Zeitzeugen sprechen über die Landshut
Am 23. März startet eine Talkreihe im Dornier-Museum – Ticketrabatt für SZ-Leser
FRIEDRICHSHAFEN (mh) - Nach dem Riesenrummel im vergangenen September ist es ruhiger geworden um die Reste der Landshut, die in einem Hangar am Flughafen auf ihre Zukunft als Ausstellungsobjekt warten. Das will das Dornier-Museum ändern und lädt am Freitag, 23. März, zur Talkrunde mit Zeitzeugen ein.
Im Herbst 1977 hat ihr Schicksal Deutschland bewegt: 85 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder der Lufthansa-Boeing 737 „Landshut“werden von Terroristen entführt, drangsaliert, gedemütigt. Kapitän Jürgen Schumann wird erschossen. Nach fünf schier endlosen Tagen befreit die Spezialeinheit GSG 9 alle Geiseln körperlich nahezu unverletzt. Ab 2019 soll die „Landshut“, die im September 2017 – begleitet von einem riesigen Medienaufgebot, aber in der Stadt durchaus umstritten – ihren letzten Flug nach Friedrichshafen angetreten hat, im Dornier-Museum ausgestellt werden. Um die Wartezeit zu verkürzen und wohl auch um das Thema im Bewusstsein der Menschen zu verankern, startet das Museum eine vierteilige Gesprächsreihe rund um das künftige Ausstellungsstück.
Den Auftakt machen am Freitag, 23. März, vier Zeitzeugen: Co-Pilot Jürgen Vietor, Stewardess Gabriele von Lutzau, Passagierin Diana Müll und der ehemalige GSG 9-Mann Aribert Martin. Sie werden sich ab 19.30 Uhr den Fragen von Joachim Umbach stellen, langjähriger Chefredakteur und Mediendirektor der Schwäbischen Zeitung und nun freiberuflich als Kommunikationsberater für das „Landshut“-Projekt tätig. Die Veranstaltung kostet zehn Euro Eintritt. Inhaber der Abo-Karte der Schwäbischen Zeitung, die die Veranstaltungsreihe als Medienpartner begleitet, zahlen einen Euro weniger.
Drei weitere Abende hat das Dornier-Museum in Planung. Einmal sollen Politiker die Geschehnisse der damaligen Zeit einordnen und über die Lehren für die Gegenwart diskutieren. Ein weiterer Abend wird sich mit der GSG 9 beschäftigen, und zwar mit Akteuren aus dem Herbst 1977 ebenso wie mit aktuellen Herausforderungen für die Elitetruppe. Und dann werden Mitarbeiter der Lufthansa-Technik über die Demontage der schrottreifen „Landshut“auf einem Flugzeugfriedhof in Brasilien, den aufwändigen Transport nach Friedrichshafen und die geplante Rückversetzung der Maschine in den Originalzustand berichten.