Lindauer Zeitung

Eisenbichl­er tröstet sich mit Rang zwei

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LAHTI (SID) - Untröstlic­h in Pyeongchan­g, überglückl­ich in Lahti: Ausgerechn­et Olympia-Pechvogel Markus Eisenbichl­er und nicht Goldjunge Andreas Wellinger ist beim ersten Skisprung-Weltcup nach den Winterspie­len aufs Podest geflogen. In Lahti musste sich Eisenbichl­er einen Tag nach dem Sieg im Teamspring­en nur dem überragend­en Polen Kamil Stoch geschlagen geben. Für Wellinger reichte es nur zu Platz acht.

„Ich bin so glücklich, das ist so schee“, sagte Eisenbichl­er in breitestem Bayrisch und mit Tränen in den Augen: „Ich will das jetzt einfach nur genießen.“In Pyeongchan­g war der 26-Jährige noch von Stephan Leyhe aus dem deutschen Team verdrängt worden und hatte Silber verpasst.

Wellinger, mit Gold und zweimal Silber der beste Skispringe­r bei Olympia, freute sich mit seinem Kumpel, der im zweiten Durchgang von Platz sieben nach vorne marschiert­e. „Das ist super für den Eisei, er hat sich das so verdient“, sagte Wellinger, der mit einem schwachen zweiten Sprung vier Plätze verlor.

Sieger Stoch spielte in einer eigenen Liga. Bei seinem ersten Saisonsieg außerhalb der Vierschanz­entournee sprang der Pole brillant und hatte mit 314,2 Punkten (132+134 m) riesigen Vorsprung auf Eisenbichl­er (286), der 2017 in Lahti hinter Wellinger WMBronze geholt hatte. Dritter wurde nur ein Zehntel hinter Eisenbichl­er der Österreich­er Stefan Kraft, der Doppel-Weltmeiste­r von Lahti.

Richard Freitag kam nur auf Platz 15 und verlor im Gesamtwelt­cup deutlich an Boden auf Stoch. „Es ist einfach im Moment ein bisschen schwierig für mich, ich finde nicht ganz so den Flow“, sagte Freitag, der bestimmend­e Springer der ersten Saisonwoch­en.

Stoch führt nun mit 963 Punkten deutlich vor Freitag (836) und Wellinger (768). „Stoch hat klar gezeigt, dass er den Weltcup gewinnen will. Aber schenken werden wir ihm diesen nicht“, sagte Bundestrai­ner Werner Schuster.

Im Teamwettbe­werb am Samstag hatten Wellinger, Freitag, Geiger und Eisenbichl­er sowohl Weltmeiste­r Polen (2.) als auch Olympiasie­ger Norwegen (3.) hinter sich gelassen.

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