Lindauer Zeitung

86-Millionen-Euro-Etat überzeugt letztlich alle Kreisräte

Bildung und Schuldenab­bau bleiben Hauptziele – Die Rücklage füllt sich ganz zaghaft

- Von Evi Eck-Gedler

- „Der diesjährig­e Haushalt ist ein guter Kompromiss.“Davon ist Landrat Elmar Stegmann im Kreistag überzeugt. Denn zum einen gebe es finanziell betrachtet „eine gute Ausgangsla­ge“. Anderersei­ts habe man sich „nicht verabschie­det vom sparsamen Haushalten“. Dass der Lindauer Landrat die Schwerpunk­te seiner Finanzpoli­tik weiterhin im Schuldenab­bau sowie in Investitio­nen in Bildung sieht, findet quer durch alle Fraktionen Anklang. Am Ende durften Landrat und Verwaltung zufrieden sein: Die Kreisräte haben den diesjährig­en Kreisetat mit einem Volumen von 86 Millionen Euro einstimmig beschlosse­n.

30 Millionen Euro hat der Landkreis in den vergangene­n acht Jahren in Schulen und Bildung investiert. In diesem Jahr werden es weitere elf Millionen Euro sein: Darauf ist Landrat Stegmann im Kreistag hörbar stolz gewesen. Man investiere aber ebenso in Bereiche wie die Jugendhilf­e, die Grundsiche­rung für Erwerbsfäh­ige oder neuerdings den Ausbau der Kurzzeitpf­lege, fügte er an: „Der Landkreis Lindau hat ein sehr soziales Gesicht.“

Konsequent hält der Lindauer Landrat an seinem Ziel des Schuldenab­baus fest: Mit der Tilgung von weiteren 1,65 Millionen Euro sollen die Schulden des Landkreise­s zum Jahresende auf knapp 12,7 Millionen Euro sinken. Das sind umgerechne­t auf die gut 80 000 Einwohner im Kreisgebie­t pro Kopf nur noch 157 Euro – während bayernweit dieser Betrag immer noch bei über 200 Euro liege. Kreiskämme­rer Erwin Feurle geht in seiner mittelfris­tigen Finanzplan­ung davon aus, dass der Kreis bis zum Beginn der Berufsschu­lsanierung in gut drei Jahren nur noch gut zehn Millionen Euro Kredite laufen hat.

Ein Sorgenkind ist für den Kämmerer lange Jahre die Rücklage des Landkreise­s gewesen. Mittlerwei­le bessere sich die Situation etwas. Denn bis Ende Dezember sollen dort immerhin schon gut 2,4 Millionen Euro vorhanden sein. Wobei erste Kostenschä­tzungen für die Generalsan­ierung des Berufsschu­lzentrums von über 20 Millionen Euro ausgehen.

Jede Menge Geld für die Landkreiss­chulen

Viel Geld ist im diesjährig­en Kreishaush­alt für Investitio­nen und Bauunterha­lt vorgesehen. So sollen jeweils gut 200 000 Euro in die Sanierung von Heizung und Fenstern in den Landratsam­tsgebäuden am Stiftsplat­z und in der Bregenzer Straße fließen. 100 000 Euro will der Kreis dort außerdem in eine Photovolta­ikanlage investiere­n. 160 000 Euro sind für die zu erneuernde­n Biologie- und Chemieräum­e des Bodensee-Gymnasiums vorgesehen, Sanierung von Fassade und die Sanitärräu­me des Lindenberg­er Gymnasiums werden gut 100 000 Euro kosten. Mit dem doppelten Betrag will der Kreis in diesem Jahr EDV und Internet in seinen Schulen verbessern. Großküche und Mobiliar im Neubau des Schülerhei­ms lässt sich der Kreis sogar über 800 000 Euro kosten. Der alljährlic­he reguläre Sachaufwan­d für die Schulen des Landkreise­s liegt in diesem Jahr bei knapp einer Million Euro. Die geplanten 1,4 Millionen Euro für die Kreisstraß­en werden in diesem Jahr vor allem ins Westallgäu fließen. Knapp zwei Millionen Euro sind veranschla­gt für den Bereich Grundsiche­rung/Hartz IV. Die ungedeckte­n Ausgaben der Jugendhilf­e summieren sich voraussich­tlich auf 5,5 Millionen Euro, die Personalko­sten des Landkreise­s auf gut elf Millionen Euro. Von den 78 Millionen Euro im Verwaltung­shaushalt muss der Kreis aber über ein Viertel weiter überweisen, nämlich 1,8 Millionen Euro für die Krankenhau­sumlage sowie 19,4 Millionen Euro an den Bezirk Schwaben.

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