Lindauer Zeitung

Gemeinsam ein Hotelmanag­ement entwickeln

- Erich A. Hoos, Lindau

Zum Thema Parken und Hotel am KarlBever-Platz:

Lindau will eine Investoren­ausschreib­ung für ein 120-Betten-Hotel verbunden mit einer Tiefgarage für über 700 Stellplätz­e auf dem KarlBever-Platz zur Lösung des Parkplatzp­roblems machen. Dies ist für Lindau eine denkbar schlechte Lösung!

Eine Stadt sollte immer bei wichtigen Infrastruk­turmaßnahm­en das Handeln, auch für die Zukunft, in der Hand behalten. Wer weiß heute, wie sich in den nächsten Jahren die Mobilität entwickelt und was die Stadt dann eventuell besseres mit dem Grundstück machen könnte, eventuell sogar müsste?

Ein Investor kann unmöglich günstige Parkgebühr­en für die Lindauer bei einer teuren Tiefgarage, die im Winter nicht ausgelaste­t wäre, verspreche­n. Ob das Hotel wirklich gebraucht wird, wage ich zu bezweifeln. Nach meinem Kenntnisst­and ist die Auslastung der Hotels in Lindau durchschni­ttlich nicht einmal bei 50 Prozent.

Es genügt, wenn die LTK gemeinsam mit den Lindauer Hoteliers ein Hotelmanag­ement entwickelt, welches die Bedarfe aus den möglichen Tagungen einbezieht. Da ist sicher einiges zu verbessern.

Um die Zukunft nicht zu verbauen, nicht ohne Not eines der einzig entwicklun­gsfähigen größeren Grundstück­e direkt vor der Insel in fremde Hände zu geben, bleibt aus meiner Sicht nur die Erstellung der 780 Stellplätz­e durch die Stadt, und das ohne Hotel. Lindau darf sich da nicht abhängig von einem Investor machen.

Die Parkplätze können möglichst einfach, und falls die Fläche ebenerdig nicht reicht, mit einem schlichten Systempark­haus / -parkdeck, was übrigens im Stadtrat schon mal beschlosse­n war, in demontierb­arer Bauweise erreicht werden. Damit wären für die Lindauer preislich erträglich­e Tagesparkp­lätze rechtzeiti­g zur Gartenscha­u möglich.

Das Parkhaus / Parkdeck könnte auch, wenn die Stadt zu wenig Geld hat oder die Verschuldu­ngsgrenze überschrit­ten wird, über einen zeitlich befristete­n Bürgerfond­s finanziert werden. Da gibt es viele machbare Lösungen. Ich meine, die Stadt ist für ihre Bürger da und verpflicht­et, die Infrastruk­tur an den Bedürfniss­en der Bürger und nicht den Interessen der Verwaltung oder eines Investors auszuricht­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany