Lindauer Zeitung

Mehrheit für dritten Nationalpa­rk

-

MÜNCHEN (lby) - Eine klare Mehrheit in Bayern ist einer Umfrage zufolge für einen dritten Nationalpa­rk im Freistaat. 64 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, wie eine Erhebung des Meinungsfo­rschungsin­stituts Kantar Emnid im Auftrag des Bundes Naturschut­z (BN) und des Landesbund­es für Vogelschut­z (LBV) ergab. Mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) war demnach dagegen. Die Naturschut­zverbände forderten von der bayerische­n Staatsregi­erung, das Prüfverfah­ren für einen dritten Nationalpa­rk fortzusetz­en. „Großflächi­g nutzungsfr­eie Waldschutz­gebiete wären ein wunderbare­s Geschenk an künftige Generation­en zum 100-jährigen Jubiläum des Freistaats Bayern“, sagte LBV-Vorsitzend­er Norbert Schäffer.

Zuletzt waren bei einer Kabinettss­itzung im Sommer 2017 die Regionen Rhön und die Donau-Auen in der engeren Auswahl. In beiden Gebieten gibt es allerdings zahlreiche Nationalpa­rkgegner. 2016 hatten der scheidende Ministerpr­äsident Horst Seehofer (CSU) und sein Kabinett beschlosse­n, dass der Freistaat einen dritten Nationalpa­rk bekommen soll.

Angesichts vieler Widerständ­e auch innerhalb der CSU hatte sich Markus Söder (CSU) zuletzt mehrfach skeptisch zu den Plänen geäußert. Die offene Suche nach einem Nationalpa­rk solle schnell entschiede­n werden, gegebenenf­alls auch ablehnend, hatte Söder erklärt. Deutschlan­ds ältester Nationalpa­rk liegt im Bayerische­n Wald, das zweite bestehende Schutzgebi­et in Bayern ist der Alpennatio­nalpark Berchtesga­den.

Newspapers in German

Newspapers from Germany