Bauernverband rügt die Bürokratie
Kritik: Neue Verordnung bringe der Umwelt keinen Nutzen
top Wasser.“An die Dokumentationspflicht müssen sich aber alle halten. „Die Diskussion ist noch nicht ganz durch“, sagt Karg. Durch die Datenerhebung können die Bauern belegen, wie sie tatsächlich den Boden düngen und welche Auswirkungen das hat.
Für die Landwirte in der Region sei es existenziell, dass die Obergrenze auf 230 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr angehoben wird. Denn durch die Grünlandwirtschaft mit durchschnittlich fünf Schnitten im Jahr und durch den vielen Niederschlag in der Region werde dem Boden schon viel Nährstoff entzogen. „Es ist ein Widerspruch, wenn ich das mit Kunstdünger ausgleiche, obwohl genug Gülle da wäre“, ist Karg überzeugt.
Verband kritisiert Sperrfrist in den Wintermonaten
Wer beispielsweise am Kulturlandschaftsprogramm teilnehme oder einen Biohof betreibe und somit nachweislich extensiv arbeite, sollte von der zusätzlichen Dokumentationspflicht befreit werden , fordert Karg. Diese Landwirte kämen ohnehin nicht in einen Konflikt.
Kritik äußert der Bayerische Bauernverband auch an der starren Sperrfrist in den Wintermonaten, während der keine Gülle ausgebracht werden darf. Diese müsse sich am Wetter und nicht am Datum orientieren, fordern die Bauern. Vor allem im Landkreis Lindau sei die starre Sperrfrist „ein Klotz am Bein“, sagt Karg. Vor allem Landwirte in der Nähe des Bodensees könnten oft schon lange mit der Arbeit beginnen, weil der Boden schon so weit sei, dürfen aber noch nicht. Zwar hat der Bauernverband bewirkt, dass sich die Sperrfrist verschieben lässt. „Aber es ist immer schwer für uns, im Landkreis einen Mittelwert zu finden“, so der Kreisvorsitzende. Dass auf gefrorenem Boden oder geschlossener Schneedecke keine Gülle ausgebracht werden darf, sei ohnehin schon geregelt. Karg: „Mit Gewalt wird uns jetzt noch mehr aufgedrängt.“