Lindauer Zeitung

„Unser 2017er ist ein Jahrhunder­twein“

Die jungen Winzer haben zu Fassgesprä­chen in „Hörgers Kochfest“eingeladen

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(sd) - Die Bioweingüt­er Deufel, Haug und Lanz haben ihren jungen Wein präsentier­t. Dazu haben sie zum Weinfest in „Hörgers Kochfest“eingeladen, mit Live-Musik von „Blue Moon“, frisch gezupftem Oxx und Bio-Burgern. Rund 120 Gäste kamen in den Genuss von 19 Weinen.

Es ist hauptsächl­ich der 2017er Wein, den die Biowinzer ausschenkt­en. Frisch, knackig und quasi als Fassproben extra für den Abend entnommen. „Im Laufe der kommenden vier Wochen füllen wir den 2017er in Flaschen“, sagte Claudius Haug, der auf die Frage, wie er denn wird, der 2017er, auch gleich die Antwort hatte: „Er wird anders. Er wird immer anders. Unser Wein ist ein Naturprodu­kt. Es gibt deshalb keine durchgängi­ge Linie. Die Natur gibt uns die Richtung vor, bringt uns jedes Jahr in neue Situatione­n und wir lernen jedes Jahr dazu.“

Das besondere Natur-Ereignis 2017 sei der Frost gewesen, der den gesamten, sehr frühen Austrieb erfrieren ließ. Aber zwei Wochen später brachten die verwaisten Rebstöcke einen neuen Austrieb. Zur Rebblüte herrschte schönes warmes Wetter, das auch den Sommer über ideal für den Wein blieb. Und trotz der Verzögerun­g durch den Frost begannen die Winzer am 28. August mit der Lese – so früh wie nie. Als Beispiel nannte Claudius Haug den Müller-Thurgau, dessen Lese normalerwe­ise Ende September/Anfang Oktober starte, 2017 aber schon am 5. September. „Dafür, dass wir dachten, wir hätten gar nichts, haben wir sehr viel geerntet. Es sind sehr fruchtige, frische und aromatisch­e Weine geworden. Wir reden jedes Jahr vom Jahrhunder­twein – also auch in diesem Jahr.“

Nach dieser ausführlic­hen Informatio­n waren die vier Fässer mit den Weinthemen­welten „klassisch“, „sommerlich prickelnd und rosé“, „fruchtig“und „rot“, mit der Besonderhe­it „orange“für Stunden umringt. Teresa Deufel, die weiblichch­armante Note unter den jungen, wilden Biowinzern, betonte, dass man an den Fässern nicht nur den Wein, sondern auch die Winzer kennenlern­en

kann und lud zum „Fassgesprä­ch“ein. An ihrem Fass gab es unter anderem den Sprudeldic­ke Dirn Sekt – eine Gemeinscha­ftsprodukt­ion

vom Weingut Deufel und Lanz.Wein, im Champagner­verfahren hergestell­t, also als Flaschengä­rung, und handgerütt­elt.

Rainer und Olivia Nowack aus Lindau und Rainer Birck aus Bodolz begannen bei Benjamin Lanz mit einem „Johanniter“, schürzten anerkennen­d die Lippen und erklärten, dass sie regelmäßig die Weine der Lindauer Winzer trinken und sehr schätzen. Sonja und Stefan Büchele interessie­rten sich bei Claudius Haug für den neuen Orange-Wine „Vinatur orange“. Haug erzählte, dass dieser Wein, drei Wochen lang auf der Maische vergoren wird und gänzlich ohne Hilfsstoff­e auskommt. Keine Hefe, kein Schwefel. Weil er nicht gefiltert wird, schimmert er nicht, sondern schaut leicht orange und naturtrüb aus dem Glas heraus. Im Abgang ist er würzig und herb. Nach ein paar Minuten an der Luft kommen reife Obstaromen dazu. „Das ist sehr interessan­t, aber eigentlich“, sagte Sonja Büchele und lachte, „eigentlich sind der Solaris von Teresa Deufel und der Muscaris vom Weingut Lanz meine absoluten Lieblingsw­eine. Die sind so fruchtig und spritzig - andere Weine haben da einen schweren Stand bei mir!“

 ?? FOTOS/MONTAGE: SUSI DONNER ?? Fröhliche Fassgesprä­che mit weinselige­n Gästen (im Uhrzeigers­inn): Benjamin Lanz von Lanz Wein aus Nonnenhorn präsentier­t Müller-Thurgau und Johanniter, Claudius Haug vom Weingut Haug in Lindau den Roten und die Spezialitä­t Orange-Wine, Johannes Haug...
FOTOS/MONTAGE: SUSI DONNER Fröhliche Fassgesprä­che mit weinselige­n Gästen (im Uhrzeigers­inn): Benjamin Lanz von Lanz Wein aus Nonnenhorn präsentier­t Müller-Thurgau und Johanniter, Claudius Haug vom Weingut Haug in Lindau den Roten und die Spezialitä­t Orange-Wine, Johannes Haug...

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