Dem Lindauer Alpenverein geht’s prächtig
2017 gab es so viele Neueintritte wie noch nie – Finanzergebnis erreicht Rekordhöhe
LINDAU (ust) - Die Lindauer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) hat ein „sehr, sehr erfolgreiches Jahr“hinter sich. Wie Vorsitzender Thomas Hummler in der Mitgliederversammlung betonte, stelle 2017 in zweierlei Hinsicht ein Rekordjahr dar. Zum einen verzeichnete die Sektion mit 443 Neueintritten den bislang höchsten Mitgliederzuwachs – zum andern konnte mit fast 85 000 Euro das beste Finanzergebnis erzielt werden.
„Noch nie in unserer Vereinsgeschichte hatten wir so einen starken Anstieg bei den Neumitgliedern“, verkündete Hummler im Saal des Bayerischen Hofes. Überproportional viele Neueintritte gab es in der Altersklasse bis 25 Jahre – dort wurden im vergangenen Jahr 151 neue Mitgliedschaften gezählt. Bei den Erwachsenen (ab 25 Jahre) waren es 292. Insgesamt betrachtet hat der Verein einen vergleichsweise hohen Anteil an jugendlichen Mitgliedern (1185). Zum Jahresbeginn 2018 zählte die DAV-Sektion Lindau insgesamt 4578 Mitglieder, was im Jahresvergleich einem Nettozuwachs von 234 Mitgliedern entspricht – Kündigungen, Verstorbene und Löschungen bereits abgerechnet.
Dass Lindaus größter Verein solchen Zustrom erfährt, erklärte der Vorsitzende auch mit dem „vielfältigen und interessanten Angebot“, das die Sektion Jahr für Jahr auf die Beine stellt. Hummler stellte klar, dass dies ohne die insgesamt 110 Ehrenamtlichen in der Sektion nicht zu stemmen wäre. Die fast 9100 Stunden, die in den verschiedenen Bereichen erbracht werden, würden einer Wertschöpfung von rund 120 000 Euro entsprechen, betonte Hummler und bekräftigte gleichzeitig: „Das Ehrenamt ist und bleibt das Herz und die Seele des Alpenvereins.“In seinem Rechenschaftsbericht ging der Vorsitzende auch auf die Generalsanierung der Lindauer Hütte ein, die im Juni mit dem Bezug des Personalhauses weitgehend abgeschlossen werden konnte. Die Kosten für diesen zweiten Bauabschnitt betrugen rund 250 000 Euro. In nächster Zeit stehen im Haupthaus noch einzelne Arbeiten an. Nachdem der Verein in den vergangenen Jahren verstärkt in den Erhalt der Hütten investiert habe, seien diese „nun in einem hervorragenden Zustand“und benötigten nur noch partielle Baumaßnahmen. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Lindauer Hütte gab Hummler mit 2,3 Millionen Euro an.
Stabile Finanzsituation
Trotz dieser vergleichsweise hohen Investitionen sei die finanzielle Situation des Vereins weiterhin stabil, zuletzt sogar sehr erfreulich gewesen, berichtete Finanzchef Jochen Mezger. Laut Jahresrechnung 2017 stehen Einnahmen von rund 585 000 Euro, die sich überwiegend aus Hüttenübernachtungsgebühren und Mitgliedsbeiträgen zusammensetzen, Ausgaben in Höhe von etwa 500 000 Euro gegenüber, sodass unterm Strich ein Überschuss von circa 85 000 Euro erzielt wurde – ein Rekordergebnis, wie Mezger betonte. Dieses Geld werde hauptsächlich zur Schuldentilgung verwendet. Ende 2017 stand einem Vermögen von 2,3 Millionen Euro (Wert der Liegenschaften) noch ein Darlehen von 976 000 Euro gegenüber – Geld, das für die Sanierung der Lindauer Hütte benötigt wurde.
Insgesamt 105 langjährige Mitglieder des Alpenvereins wurden heuer mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet. Jene, die dem Verein bereits seit 25 und 40 Jahren treu verbunden sind, waren schon zuvor bei einer separaten Feier im Gasthaus Engel geehrt worden. Darüber hinaus wurde Ernst Glas, ehemaliger Hüttenwart, langjähriger Tourenführer und früherer stellvertretender Vorstand, zum Ehrenmitglied der Lindauer DAV-Sektion ernannt.
„Das Ehrenamt ist und bleibt das Herz und die Seele des Alpenvereins.“Thomas Hummler, Vorsitzender DAV-Sektion Lindau