Rampe würde dem Cavazzen nicht schaden
Zum Bericht „Wie der Cavazzen barrierefrei werden kann“; LZ vom 24. Februar: Dass unser Stadtmuseum im Cavazzen heutzutage einen barrierefreien Zugang braucht, ist ja wohl unstrittig, und da plädiere ich für eine Rampe! Allerdings sollte diese in einer leichten, dunkelgrauen Stahlkonstruktion ausgeführt sein und keinen massiven Unterbau haben, wie ihn das Phan- tomgerüst suggeriert, damit man den dahinterliegenden, ebenfalls graugestrichenen Sockel des Gebäudes durchsehen kann; und nach Möglichkeit auch transparent durch Gitterroste als Lauffläche – dann fällt sie am wenigsten auf! Solche Rampen gibt es mittlerweile andernorts mehrfach – ohne wesentliche Beeinträchtigung der jeweiligen Fassadenbilder!
Auch den dazu notwendigen etwas massiveren Aufbau der Treppenanlage verträgt das ziemlich pompöse barocke Eingangsportal meines Erachtens durchaus. In der Diskussion geäußerte Bedenken, dass durch eine Rampe die Symmetrie der Fassade gestört würde, läuft ins Leere, denn die Fassade ist ohnehin asymmetrisch mit dem nach rechts herausgerückten Portal und dem Vorbau rechts davon. An die leicht veränderte Ansicht wird man sich schnell gewöhnt haben!
Bisher sind wir ja auch nicht gerade zimperlich mit der Ansicht des Cavazzen: Wie oft ist diese durch Marktstände verstellt, oder den Sommer über durch große Transparente über ganze Fensterachsen, die auf unsere sehenswerten Kunstausstellungen hinweisen; selbst die schiefe Hinweistafel neben dem Eingang stört nicht weiter. Der Cavazzen ist trotzdem weiterhin sehr ansehnlich und imposant, und wird es auch mit einer Zugangsrampe bleiben. Dr. Rainer Niemann, Lindau