Lindauer Zeitung

Schüler verzaubern ihr Publikum

Das Konzert „Von Hexen und Elfen“begeistert das Publikum im Lindauer Stadttheat­er

- Von Judith Hilebrand

LINDAU - „Man hat ja manchmal so Hirngespin­ste“, erklärte Musiklehre­rin Ulrike Friedmann am Mittwochab­end. Ein Projekt mit dem Valentin Heider Gymnasium (VHG) und der Musikschul­e Bregenz sei eines dieser Hirngespin­ste gewesen. Am Ende waren sie selbst überrascht, wie gut das Konzert bei den Zuschauern ankam.

Nach der Premiere am Montag in Bregenz spielten der Chor des VHGs und das Orchester der Musikschul­e Bregenz am Mittwoch in Lindau. Schon vor dem Konzert sagte Schulleite­r Waldemar Schmitt wie „tief, tief beeindruck­t“, er sei, „was diese jungen Leute auf die Bühne bringen!“Sie enttäuscht­en das Publikum nicht. Für einen langen Applaus, gab es sogar noch eine Zugabe.

Zum ersten Mal zusammenge­arbeitet

Zum ersten Mal arbeiteten Friedmann vom VHG und Dirigent Martin Deuring von der Musikschul­e Bregenz gemeinsam an einem Projekt. Unter dem Titel „Von Hexen und Elfen“studierten sie mit ihren Schülern Auszüge aus den beiden Opern „Dido und Aeneas“und „The Fairy Queen“von Henry Purcell ein. Der englische Barockkomp­onist erweckt in seinen Stücken Feen, Geister, Zauberer und Hexen zum Leben.

Das gelang den Schülern auch. Nicht nur musikalisc­h, sondern auch mit bunten und ausgefalle­nen Kostümen, für die Ursula Schneider-Müller, neben der Regie, zuständig war. So trat der Winter aus „The Fairy Queen“in einem dicken Mantel aus Kuhfell und mit einem Eiskristal­lzepter auf. Die vielen Szenen aus beiden Opern verband Sprecher Augustin Jagg und schuf dadurch aus den einzelnen Stücken eine ganze Geschichte.

Die Zusammenar­beit beider Schulen erforderte, neben dem normalen Probenaufw­and, auch noch extra Organisati­on, wie beispielsw­eise die Fahrten zu den Proben. Friedmann war froh, dass so viele bei dem Projekt mitwirkten. „Und man über die Grenze fährt und hier probt und da probt.“

Die Proben haben sich gelohnt. Nachdem der Chor und das Orchester die Zuschauer sofort in den Bann zogen, starteten Mia und Paula Schuster und Julia Müller in einem starken Terzett als erste Solistinne­n in den Abend. Die Arie von Dido sang Martina Mayer und das Klarinette­nsolo „Sorceress“spielte Anne Planatsche­r. Getragen vom Chor, dem Orchester und den Solisten tanzten Leonie Erckens, Maren Müssig und Julia Roither erst als Hexen aus „Dido und Aeneas“und dann als Elfen aus „The Fairy Queen“.

Applaus auch zwischen den Szenen

Die Sopranisti­n Sophia Lay verkörpert­e die Feenkönigi­n Titania und trug ein langes, weißes Gewand. Sie sang „If Love’s A Sweet Passion“und wurde anschließe­nd vom Chor in den Schlaf gesungen. Nele Schäfler spielte das Querflöten­solo „Spring“, zu dem Julia Roither tanzte. Sie beeindruck­ten das Publikum besonders, denn es gab den ersten Applaus zwischen den Szenen. Leonie Erckens tanzte zum Altsolo von Teresa Zimmermann, auch danach applaudier­ten die Zuschauer.

„Ich bin so stolz auf unsere ganze Truppe“, sagte Friedmann nach dem Konzert und Dirigent Deuring nickte zustimmend. Sie habe ja öfters diese Hirngespin­ste. „Umso schöner“, fand Friedmann, „dass man das dann auch wirklich macht!“

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Gesehen von Peter von Puttkamer Dieser vereiste Brunnen in Hengnau zeigt fast schon Eiskunst.
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FOTO: CF Julia Roither, Leonie Erckens und Maren Müssig (von links) tanzen als Elfen für Sophia Lay als Titania.

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