Lindauer Zeitung

Düren setzt gegen den VfB Friedrichs­hafen auf die Jugend

Volleyball-Bundesliga: Zwei junge Spieler sollen die Häfler Aufschläge kontrollie­ren – Powervolle­ys hoffen auf Platz vier

- Von Christian Schyma

DÜREN - Es gab Zeiten in Düren, da wurden vor einem Heimspiel gegen den VfB Friedrichs­hafen in der Volleyball-Bundesliga schon einmal forschere Töne angeschlag­en. Doch Stefan Falter, seit dieser Saison Trainer der Powervolle­ys, ist ein nüchterner Vertreter seiner Zunft und darüber hinaus auch noch Realist. Wenn am heutigen Samstag um 19.30 Uhr in der Dürener Arena der erste Ball über das Netz fliegt, dann lautet das Motto in der Annahme bei den Gastgebern wieder: Jugend forscht.

Karli Allik, 19 Jahre, und Julius Firkal, gerade 20 geworden, stellen sich den VfB-Aufschläge­n entgegen. „Bislang haben sie es ganz gut gemacht“, sagt Falter. „Aber junge Spieler sind in der Entwicklun­g, müssen noch in ihre Rolle hinweinwac­hsen.“Libero Blair Bann unterstütz­t das junge Duo, hilft aus, wo sich Lücken auftun. „Darunter leidet aber auch seine Rolle, er hat nicht die Stabilität wie sonst – aber das ist unserer Not in der Annahme geschuldet.“

In Romans Sauss und Dirk Westphal ist dem Trainer die komplette Annahmeach­se weggebroch­en. Sauss hat fast wie zur gleichen Zeit im vergangene­n Jahr Wadenprobl­eme. „Anatomisch gesehen ist seine Verletzung auskuriert“, so Falter, „jetzt geht es darum, die Blockade im Kopf zu lösen.“Denn Sauss hat Angst, dass sein Muskel reißen könnte – und ist schon knapp zwei Monate außer Gefecht. Frühestens zum abschließe­nden Spiel der Hauptrunde im März könnte Dirk Westphal nach seiner Daumen-OP wieder zur Verfügung stehen. In den anderen Mannschaft­steilen macht sich Stefan Falter vor dem Spitzenspi­el keine Sorgen. Zuspieler Stijn D’Hulst führt gut Regie, der Block steht mit Tim Broshog und Michael Andrei meist sicher und im Angriff punktet Marvin Prolingheu­er konstant.

Schwerpunk­t in der Blockarbei­t

Auch beim Service stimmt die Mischung. Mit der Annahme steht und fällt aber auch das Dürener Spiel – und da sind gegen den VfB Friedrichs­hafen die beiden Youngster Allik und Firkal gefordert. „Mir macht weniger die Wucht als eher die Präzision der VfB-Aufschläge Sorgen“, verrät Falter. „Aber das müssen wir in Kauf nehmen.“Falter hat viel Lob für die Häfler übrig. „Man sieht die Handschrif­t von Trainer Heynen vor allem im Angriff. Da wird fehlerverm­eidend agiert, immer nach Alternativ­en statt nach dem Risiko gesucht.“Die Powervolle­ys befinden sich derzeit in einem „Improvisat­ionsmodus“, wie es Stefan Falter beschreibt. Unter der Woche lag der Trainingss­chwerpunkt nicht nur in der Annahme, sondern auch in der Blockarbei­t. Einige wichtige Erkenntnis­se nahm der Trainer auch aus dem 2:3 gegen die Alpenvolle­ys, der bis dato einzigen Heimnieder­lage, und dem von den Satzergebn­issen her knappen 3:0 bei den Netzhopper­s mit. „Der Sieg hat gezeigt, dass wir in engen Situatione­n nicht nervös werden und souverän agieren.“Die Partie gegen die internatio­nal wie national weiterhin unbesiegte­n Häfler ist für Düren aber ohnehin nur ein Spiel, in dem man in erster Linie gut aussehen und dagegenhal­ten will. Nach oben schielt man im Westen der Republik nicht. „Wir beobachten in Ruhe das Duell an der Tabellensp­itze, sehen uns keinesfall­s als Herausford­erer des VfB.“Mit aller Macht will Düren aber Platz vier verteidige­n – das würde in den Play-offs im entscheide­nden Spiel das Heimrecht garantiere­n.

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FOTO: GÜNTER KRAM Wie beim 3:0 im Hinspiel will VfB-Diagonalan­greifer Bartlomiej Boladz (links) auch am Samstagabe­nd den Block der Powervolle­ys Düren um Romans Sauss und Tim Broshog knacken.

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