Jöckel tagt als Erster in der Inselhalle
Vorträge des Lindauer Seminars von JT-Elektronik finden in einem Zelt auf dem Stadtplatz statt
LINDAU - In der Inselhalle und im Zelt auf dem Therese-von-BayernPlatz zwischen Halle und Parkhaus findet die erste Tagung nach dem Umbau statt. Die Lindauer Firma JTElektronik veranstaltet dort zum 31. Mal ihr Lindauer Seminar, die größte Fortbildung für Kanalisationstechnik.
Etwa 500 Teilnehmer haben sich am Donnerstagmorgen in dem Zelt versammelt, als Tobias und Ulrich Jöckel sie begrüßen. Zeitgleich haben mehr als 70 Aussteller ihre Stände im Foyer und Untergeschoss der neuen Inselhalle aufgebaut. Während im großen Saal Arbeiter werkeln, damit auch der in gut einem Monat fertig ist, muss JT-Elektronik noch in das Zelt ausweichen. Doch dort ist es warm, und so genießen die Teilnehmer die ungewohnte Atmosphäre.
„Bis gestern hatten wir ein mulmiges Gefühl“, gesteht Tobias Jöckel. Denn im November hat er die „Hiobsbotschaft“erfahren, dass die neue Inselhalle nicht zu Jahresbeginn fertig wird. Doch Jöckel dankte den Mitarbeitern der Lindau Tourismus und Kongress GmbH: „Die haben seit Januar richtig Gas gegeben.“Auch sei er mit seinem Team oft vor Ort gewesen und habe „richtig Druck gemacht“. Jetzt fühle er sich zwar ein wenig wie ein Camper, doch könne alles in gutem Rahmen stattfinden.
„Wir sind ja Baustellen gewohnt im Kanal“, ergänzte Senior Ulrich Jöckel, der an das erste Lindauer Seminar 1988 erinnerte. Seitdem habe sich in der Kanaltechnik sehr viel verändert. Die Anforderungen des Gesetzgebers seien ständig gestiegen, das Kostenbewusstsein ebenso. Deshalb bräuchten alle Beteiligten nicht nur gute Technik, sondern auch geschulte Mitarbeiter. Dazu trage JT-Elektronik mit seinen Produkten und mit der Tagung bei.
Ex-Minister Heubisch lobt den Freistaat Bayern
Tobias Jöckel forderte alle Beteiligten zum vorsichtigen Umgang mit Steuern und Gebühren der Bürger auf. Denn es geht um riesige Summen: Allein in Bayern stehen nach seinen Angaben in den nächsten Jahren Ertüchtigungen und Sanierungen der Kanäle im Gesamtumfang von fünf Milliarden Euro an. Oft komme es auch bei diesen Projekten zu Verzögerungen und Mehrkosten. Und dann sei es wie bei der Inselhalle: „Da finden sicher alle Beteiligten ihre Ausreden oder Argumente.“Die früheren FDP-Minister Wolfgang Heubisch und Martin Zeil hatten ihre Teilnahme an der Eröffnung der Tagung kurzfristig abgesagt. Deshalb verlas Tagungsleiter Professor Wolfgang Günthert Heubischs Grußwort, das unter dem Motto stand „Eine neue Ära für das Lindauer Seminar. Die neue Inselhalle – nicht nur für Nobelpreisträger“. Heubisch lobte das Engagement des Freistaats für die neue Halle, ohne die Lindau nicht mehr die Stadt der Nobelpreisträgertagung wäre: „Es gab weltweit viele Interessenten, die dieses Treffen gerne übernommen hätten.“
Der Ex-Minister lobte die Qualität der neuen Halle und bat die Teilnehmer des Lindauer Seminars, sich auf das nächste Jahr zu freuen. Denn das 32. Lindauer Seminar am 14. und 15. März 2019 braucht kein Zelt mehr, sondern wird komplett in der neuen Inselhalle stattfinden.