Lindauer Zeitung

Jöckel will aus dem Berliner Platz eine ovale Niere machen

FDP-Stadtrat legt eigenen Vorschlag für die Umgestaltu­ng des Kreisverke­hrs vor dem neuen Reutiner Bahnhof vor

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LINDAU (lz) - Um den Berliner Platz soll es bei der nächsten Bürgerrund­e gehen, zu der FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel an diesem Freitag, 16. März, ab 19 Uhr in die JT-Seminarhal­le einlädt. Jöckel teilt schon im Vorfeld mit, dass er die von der Verwaltung jüngst vorgestell­ten Pläne für eine Zwischenlö­sung ablehnt. Vielmehr hat er einen eigenen Vorschlag.

Jöckel wirft in einer Pressemitt­eilung der Stadtverwa­ltung Untätigkei­t vor, denn die Verantwort­lichen hätten direkt nach dem Bürgerents­cheid 2012 die Anbindung des neuen Bahnhofs planen und mit dem Staatliche­n Bauamt absprechen sollen. Der CSU wirft der FDP-Stadtrat vor, dass sie im Herbst die vom Stadtrat eigentlich beschlosse­ne Unterführu­ng gestoppt hat. Doch den eigentlich versproche­nen Plan C gebe es jetzt nicht.

Jöckel hat beim Lindauer Seminar seiner Firma JT-Elektronik vergangene Woche mit Professore­n der Abwasserte­chnik über die Verkehrsdr­ehscheibe Berliner Platz diskutiert. Dabei sei aus der Ideensamml­ung ein Entwurf entstanden, der nur vorhandene Verkehrsfl­ächen und Grundstück­e der Bahn benötige. „Die Doppel-Kreis-Lösung generiert längere Straßenabs­chnitte, sodass eine bessere Verflechtu­ng und Leistungsf­ähigkeit erreicht werden könnte“, schreibt Jöckel. Diese Lösung könne vermutlich ohne eine Unterführu­ng auskommen, angesichts der wahrschein­lich weiteren Verkehrszu­nahme sollte die Stadt das aber prüfen lassen.

Eine Skizze nach diesen Vorschläge­n zeigt den Berliner Platz in gänzlich anderer Lage und Aufteilung. Aus dem Kreisverke­hr soll ein asymmetris­ches Oval in Nierenform werden, in dem alle sechs Achsen integriert werden, also auch eine direkte Zufahrt zum neuen Bahnhof. Mit einer Unterführu­ng würde sich der Verkehr auf dem Berliner Platz verringern, da der stadtauswä­rts fließende Autoverkeh­r unter dem Platz direkt zur Autobahn abgeleitet würde. „Die Platanenal­lee wird bei dieser Lösung nicht tangiert und kann durch den Rückbau der westlichen Bregenzer Straße auf zwei Spuren vermutlich sogar aufgewerte­t werden“, behauptet Jöckel.

Er habe mit Bahnvertre­tern gesprochen, demnach brauche die Bahn bis September 2019 nur einen kleinen Bereich im alten Reutiner Bahnhofsge­bäude für die dort befindlich­en Signal- und WeichenSte­uerungsein­heiten. „Das Gebäude könnte jedoch bereits heute bis auf die noch benötigten Bereiche zurückgeba­ut werden“, sodass Platz entstünde für den Umbau. Bahnvertre­ter haben bisher schon mehrfach öffentlich geäußert, dass das Gebäude erst nach Inbetriebn­ahme des neuen Bahnhofs, also erst 2021 abgerissen werden kann.

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FOTO: JÖCKEL So stellt sich Ulrich Jöckel künftig den Berliner Platz vor.

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