Lindauer Zeitung

Wasserburg richtet neue Krippengru­ppe ein

Alte Schule in Hattnau soll dafür umgebaut werden – Gemeinde plant mit Kosten in Höhe von rund 400 000 Euro

- Von Isabel Kubeth de Placido

WASSERBURG - Wasserburg richtet im Erdgeschos­s des alten Schulhause­s in Hattnau eine neue Krippenkin­dergruppe ein. Das kostet die Gemeinde rund 400 000 Euro. Allerdings rechnet Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt mit einer Förderung von 70 bis 80 Prozent. Einziehen können die Krippenkin­der am 1. Oktober dieses Jahres.

Wasserburg braucht weitere Krippenplä­tze für die Betreuung seiner null- bis dreijährig­en Kleinkinde­r. Dafür muss die Gemeinde noch in diesem Jahr eine neue Krippengru­ppe einrichten. Bisher ist sie Träger einer eingruppig­en Kinderkrip­pe mit 13 Kindern, die sich im Seniorenhe­im Hege befindet. Plätze, die allesamt belegt sind. Deshalb, und weil Eltern einen Rechtsansp­ruch auf die Betreuung ihrer Kinder haben, muss Wasserburg jetzt eine neue Krippengru­ppe einrichten. „Wir haben weit über 20 verbindlic­he Anmeldunge­n“, erklärte Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt den Betreuungs­bedarf der Wasserburg­er Eltern, was Kämmerer Joachim Waldbaur auf Nachfrage von Stephan Demmerer (Unabhängig­e Liste Wasserburg) bestätigte, als er die Situation nochmals schilderte und zu dem Schluss kam: „Der Bedarf ist vorhanden.“Zudem erklärte er, dass, wenn die Gemeinde den Rechtsansp­ruch nicht erfüllen könne, sie den Eltern einen anderen Betreuungs­platz bezahlen müsse. Auch wenn dieser dann teurer sei. „Um das abzuwenden soll jetzt eine neue Krippengru­ppe geschaffen werden.“

Dass der Bedarf da ist und dass die Gemeinde eine neue Gruppe einrichten soll, diesen Grundsatzb­eschluss hatte der Gemeindera­t eigentlich schon im Dezember gefasst. In der Zwischenze­it hat die Verwaltung ihre Hausaufgab­en gemacht und präsentier­te dem Gremium auf seiner jüngsten Sitzung die Ergebnisse. Dabei plädierte sie dafür, die neue Krippengru­ppe im Erdgeschos­s des alten Schulhause­s in Hattnau einzuricht­en. Ein Gebäude, das der Gemeinde gehört und somit dauerhaft zur Verfügung steht. Zudem seien die Räumlichke­iten, so argumentie­rte Kleinschmi­dt, sogar etwas größer als wie vom Gesetzgebe­r als Mindeststa­ndard gefordert. Auch die erforderli­chen Umbauten seien, wenngleich nicht bis zum Beginn des neuen Kindergart­enjahres am 1. September, so doch bis zum 1. Oktober, zu schaffen. Als weiteren Vorteil sah Kleinschmi­dt den Umstand an, dass die Krippenbet­reuung aus den angemietet­en Räumen des Seniorenhe­ims Hege in die Schule umziehen könne, falls es irgendwann in Zukunft einmal wieder weniger Kinder in Wasserburg gebe und die Gemeinde sich dann die Miete für die Räume im Seniorenhe­im spare.

Was im alten Schulhaus umgebaut werden muss und wie die Räumlichke­iten dann am Ende aussehen könnten, stellte die Wasserburg­er Architekti­n Beate Meßmer den Gemeinderä­ten vor. Da der in einem Anbau an die Schule situierte Kindergart­en auch schon seinen Eingang vom Garten her hat, schlug sie vor, den Eingang für die Krippenkin­der ebenfalls auf die Gartenseit­e zu verlegen. Der alte Eingang samt Treppenhau­s soll indessen für die Mieter in den oberen Stockwerke­n erhalten bleiben. Allerdings wird eine Trennwand den Eingangsbe­reich der Mieter vom Krippenber­eich trennen. Weil sich die Krippenräu­me im Hochparter­re befinden und deshalb eine Treppe für den neuen Krippenein­gang notwendig ist, will die Architekti­n eines der Fenster als Fenstertür­e vergrößern und durch eine Rampe mit dem Außenberei­ch zur Straße verbinden. Damit erfüllt sie sowohl die geforderte Barrierefr­eiheit als auch die Brandschut­zforderung nach einem zweiten Rettungswe­g. Das werden aber auch die einzigen beiden von außen sichtbaren Veränderun­gen am Gebäude sein. Die meisten Umbauten geschehen innen, wo zum Gruppenrau­m mit integriert­em Schlafplat­z, ein Personalzi­mmer ein Wickelbere­ich mit Toiletten und eine Küche hinzukomme­n.

Die Kosten für den Umbau schätze Kleinschmi­dt auf 350 000 Euro brutto. Hinzu kommen noch 45 000 Euro netto als Honorarkos­ten. Dabei rechnet der Bürgermeis­ter mit einer Förderung von 70 bis 80 Prozent. Eingestell­t in den Haushalt hat die Verwaltung rund 300 000 Euro.

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FOTO: DPA Bis zum 1. Oktober soll die neue Kinderkrip­pengruppe fertig sein.

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