Düren setzt gegen den VfB Friedrichshafen auf die Jugend
Volleyball-Bundesliga: Zwei junge Spieler sollen die Häfler Aufschläge kontrollieren – Powervolleys hoffen auf Platz vier
DÜREN - Es gab Zeiten in Düren, da wurden vor einem Heimspiel gegen den VfB Friedrichshafen in der Volleyball-Bundesliga schon einmal forschere Töne angeschlagen. Doch Stefan Falter, seit dieser Saison Trainer der Powervolleys, ist ein nüchterner Vertreter seiner Zunft und darüber hinaus auch noch Realist. Wenn am heutigen Samstag um 19.30 Uhr in der Dürener Arena der erste Ball über das Netz fliegt, dann lautet das Motto in der Annahme bei den Gastgebern wieder: Jugend forscht.
Karli Allik, 19 Jahre, und Julius Firkal, gerade 20 geworden, stellen sich den VfB-Aufschlägen entgegen. „Bislang haben sie es ganz gut gemacht“, sagt Falter. „Aber junge Spieler sind in der Entwicklung, müssen noch in ihre Rolle hinweinwachsen.“Libero Blair Bann unterstützt das junge Duo, hilft aus, wo sich Lücken auftun. „Darunter leidet aber auch seine Rolle, er hat nicht die Stabilität wie sonst – aber das ist unserer Not in der Annahme geschuldet.“
In Romans Sauss und Dirk Westphal ist dem Trainer die komplette Annahmeachse weggebrochen. Sauss hat fast wie zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr Wadenprobleme. „Anatomisch gesehen ist seine Verletzung auskuriert“, so Falter, „jetzt geht es darum, die Blockade im Kopf zu lösen.“Denn Sauss hat Angst, dass sein Muskel reißen könnte – und ist schon knapp zwei Monate außer Gefecht. Frühestens zum abschließenden Spiel der Hauptrunde im März könnte Dirk Westphal nach seiner Daumen-OP wieder zur Verfügung stehen. In den anderen Mannschaftsteilen macht sich Stefan Falter vor dem Spitzenspiel keine Sorgen. Zuspieler Stijn D’Hulst führt gut Regie, der Block steht mit Tim Broshog und Michael Andrei meist sicher und im Angriff punktet Marvin Prolingheuer konstant.
Schwerpunkt in der Blockarbeit
Auch beim Service stimmt die Mischung. Mit der Annahme steht und fällt aber auch das Dürener Spiel – und da sind gegen den VfB Friedrichshafen die beiden Youngster Allik und Firkal gefordert. „Mir macht weniger die Wucht als eher die Präzision der VfB-Aufschläge Sorgen“, verrät Falter. „Aber das müssen wir in Kauf nehmen.“Falter hat viel Lob für die Häfler übrig. „Man sieht die Handschrift von Trainer Heynen vor allem im Angriff. Da wird fehlervermeidend agiert, immer nach Alternativen statt nach dem Risiko gesucht.“Die Powervolleys befinden sich derzeit in einem „Improvisationsmodus“, wie es Stefan Falter beschreibt. Unter der Woche lag der Trainingsschwerpunkt nicht nur in der Annahme, sondern auch in der Blockarbeit. Einige wichtige Erkenntnisse nahm der Trainer auch aus dem 2:3 gegen die Alpenvolleys, der bis dato einzigen Heimniederlage, und dem von den Satzergebnissen her knappen 3:0 bei den Netzhoppers mit. „Der Sieg hat gezeigt, dass wir in engen Situationen nicht nervös werden und souverän agieren.“Die Partie gegen die international wie national weiterhin unbesiegten Häfler ist für Düren aber ohnehin nur ein Spiel, in dem man in erster Linie gut aussehen und dagegenhalten will. Nach oben schielt man im Westen der Republik nicht. „Wir beobachten in Ruhe das Duell an der Tabellenspitze, sehen uns keinesfalls als Herausforderer des VfB.“Mit aller Macht will Düren aber Platz vier verteidigen – das würde in den Play-offs im entscheidenden Spiel das Heimrecht garantieren.