Lindauer Zeitung

TV Reutin sucht neue Vereinsspi­tze

Trotz des brisanten Themas ist die Atmosphäre in der Mitglieder­versammlun­g locker und entspannt.

- Von Maja Beck

LINDAU - Der im nächsten Jahr anstehende Wechsel an der Vereinsspi­tze ist sicherlich das brisantest­e Thema in der Mitglieder­versammlun­g des TV Reutin gewesen – auch wenn er erst am Schluss der Versammlun­g unter „Sonstiges“thematisie­rt wurde. Den Beginn machte Vorsitzend­er Oliver Prinz in der gut besuchten Versammlun­g mit seinen Grußworten und dem Rechenscha­ftsbericht, wie immer anschaulic­h und unterhalts­am begleitet von Worten und Bildern einer PowerPoint-Präsentati­on auf einer Leinwand.

Das Jahr 2017 kann durchaus als ein „normales“Vereinsjah­r bezeichnet werden, in dem es verschiede­ne Teamtreffs und Vorstandss­itzungen gab, aber auch den beliebten Seniorentr­eff, mehrere Ausgaben der Vereinsnac­hrichten, fleißige Helfer bei Sparkassen­marathon und beim Grill & Chill der Nobelpreis­träger sowie das traditione­lle Nikolaustu­rnen und die Jahresschl­ussfeier. Oliver Prinz bezeichnet­e dies treffend als „intensive Arbeit in gewohnter Weise“. Leicht rückläufig war die Mitglieder­zahl im vergangene­n Jahr. Bei den sechs- bis 13-jährigen Mitglieder­n gab es zwar einen sehr großen Zulauf, teilweise waren die Kinder in den Gruppen jedoch kaum unterzubri­ngen, und es gibt inzwischen Warteliste­n für einige Gruppen.

Bei den Mitglieder­n ab 14 Jahren kann der Verein ein weniger attraktive­s Angebot bieten, weshalb die Mitglieder­zahlen hier rückläufig sind. Es wird immer schwierige­r, Übungsleit­er zu finden, Prinz freute sich aber, mit Sandra Baron, Verena Wenzel und den drei jungen und engagierte­n Nachwuchsk­räften Johanna Jackisch, Charline Fuchs und Ana Catarina Mota de Matos Nachwuchs für zwei Gruppen gefunden zu haben.

Die Kassenführ­ung durch Schatzmeis­ter Dieter Schweyer blieb unbeanstan­det, und Schweyer wies bereits darauf hin, dass künftige Nachfolger in der Vereinsfüh­rung auf eine solide finanziell­e Basis des Vereins aufbauen können, was bei Weitem keine Selbstvers­tändlichke­it ist.

Nachfolger­suche bislang erfolglos

Die Berichte der Abteilungs­leiter informiert­en über allerlei Interessan­tes aus den verschiede­nen Sparten des Vereins und vermittelt­en ein anschaulic­hes Bild des vergangene­n Vereinsjah­res. Zum Schluss der sehr entspannte­n Mitglieder­versammlun­g ging es um das Thema, das vielen Mitglieder­n besonders auf der Seele brannte. Vorsitzend­er Oliver Prinz und seine beiden Vertreter, die Beisitzer Simone Bauer und Matthias Pfleghard, hatten 2017 angekündig­t, im nächsten Jahr nicht mehr für ihre Ämter zur Verfügung zu stehen. Am kollegiale­n und entspannte­n Umgang miteinande­r wurde schnell klar, dass keiner der drei sein Amt im Unmut niederlegt, sondern dass dahinter persönlich­e oder berufliche Gründe stehen.

Dennoch konnten nach einer einjährige­n Suche noch keine geeigneten Nachfolger gefunden werden, auch wenn der Verein solide aufgestell­t ist und man untereinan­der einen familiären Umgang pflegt. In der Mitglieder­versammlun­g wurde nun ein Gremium ins Leben gerufen, um mögliche Nachfolger auch aus anderen Reihen als denen der bisherigen Vorstandsc­haft zu akquiriere­n. Oliver Prinz kam vor neun Jahren beispielsw­eise als nahezu Außenstehe­nder zu seinem Amt, weil seine Kinder im Verein turnten. Alle drei Vorstandsm­itglieder blicken auf sehr gute Jahre der Zusammenar­beit zurück, freuen sich jedoch auch, wenn durch einen Wechsel an der Vereinsspi­tze wieder frischer Wind in den Verein gebracht wird.

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FOTO: MAJA BECK Die drei scheidende­n Vorstände (von links): Vorsitzend­er Oliver Prinz, Beisitzer Simone Bauer und Matthias Pfleghard.

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