Lindauer Zeitung

30 000 Liter Gülle in Bach gelaufen

Unterallgä­uer Landwirt (59) mehrfach wegen Wasservers­chmutzung angezeigt

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HAWANGEN (kam) - Aus einer Biogasanla­ge im Unterallgä­uer Hawangen sind am Sonntag 30 000 Liter Gülle ausgelaufe­n und über den Straßenkan­al in einem nahe gelegenen Bach gelandet. Beim Wasserwirt­schaftsamt und der Polizei ist der 59jährige Landwirt, der die Biogasanla­ge betreibt, kein Unbekannte­r. Er wurde in der Vergangenh­eit bereits mehrfach wegen Gewässerve­runreinigu­ng angezeigt, sagte Polizeispr­echer Christian Städele.

Ein Zeuge hatte der Polizei am Sonntag gemeldet, dass durch ein Rohr Gülle in den Krebsbach fließe. Die Feuerwehr dichtete den Kanal ab und pumpte die Gülle zurück zur Biogasanla­ge, erläuterte Wasserwirt­schaftsamt­s-Chef Karl Schindele. Polizisten sowie Vertreter des Wasserwirt­schaftsamt­s nahmen Proben. Die in den Bach geflossene Jauche könne aber nicht wieder entfernt werden, sagte Schindele. Zu einem Fischsterb­en sei es nur deshalb nicht gekommen, weil in dem Gewässer keine mehr lebten. Der letzte Vorfall dieser Art ereignete sich bei der Hawanger Biogasanla­ge im Oktober, sagte Schindele.

Dem Unterallgä­uer Landwirt könnte nun eine empfindlic­he Strafe drohen. Generell gilt: Wer sich der Gewässerve­runreinigu­ng schuldig macht, begeht eine Straftat, sagte Bernhard Menzel, Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft Kempten. Unterschie­den werde, ob die Wasservers­chmutzung vorsätzlic­h oder aus Versehen – zum Beispiel durch einen Verkehrsun­fall – passiert sei. Dem Verursache­r droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitss­trafe von bis zu fünf Jahren, erläuterte der Oberstaats­anwalt. Bei Wiederholu­ngstätern falle die Strafe von Fall zu Fall härter aus.

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