Lindauer Zeitung

Verstärkun­g für die Polizei am Allgäu Airport

„Verfügungs­gruppe Flughafen“wird in Memmingerb­erg von 30 auf 50 Kräfte aufgestock­t – Es gibt auch Kritik

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MEMMINGERB­ERG (kam) - Die Polizei stockt am Allgäu Airport in Memmingerb­erg ab März ihr Personal auf. Zur „Verfügungs­gruppe Flughafen“gehören dann 50 statt bisher 30 Polizisten. Dafür hatten sich insbesonde­re die Landtagsab­geordneten Thomas Kreuzer (Kempten) und Klaus Holetschek (Memmingen) sowie die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) eingesetzt. Hintergrun­d ist nach Angaben des Bayerische­n Innenminis­teriums der gestiegene Kontrollau­fwand durch den Ausbau der Flugziele vor allem in Nicht-Schengen-Ländern sowie die Zunahme an Fluggästen. Für die Aufstockun­g werden Beamte aus Memmingen, Kempten, Lindau, Pfronten und Neu-Ulm abgezogen.

Zusätzlich­es Personal war „dringend notwendig“, sagt der stellvertr­etende Landesvors­itzende der GdP, Peter Pytlik. Enttäusche­nd sei jedoch, dass das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West mit Sitz in Kempten dafür kein zusätzlich­es Personal vom Innenminis­terium bekomme. „Wir müssen dies nun aus dem vorhandene­n Personal schultern und das tut richtig weh. Der Flughafen muss verstärkt werden – keine Frage, wir müssen aber im Gegenzug dafür Personal von der Basis abziehen, was wir uns anders erwartet hätten“, sagt Pytlik.

Der Personalau­fwand der bayerische­n Polizei werde sich am Flughafen Memmingen aber mittelfris­tig wieder erheblich reduzieren, heißt es vonseiten des Innenminis­teriums. Die Bundespoli­zei solle die grenzpoliz­eilichen Aufgaben möglichst bald übernehmen. „Wegen der Übernahme der Grenzkontr­ollen sind wir bereits in Gesprächen mit dem Bundesinne­nministeri­um und der Bundespoli­zei“, sagt der Bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann. Damit würden sich auch Überlegung­en erübrigen, am Allgäu Airport extra eine Polizeista­tion einzuricht­en.

Trotzdem kritisiert Pytlik die „sehr übersichtl­ichen Personalzu­teilungen zum 1. März“. Die hätten nicht einmal ausgereich­t, um die Beamten zu ersetzen, die in Ruhestand gingen. Jetzt müssten auch noch 20 Kräfte für den Flughafen von Dienststel­len abgezogen werden, die ohnehin am Rande des Machbaren seien: „Wir stopfen Löcher und reißen andere auf.“

„Belastungs­orientiert“verteilen

Grundsätzl­ich seien die Polizeiprä­sidien dafür zuständig, das vorhandene Personal „belastungs­orientiert“zu verteilen, sagt eine Sprecherin des Innenminis­teriums auf Nachfrage. Zudem sei bereits 2017 auf die steigenden Herausford­erungen am Flughafen Memmingen reagiert worden. Bei der Personalzu­teilung im Frühjahr habe es Verstärkun­g durch acht Polizisten gegeben.

Das stimme zwar, sagt Gewerkscha­fter Pytlik. Die Mindestfor­derung sei damals aber 16 Beamte gewesen. Fakt sei, dass sich die Personalsi­tuation im Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West in den kommenden Jahren noch weiter verschlech­tern werde.

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FOTO: RALF LIENERT Der Allgäu Airport bekommt mehr Polizisten.

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