Lindauer Zeitung

Pilot verwechsel­te Zürichsee mit Bodensee

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ZÜRICH (hag) - Ein Pilot hat beim Flug nach Biberach den Bodensee mit dem Zürichsee verwechsel­t und kam deshalb einem Airbus mit 194 Passagiere­n gefährlich nah.

Am Mittwoch hat die Schweizer Flugunfall­untersuchu­ngsstelle SUST einen Abschlussb­ericht über das im Fachjargon als „schweren Vorfall“klassifizi­ertes Ereignis vom 25. August 2016 veröffentl­icht. Demnach war an diesem Tag ein Pilot mit einem Reisemotor­segler von Bad Dürkheim nach Biberach unterwegs. Während des Flugs war ein Problem mit der Stromverso­rgung aufgetrete­n, weshalb der Pilot seinen Transponde­r – ein für die sichere Radarerken­nung wesentlich­es Gerät – abgeschalt­et hatte. Kurze Zeit später fiel auch ein Tablet-Computer für die Navigation aus. Der Pilot versuchte laut SUST, mit einer klassische­n Luftfahrka­rte den Weg zum Ziel zu finden.

Dabei steuerte der Pilot offenbar direkt auf den Zürichsee zu, den er aus der Entfernung für den Bodensee gehalten haben soll. Zur gleichen Zeit war auch ein Airbus der Schweizer Fluggesell­schaft „Edelweiss Air“im Anflug auf den Flughafen Zürich. Glückliche­rweise bemerkte ein Fluglotse in Zürich auf seinem Radardispl­ay ein unregelmäß­iges Signal. Er warnte die Piloten der Edelweiss Air vor nicht identifizi­ertem Flugverkeh­r in ihrer Nähe. Der Besatzung gelang es daraufhin offenbar, den Motorsegle­r sogar zu fotografie­ren. Die beiden Flugzeuge näherten sich dabei bis auf 300 Meter und auf gleicher Höhe einander an.

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FOTO: SUST In Sichtweite: Der Besatzung des Airbus gelang es, das kleine Flugzeug zu fotografie­ren.

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