Weißensberger Haushalt erreicht Rekordstand
Gemeinderat beschließt Haushalt 2018 mit einem Gesamtvolumen von knapp 9,27 Millionen Euro
WEISSENSBERG - Wie andere Gemeinden rechnet auch Weißensberg im laufenden Jahr mit zum Teil kräftigen Zuwächsen bei den Steuereinahmen. Bei der Gewerbesteuer soll das Plus gegenüber dem Vorjahr 300 000 Euro betragen (Gesamtsumme: 950 000 Euro), während die Anteile bei der Einkommens- und der Umsatzsteuer um 175 000 Euro beziehungsweise um 45 000 Euro steigen dürften, berichtete Kämmerer Christoph Schmieg (Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell) am Donnerstagabend in der Weißensberger Gemeinderatssitzung. Schattenseite dieser positiven Entwicklung ist, wie Bürgermeister Hans Kern anmerkte, dass die Gemeinde durch die höhere Steuerund Umlagekraft auch mehr Kreisumlage abführen muss und deshalb die Zuführung an den Vermögenshaushalt heuer geringer ausfallen wird. Dennoch sei die Gemeinde – finanziell betrachtet – weiterhin sehr gut aufgestellt.
Der Haushaltsplan für das Jahr 2018, der zusammen mit Haushaltssatzung und Finanzplanung von den Räten einstimmig gutgeheißen wurde, schließt im Verwaltungshaushalt mit 4,98 Millionen Euro (2017: 4,58 Millionen Euro) und im Vermögenshaushalt mit 4,29 Millionen Euro (2017: 3,56 Millionen Euro). Das ergibt in Summe ein Rekordvolumen von 9,27 Millionen Euro – so hoch wie niemals zuvor in der Weißensberger Geschichte, wie Bürgermeister Kern betonte.
Zuführungsrate fällt geringer aus
Bedingt durch die höhere Umlagekraft, bei der Weißensberg mit rund 1144 Euro pro Einwohner unter den 19 Landkreisgemeinden an fünfter Stelle rangiert, und die dadurch gestiegene Kreisumlage (plus 211 000 Euro) und Gewerbesteuerumlage (plus 148 000 Euro) fällt die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenhaushalt in diesem Jahr geringer aus – sie geht um rund 140 000 Euro auf knapp 732 000 Euro zurück.
Im Vermögenshaushalt sind insbesondere größere Investitionen im Bereich der Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung vorgesehen – hierfür wurden fast 868 000 Euro veranschlagt. Für die Abrechnung der Maßnahmen in der Ortsdurchfahrt Rothkreuz wie den Regenwasserkanal oder Querungshilfen stehen Mittel in Höhe von 330 000 Euro zur Verfügung. Hier soll noch heuer die Schlussabrechnung erfolgen, sodass diese Maßnahme endlich abgeschlossen werden kann, sagte Kern. Für Baumaßnahmen in der Festhalle und auf dem Vorplatz wurde insgesamt fast eine Drei-Viertel-Million im Haushalt eingestellt. Ein Investitionszuschuss für die Sanierung und Erweiterung der Kita St. Markus in Höhe von 200 000 Euro ist ebenfalls schon einkalkuliert. Die größte Einzelmaßnahme mit mehr als 800 000 Euro ist der Breitbandausbau, wobei ein Großteil der Summe in Form von Fördergeldern wieder zurückfließen wird.
Die Finanzierung des Vermögenshaushalts erfolgt überwiegend durch eine Entnahme aus den Rücklagen (fast 2,3 Millionen Euro), staatlichen Förderungen, den Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt (knapp 732 000 Euro) sowie dem Verkaufserlös von Gemeindegrundstücken. Eine Kreditaufnahme ist erneut nicht notwendig.
Alle Faktoren zusammen bewirken, dass die Gemeinde ihren Schuldenstand im kommenden Jahr nochmals um fast 29 000 Euro auf rund 230 000 Euro reduzieren kann – was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 87 Euro (2017: 97 Euro) entspricht. Ohne die Verpflichtungen gegenüber dem Schulverband (Darlehensrest: rund 90 000 Euro), die in erster Linie durch die erfolgte Dachsanierung der Weißensberger Schule entstanden sind, läge die Pro-Kopf-Verschuldung sogar nur bei 53 Euro. Damit gehört Weißensberg weiterhin zu den am wenigsten verschuldeten Gemeinden im Landkreis.