Schüler verzaubern ihr Publikum
Das Konzert „Von Hexen und Elfen“begeistert das Publikum im Lindauer Stadttheater
LINDAU - „Man hat ja manchmal so Hirngespinste“, erklärte Musiklehrerin Ulrike Friedmann am Mittwochabend. Ein Projekt mit dem Valentin Heider Gymnasium (VHG) und der Musikschule Bregenz sei eines dieser Hirngespinste gewesen. Am Ende waren sie selbst überrascht, wie gut das Konzert bei den Zuschauern ankam.
Nach der Premiere am Montag in Bregenz spielten der Chor des VHGs und das Orchester der Musikschule Bregenz am Mittwoch in Lindau. Schon vor dem Konzert sagte Schulleiter Waldemar Schmitt wie „tief, tief beeindruckt“, er sei, „was diese jungen Leute auf die Bühne bringen!“Sie enttäuschten das Publikum nicht. Für einen langen Applaus, gab es sogar noch eine Zugabe.
Zum ersten Mal zusammengearbeitet
Zum ersten Mal arbeiteten Friedmann vom VHG und Dirigent Martin Deuring von der Musikschule Bregenz gemeinsam an einem Projekt. Unter dem Titel „Von Hexen und Elfen“studierten sie mit ihren Schülern Auszüge aus den beiden Opern „Dido und Aeneas“und „The Fairy Queen“von Henry Purcell ein. Der englische Barockkomponist erweckt in seinen Stücken Feen, Geister, Zauberer und Hexen zum Leben.
Das gelang den Schülern auch. Nicht nur musikalisch, sondern auch mit bunten und ausgefallenen Kostümen, für die Ursula Schneider-Müller, neben der Regie, zuständig war. So trat der Winter aus „The Fairy Queen“in einem dicken Mantel aus Kuhfell und mit einem Eiskristallzepter auf. Die vielen Szenen aus beiden Opern verband Sprecher Augustin Jagg und schuf dadurch aus den einzelnen Stücken eine ganze Geschichte.
Die Zusammenarbeit beider Schulen erforderte, neben dem normalen Probenaufwand, auch noch extra Organisation, wie beispielsweise die Fahrten zu den Proben. Friedmann war froh, dass so viele bei dem Projekt mitwirkten. „Und man über die Grenze fährt und hier probt und da probt.“
Die Proben haben sich gelohnt. Nachdem der Chor und das Orchester die Zuschauer sofort in den Bann zogen, starteten Mia und Paula Schuster und Julia Müller in einem starken Terzett als erste Solistinnen in den Abend. Die Arie von Dido sang Martina Mayer und das Klarinettensolo „Sorceress“spielte Anne Planatscher. Getragen vom Chor, dem Orchester und den Solisten tanzten Leonie Erckens, Maren Müssig und Julia Roither erst als Hexen aus „Dido und Aeneas“und dann als Elfen aus „The Fairy Queen“.
Applaus auch zwischen den Szenen
Die Sopranistin Sophia Lay verkörperte die Feenkönigin Titania und trug ein langes, weißes Gewand. Sie sang „If Love’s A Sweet Passion“und wurde anschließend vom Chor in den Schlaf gesungen. Nele Schäfler spielte das Querflötensolo „Spring“, zu dem Julia Roither tanzte. Sie beeindruckten das Publikum besonders, denn es gab den ersten Applaus zwischen den Szenen. Leonie Erckens tanzte zum Altsolo von Teresa Zimmermann, auch danach applaudierten die Zuschauer.
„Ich bin so stolz auf unsere ganze Truppe“, sagte Friedmann nach dem Konzert und Dirigent Deuring nickte zustimmend. Sie habe ja öfters diese Hirngespinste. „Umso schöner“, fand Friedmann, „dass man das dann auch wirklich macht!“