel verbunden mit einer Tiefgarage für über 700 Stellplätze auf dem KarlBever-Platz zur Lösung des Parkplatzproblems machen. Dies ist für Lindau eine denkbar schlechte Lösung!
Eine Stadt sollte immer bei wichtigen Infrastrukturmaßnahmen das Handeln, auch für die Zukunft, in der Hand behalten. Wer weiß heute, wie sich in den nächsten Jahren die Mobilität entwickelt und was die Stadt dann eventuell besseres mit dem Grundstück machen könnte, eventuell sogar müsste?
Ein Investor kann unmöglich günstige Parkgebühren für die Lindauer bei einer teuren Tiefgarage, die im Winter nicht ausgelastet wäre, versprechen. Ob das Hotel wirklich gebraucht wird, wage ich zu bezweifeln. Nach meinem Kenntnisstand ist die Auslastung der Hotels in Lindau durchschnittlich nicht einmal bei 50 Prozent.
Es genügt, wenn die LTK gemeinsam mit den Lindauer Hoteliers ein Hotelmanagement entwickelt, welches die Bedarfe aus den möglichen Tagungen einbezieht. Da ist sicher einiges zu verbessern.
Um die Zukunft nicht zu verbauen, nicht ohne Not eines der einzig entwicklungsfähigen größeren Grundstücke direkt vor der Insel in fremde Hände zu geben, bleibt aus meiner Sicht nur die Erstellung der 780 Stellplätze durch die Stadt, und das ohne Hotel. Lindau darf sich da nicht abhängig von einem Investor machen.
Die Parkplätze können möglichst einfach, und falls die Fläche ebenerdig nicht reicht, mit einem schlichten Systemparkhaus / -parkdeck, was übrigens im Stadtrat schon mal beschlossen war, in demontierbarer Bauweise erreicht werden. Damit wären für die Lindauer preislich erträgliche Tagesparkplätze rechtzeitig zur Gartenschau möglich.
Das Parkhaus / Parkdeck könnte auch, wenn die Stadt zu wenig Geld hat oder die Verschuldungsgrenze überschritten wird, über einen zeitlich befristeten Bürgerfonds finanziert werden. Da gibt es viele machbare Lösungen. Ich meine, die Stadt ist für ihre Bürger da und verpflichtet, die Infrastruktur an den Bedürfnissen der Bürger und nicht den Interessen der Verwaltung oder eines Investors auszurichten.