Afrikanische Schweinepest
Virus: Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist extrem überlebensfähig. Nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, überdauert er beispielsweise in Gefrierfleisch sechs Jahre, in einem Schlachtkörper (bei Temperaturen zwischen vier und acht Grad) sieben Monate, in blutverseuchtem Erdboden 205 Tage und in Salami 30 Tage.
Verbreitung: Die Tierseuche ASP kam ursprünglich nur in Afrika vor, im Juni 2007 gab es erste Fälle in Georgien. Es folgte die Ausbreitung auf Nachbarländer. Ab 2012 wurden Fälle in den EU-Mitgliedstaaten Litauen, Polen, Lettland und Estland gemeldet. 2017 trat die Afrikanische Schweinepest in Tschechien auf, wodurch sich das Risiko einer Einschleppung nach Deutschland erhöht – vor allem durch die Einfuhr von kontaminiertem Schweinefleisch.
Untersuchung: Um die Situation bei ASP im Blick zu haben, sammeln Unterallgäuer Jäger Blut erlegter Schweine und reichen es beim Veterinäramt ein. Dort wird beispielsweise auch auf die Aujeszky- sche Krankheit, eine bakterielle Infektion, untersucht. Sie ist laut Andreas Ruepp (Vorsitzender der Kreisgruppe Memmingen) beim Schwarzwild flächig vorhanden und für den Menschen ungefährlich, bei Hunden verläuft sie tödlich.
Abschüsse: Über die vergangenen Jagdjahre hinweg ist die Abschusszahl beim Schwarzwild im Unterallgäu insgesamt deutlich gestiegen: 199 Tiere waren es laut dem Landratsamt im Jahr 2000/01, 342 im Jahr 2005/06, 817 im Jahr 2010/11 und 931 im Jahr 2015/16. (ver)