Lindauer Zeitung

GWG hat schnell für 13 Mieter eine neue Wohnung gefunden

Wohngebäud­e auf der Hinteren Insel wurde 1999 fehlerhaft modernisie­rt – GKWG und andere Vermieter helfen

-

LINDAU (dik) - Die GWG hat den meisten Mietern des alten Brauereige­bäudes auf der Hinteren Insel eine neue Wohnung angeboten. Sie können also Anfang der Woche umziehen. Den mangelhaft­en Brandschut­z in dem Haus führt GWG-Geschäftsf­ührer Alexander Mayer auf eine fehlerhaft­e Modernisie­rung vor 20 Jahren zurück.

Acht Mieter haben demnach bis Freitagmit­tag bereits zugesagt, dass sie in eine von der GWG vermittelt­e neue Wohnung umziehen werden, wie Mayer auf Anfrage der Lindauer Zeitung mitteilt. Fünf weitere wollen übers Wochenende überlegen, ob sie die angebotene Wohnung nehmen. Bleiben also drei Mieter, für die es bis Freitag noch keine Lösung gab.

Mayer berichtet, dass die GWG mit der Kreiswohnu­ngsgesells­chaft GKWG ebenso zusammenar­beite wie mit anderen großen Vermietern. Die GKWG habe bereits zwei Wohnungen angeboten. Mayer wäre aber auch froh, wenn private Vermieter eine Wohnung anbieten würden, die derzeit zufällig freisteht. Interessen­ten können sich bei der GWG unter der Rufnummer 08382 / 96 04 39 melden.

Wie berichtet, müssen 16 Mietpartei­en des Gebäudes Dreierstra­ße 5 und 5a spätestens am Mittwoch ausziehen, weil der Brandschut­z in dem Haus mangelhaft ist. Bei der Sanierung einer leerstehen­den Wohnung ist aufgefalle­n, dass es keine Abschottun­g in Wänden und Decken gibt, die ein schnelles Ausbreiten von Flammen und Rauch verhindern.

Mayer berichtet auf Anfrage der LZ, dass die GWG das Gebäude 1999 modernisie­rt habe: „Hierbei wurden offensicht­lich auch diese gravierend­en Fehler gemacht. Weshalb das nicht aufgefalle­n ist, kann heute nicht mehr nachvollzo­gen werden.“Die GWG-Mitarbeite­r seien davon ausgegange­n, dass wie bei jedem anderen Wohnhaus „ein Mindestmaß an Brandschut­z vorhanden ist“.

Lindaus Feuerwehrk­ommandant Max Witzigmann erklärt, dass für baurechtli­che Fragen das Bauordnung­samt der Stadt verantwort­lich ist. Die Stadt sei es auch, die feststelle­n muss, ob ein Haus bewohnbar ist oder nicht. Ihn habe die GWG hinzugezog­en, als es um mögliche Rettungsun­d Löschmaßna­hmen im Gebäude ging. Es gibt aber einen Schacht, der sich vom Keller bis ins Dach durch das Gebäude zieht. Diese Öffnung habe einen Kamineffek­t, so dass sich ein Feuer sehr schnell ausbreiten würde: „Wenn es im Kellergesc­hoss brennt, dann würde das Haus innerhalb von Minuten im Vollbrand stehen.“Im Ernstfall würde die Feuerwehr dann keinen Retter mehr in das Gebäude schicken können, zumal die Treppe aus Holz ist.

Mieter loben das Bemühen der GWG-Mitarbeite­r

Aus diesem Grund sieht die GWG es nach wie vor als unerlässli­ch an, das Gebäude schnell zu räumen. Bei Mietern trifft das nach dem ersten Schreck auch auf Verständni­s, denn zumindest einige wollen nicht länger als nötig in einem Haus wohnen, das als gefährlich gilt. Das gilt umso mehr, wenn Mieter Kinder haben. Lob sprechen Mieter auch den Mitarbeite­rn der GWG aus, die sehr bemüht seien, die für alle schwierige Situation so gut wie möglich zu lösen. Denn natürlich will eigentlich niemand ohne Vorbereitu­ng innerhalb weniger Tage umziehen.

Mayer geht nach wie vor davon aus, dass die GWG für jeden Mieter eine Lösung findet: „Wir werden die passenden Wohnungen finden!“Sollte es doch Probleme geben, schließt er auch die Unterbring­ung in Ferienwohn­ungen oder gar Wohncontai­nern nicht aus. Die Obdachlose­nunterkunf­t der Stadt oder Flüchtling­sunterkünf­te kämen nur im Extremfall in Frage, wenn jemand ansonsten auf der Straße zu stehen drohe.

Mayer hält es nicht für nötig, jetzt bei allen älteren Gebäuden der GWG oder der Stadt den Brandschut­z zu überprüfen. In zwei Gebäuden habe die GWG im vergangene­n Jahr eine Brandbesch­au durchführe­n lassen, weil es den Verdacht auf konkrete Mängel gab. Diese habe man anschließe­nd behoben. Von den Schwierigk­eiten in der Dreierstra­ße habe man zu dem Zeitpunkt nichts gewusst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany