Lindauer Zeitung

Alles so schön glänzend

Experten beantworte­n, warum das Geschirr in der Spülmaschi­ne manchmal nicht sauber wird und warum Gläser oft trüb sind

- Von Jana Illhardt

BONN

(dpa) - Zweifelsoh­ne gehört die Spülmaschi­ne zu unseren liebsten Haushaltsh­ilfen, erleichter­t sie das Abwaschen doch ungemein. Obwohl ihre Bedienung eigentlich kinderleic­ht ist, wird durchaus mal etwas nicht sauber. Was machen wir falsch?

Wie räume ich eine Spülmaschi­ne eigentlich richtig ein?

Die Grundlage zuerst: Bereits beim Einräumen lauern die ersten Fallstrick­e. „Die leichten Teile gehören in den oberen Korb, nicht nach unten“, erklärt Rainer Stamminger, Professor für Haushalts- und Verfahrens­technik an der Universitä­t Bonn. Denn oben ist der Sprühdruck weniger stark, wodurch die Teile nicht so leicht umgeworfen werden können. Stark Verschmutz­tes wird unten platziert, wo es durch den stärkeren Sprühstrah­l besser gereinigt wird.

Sollte ich Geschirr vorspülen?

„Das ist absolut überflüssi­g“, findet Geräteexpe­rte Prof. Stamminger. Aber man sollte gröbere Essenreste vorher entfernen. Angebrannt­es in Töpfen und Pfannen wird am besten sogar eingeweich­t. „Einzig Geschirr mit Essenreste­n, die einen starken Geruch entwickeln, sollte man per Hand waschen, sofern man nicht plant, die Spülmaschi­ne zeitnah anzustelle­n“, rät Stamminger. Und Cecilia Meusel, Redakteuri­n bei der Stiftung Warentest sagt: „Einmal im Monat sollte das Intensivpr­ogramm angestellt werden.“Das wäscht Ablagerung­en in der Maschine weg.

Welches Programm ist richtig?

„Ich empfehle immer das Eco-Programm, über das alle neuen Geräte verfügen“, sagt Prof. Stamminger. Hier ist die Temperatur reduziert, was Energie spart – obwohl es mit drei bis vier Stunden Dauer länger braucht als andere Programme.

Die Gläser sind trüb – was habe ich falsch gemacht?

Das Eintrüben kann drei Gründe haben. Erstens: Der Behälter für das Regenerier­salz war nicht richtig verschloss­en, erklärt Bernd Glassl vom Industriev­erband Körperpfle­ge- und Waschmitte­l. Dadurch entstehen Beläge, die sich leicht mit etwas Wasser abwaschen lassen. Zweitens: „Auf dem Geschirr ist eine dünne Kalkschich­t, weil Regenerier­salz fehlt oder die Wasserenth­ärtung nicht richtig eingestell­t ist“, so Glassl. „Der Kalk lässt sich mit verdünnter Säure wieder entfernen.“

Und drittens: „Das Glas korrodiert.“Die in diesem Fall entstanden­e Trübung lässt sich leider nicht wieder entfernen. „Das Glas ist dauerhaft geschädigt.“Das kann verschiede­ne Ursachen haben: „Es kann an der Art der Glasherste­llung liegen, am Wasser oder am Reiniger“, erklärt Stamminger. Um Letzterem vorzubeuge­n, sollte beim Kauf des Reinigers auf einen integriert­en Glasschutz geachtet werden.

Tabs oder Pulver – was ist besser?

„Das lässt sich nicht sagen – keines von beiden ist schlechter“, sagt Glassl. Wer sich für ein Pulver entscheide­t, sollte darauf achten, dass es trocken gelagert ist. „Multi-Tabs haben den Vorteil, dass sie bequem zu handhaben sind und drei Aufgaben auf einmal erfüllen: reinigen, klarspülen und trocknen“, erläutert Produktexp­ertin Meusel. Pulver hingegen ergänze die Spülmaschi­ne optimal: „Richtig dosiert, setzt es nur so viel Chemie ein, wie notwendig ist.“

Brauche ich Salz, wenn ich MultiTabs verwende?

Das hängt von der Wasserhärt­e ab. „Ab einer Gesamthärt­e von 21 Grad sollte man neben den Multi-Tabs auch Regenerier­salz verwenden“, sagt Meusel. „Unter 21 Grad benötigt man kein Salz, weil die Multi-Tabs Enthärter und Klarspüler enthalten.“Welche Härte das Leitungswa­sser hat, weiß der lokale Wasservers­orger.

Wie vermeide ich Flugrost?

Flugrost entsteht, wenn irgendwo in der Maschine etwas rostet. „Das kann ein Spieß sein, der sich im Sieb verfangen hat“, nennt Prof. Stamminger ein Beispiel. Nicht selten ist es der Korb, der zu rosten beginnt, weil die Ummantelun­g beschädigt ist. Dann sollte dieser ersetzt werden. Denn: „Lagert sich Flugrost beispielsw­eise auf dem Besteck ab, kann dieses ebenfalls rosten“, so Glassl.

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FOTOS: DPA Grundsätzl­ich gleich gut für Spülmaschi­nen: Tabs und Pulver.
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Simpel, aber effektiv: Teller werden hintereina­nder platziert.

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