Bodolz investiert in Straßen und ins Haus Elisabeth
Gemeinderat verabschiedet den Haushalt 2018 – Schulden sinken – Pro-Kopf-Verschuldung unter Landesschnitt
BODOLZ - Der Bodolzer Gemeinderat hat den Haushalt für das Jahr 2018 beschlossen und ist dabei seinem Finanzkurs der letzten Jahre treu geblieben. Mit einem Gesamtvolumen von gut sechs Millionen Euro fällt der Haushalt zwar nicht ganz so hoch aus wie im vergangenen Jahr, dennoch will die Gemeinde weiter Schulden abbauen, ohne auf notwendige Investitionen zu verzichten. Das Hauptaugenmerk legt die Gemeinde dabei auf die Verbesserung der Straßen. Gleichzeitig will Bodolz aber auch das Haus Elisabeth erhalten, den Breitbandausbau abschließen und die Jugend soll endlich das ersehnte Minispielfeld bekommen.
„Wir sind im Fahrwasser der letzten Jahre“, beurteilte Bürgermeister Christian Ruh den Haushaltsplan, den Kämmerer Ralph Schielin dem Bodolzer Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung vorlegte und den dieser ohne Diskussion am selben Abend auch gleich verabschiedete.
Dass die Gemeinde beim diesjährigen Haushalt mit einem Gesamtvolumen von knapp 6,2 Millionen Euro rund 15 Prozent weniger Geld bewegt als im letzten Jahr, wo er in der Haushaltsentwicklung mit fast 7,3 Millionen Euro einen Spitzenwert erreicht hatte, liege daran, so erklärte der Kämmerer den Gemeinderäten, dass die Gemeinde mit der Schulsanierung, dem Breitbandausbau und dem Bau des Regenrückhaltebeckens in Bettnau eine Menge Geld in die Hand zu nehmen hatte. Der diesjährige Haushalt stehe wieder in der Tradition der vergangenen sowie in der Finanzplanung der kommenden Jahre, wo sich das Volumen rund um die sechs Millionen Euro herum bewegt hat und bewegen wird.
Von den knapp 6,2 Millionen Euro entfallen gut fünf Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt. „Erfreulich ist, dass die Einkommenssteuer gestiegen ist und die Schlüsselzuweisungen runtergehen“, sagte Schielin und erklärte, dass Bodolz knapp vier Millionen Euro an Steuern und allgemeinen Zuweisungen einnehmen werde. Gut eine Million Euro erhält die Gemeinde zusätzlich über Gebühren, Grund- und Gewerbesteuer sowie Finanzzuweisungen. Das restliche Geld nimmt die Gemeinde über Verkäufe, Mieten, Zuschüsse und Konzessionsabgaben ein.
Griff in die Rücklagen
Viel Geld muss Bodolz für sein Personal ausgeben, Umlagen, Zinsen und Zuweisungen tun ihr Übriges. Deshalb bleiben in diesem Jahr lediglich 166 900 Euro im Verwaltungshaushalt übrig, die dem Vermögenshaushalt zugeführt werden können. Davon wiederum bleiben 155 800 Euro als freie Spitze, nachdem sowohl die ordentliche Tilgung, als auch die Investitionspauschale abgerechnet sind. Weil Bodolz jedoch Investitionen in Höhe von gut 800 000 Euro plant, allerdings weder neue Kredite aufnehmen noch die Steuern erhöhen will, und gleichzeitig lediglich 275 000 Euro über Beiträge und Zuschüsse finanziert bekommt, muss die Gemeinde in ihre Rücklagen greifen, um den Haushalt auszugleichen. Rund 685 000 Euro werden hier entnommen. Zusätzlich trägt die Zuführung vom Verwaltungshaushalt zur weiteren Finanzierung mit 181 000 Euro bei. Weil Bodolz zudem weiterhin Schulden abbauen und zur Schuldentilgung 331.600 Euro aufwenden will, bleibt kein Geld mehr übrig, das den Rücklagen zugeführt werden kann. Diese werden zum Ende des Jahres nur noch eine sehr knappe Million Euro betragen.
100 000 Euro für Minispielfeld
Investieren will die Gemeinde in das Rathaus, das acht neue Dachfenster und neue Fensterläden (10 000 Euro) sowie eine neue Telefonanlage (10 000 Euro) bekommen soll. Während für die Außenanlagen des gemeindlichen Kindergartens 19 000 Euro eingeplant sind, sind für ein Minispielfeld 100 000 Euro vorgesehen.
Den Fokus bei den Investitionen will die Gemeinde Bodolz auf die Straßen legen. 160 000 Euro hat der Kämmerer für die Fertigstellung der Deckschicht im Baugebiet Taubergat/Bettnau, die Sanierung der Gemeindestrasse Hoyerbergweg und den Ausbau des Radweges Enzisweiler/Meierhalde eingerechnet. Und weil der Gemeinderat in der Vergangenheit beschlossen hatte, nach und nach die alten Quecksilberdampflampen der Straßenbeleuchtung auf LED umzurüsten, sind auch im diesjährigen Haushalt 25 000 Euro dafür eingeplant.
Mitfinanzieren muss Bodolz zudem die neue Kläranlage in Lindau, was anteilsmäßig heuer mit 266 500 Euro zu Buche schlägt. Zudem soll auch der Breitbandausbau beendet werden, der zwar gefördert wird, für den die Gemeinde jedoch in diesem Jahr noch 50 000 Euro in den Haushalt einstellt. Die gleiche Summe plant Schielin auch für eine Wasserübergabestation in Bettnau ein. Aber auch für die Erhaltung von zwei gemeindeeigenen Gebäuden will Bodolz Geld investieren. So braucht der Gutsgasthof Koeberle neue Fenster und Fensterläden. Außerdem bedürfen die Bäder in den Fremdenzimmern einer Erneuerung. Insgesamt plant der Kämmerer hierfür 60 000 Euro ein. Insgesamt 75 000 Euro setzt er indessen für das Haus Elisabeth an. Hier sollen sowohl die Fassade, der Hausgang und die Toilette saniert werden.