Jacqueline soll ihrer Gegnerin wehtun
Mit sieben Teilnehmern treten das Boxteam Langenargen und der VfB in Ruit an
FRIEDRICHSHAFEN (ded) - Vor zwei Wochen ist das Boxteam Langenargen noch im Bodensee-Cup engagiert gewesen, ab Freitag startet ein Trio der Langenargener Staffel bei den bis Sonntag andauernden BadenWürttembergischen Nachwuchsmeisterschaften in Ruit. Mittelgewichtler Arion Dautaj tritt dabei gar zweimal in Erscheinung.
Der Boxteam-Vorsitzende Thomas Schuler war beim zweiten Heimkampf der Langenargener im Rahmen des 3. Bodensee-Cups gesundheitlich angeschlagen, wegen der Vorstellung seiner drei Boxer reagierte der Mariabrunner zudem überaus verschnupft. Vor allem Kushtrim Mahmuti, der Vorzeigeboxer des Boxteams, agierte für Schulers Geschmack im Weltergewicht viel zu offensiv, die beiden Mittelgewichtler Niko Sanduljevic und Arion Dautaj mussten gar noch härtere Schläge einstecken. Sanduljevic ging schwer k.o., Dautaj stand in Runde drei vor einer vorzeitigen Niederlage.
Konditionelle Anforderung
Mit sechs Siegen in seinen bisherigen sieben Kämpfen muss der zweimalige C-Landesmeister in die B-Kategorie aufsteigen, vor allem konditionell gilt es für den 17-Jährigen in dem dreitägigen Turnier, seinen Mann zu stehen. „Normal ist er fit genug, aber Arion setzt sich zuweilen zu stark unter Druck“, meinte Schuler nach dem Rahmenkampf Dautajs im Bodensee-Cup. Auch seine Reichweitenvorteile habe er nicht genutzt. Neuzugang Secho Ayküz, der aus Wallenhorst nach Lindau gezogen ist und sich erst dem VfB Friedrichshafen angeschlossen hatte, ist der Erfahrenste des Boxteams. Ayküz, der vor wenigen Tagen 18 Jahre alt geworden ist und im Bantamgewicht antritt, hat bereits eine Landesmeisterschaft aus Niedersachsen auf seinem Konto. Wegen seines Freundes hat er sich dem Schuler-Team angeschlossen und versucht nun in Langenargen seine eh schon gute Bilanz von 15 Siegen aus 21 Kämpfen (bei zwei Unentschieden) auszubauen. Der 18-Jährige tritt somit in der AKategorie an und könnte sich bei entsprechendem Ausgang für die deutschen Titelkämpfe qualifizieren.
Brugger soll härter zuschlagen
Davon ist Jacqueline Brugger noch weit entfernt. „Man lernt viel über sich selbst, vor allem, wie weit man gehen kann“, meinte die Mariabrunnerin vor ihrem ersten Kampf, der bei den Landesmeisterschaften 2017 knapp verloren ging. Über die 18-jährige Federgewichtlerin findet ihr Trainer Valeri Quade nur lobende Worte: „Sie kann über sich herauswachsen, muss ihrer Gegnerin aber wehtun. Sie schlägt noch zu lasch – darum habe ich ihr Kettlebells (Kugelhanteln; Anmerkung der Red.) gekauft. Dass ihr Schlag auch zu einem solchen wird“, sagt der ehemalige Profiboxer. Und: „Ich glaube, ich mache mir mehr Sorgen als sie selbst.“
VfB-Coach mit Sorgen
Ganz andere Sorgen hat derzeit Klaus Kaibach, der Abteilungsleiter und Trainer der Boxer des VfB Friedrichshafen. Die Boxer des VfB, die mit Ausnahme einer Heimveranstaltung in den letzten Jahren ausnahmslos bei Landestitelkämpfen aufgetreten sind, plagen Verletzungssorgen. Kaibach und sein Trainerteam müssen bei den diesjährigen Nachwuchsmeisterschaften vor allem auf Anatolij Prijachkine (Pfeiffersches Drüsenfieber), Leon Lehn (Trainingsrückstand) und die erkrankte Amelie Zink verzichten. Secho Ayküz wechselte zudem das Lager. Dafür kehrte Ex-Bundesliga-Boxer und Trainer Tito Furtado in die Reihen des VfB zurück.
Dessen Neffe Ramon verstärkt die Häfler Riege in Ruit. Neben dem 17jährigen Halbweltergewichtler zählen auch Bantamgewichtler Max Lehn (16), das Halbfliegengewicht Denis Prijachkine (16) und Paul Ebert (Bantam/14) zu den Medaillenkandidaten.