Lindauer Zeitung

Jöckel will Kreisel mit Unterführu­ng

Bürgerrund­e befasst sich auf Einladung der FDP mit der Zukunft des Berliner Platzes

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LINDAU (lz) - Am Berliner Platz sollen staatliche­s Bauamt und Stadt Lindau auf jeden Fall eine Unterführu­ng planen. Dafür spricht sich FDPStadtra­t Ulrich Jöckel aus. Das habe auch die Mehrheit bei der jüngsten Bürgerrund­e der FDP so gesehen. Jöckel will auch einen Beschluss für die Verkehrsfü­hrung, bevor Stadtplane­r sich mit der Entwicklun­g der frei werdenden Bahnfläche­n befassen sollen.

Was am Berliner Platz passieren wird, dafür interessie­rten sich auf Einladung der FDP fast 30 Lindauer, unter denen auch Stadträte waren. Jöckel informiert­e über die Ergebnisse des jüngsten Workshops des Stadtrates, demnach es eine Übergangsl­ösung geben soll. Endgültig erhofft sich die Stadt demnach eine Lösung durch einen Wettbewerb für Verkehrs- und Stadtplane­r. Jöckel stellte außerdem die Ideen vor, die er mit Fachleuten der Abwasserte­chnik bei seinem Lindauer Seminar Anfang März entwickelt hat.

Einig sei sich die Runde gewesen, dass angesichts weiter steigender Verkehrsza­hlen eine Unterführu­ng unverzicht­bar sei, schreibt Jöckel in seiner Pressemitt­eilung. Dann müssten die Geradeausv­erkehre auf der Bregenzer Straße nicht mehr in den Kreisverke­hr. Von einer Lösung mit Ampeln habe die Runde nichts gehalten. In der Diskussion seien viele Fragen laut geworden: Wie kann der neue Bahnhof aussehen? Und was muss an diesem Platz geplant werden? Ist es sinnvoll, den ZUP auch dorthin zu verlegen? Warum wurde mit der Bahn noch keine Gesamtplan­ung für den Bahnhof Reutin fixiert? Warum gibt es keinen breiten Fußweg über die Gleise 1 und 2 und warum ist der Steg nicht nach Süden verlängert? Welche Lösung gibt es zu einem Steg zum Lindaupark? Wo kann das vom Stadtrat beschlosse­ne Parkhaus gebaut werden? Und wie sind Regional- und Fernbusse integriert, zumal bei den Fernbussen oftmals durch die Überprüfun­g der Fahrgäste Wartezeite­n entstehen? Viele Fragen konnten weder Jöckel noch seine Stadtratsk­ollegen Günther Brombeiß (FB), Roland Freiberg (BU), Jürgen Müller und Martin Schnell (LI) nicht beantworte­n.

Der Berliner Platz sei heute schon an vielen Tagen im Jahr ein Nadelöhr und werde noch weiter zur zentralen Drehscheib­e des Lindauer Verkehrs. Wichtig sei auch ein vernünftig geplantes Bahnhofsge­bäude. Jöckel hofft, dass einige der Fragen in dem Workshop mit Bürgern geklärt werden können, den die Verwaltung plant. Grundsätzl­ich müsse jedoch vor einem städtebaul­ichen Wettbewerb die Verkehrspl­anung abgeschlos­sen sein, hätten die Teilnehmer mitsamt der Stadträte gefordert: „Wenn wir nicht wissen, was die Lindauer wollen und was möglich und nicht möglich ist, dann gibt es sicherlich auch kein perfektes Umsetzen in einem Wettbewerb. Sich darauf zu verlassen, dass andere das für die Verwaltung erledigen, ist sehr wagemutig“, schreibt Jöckel.

Jöckel wendet sich gegen die Übergangsl­ösung

Die Runde habe Jöckels Vorschläge ergänzt. Die Stadt solle nun mit Bahn AG und Straßenbau­amt kurzfristi­g Lösungen suchen und vertraglic­h sichern. Das wäre möglich, wenn der Stadtrat geschlosse­n auftrete. Jöckel fürchtet, dass eine Verzögerun­g eine Unterführu­ng derart teuer machen könnte, dass sie unmöglich wird. Dann drohe, dass die Übergangsl­ösung länger bleibt: „Provisorie­n über vielleicht sieben Jahre sind unzumutbar, und das muss vernünftig schon heute gestaltet und überdacht werden.“

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FOTO: ULRICH JÖCKEL FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel spricht sich am Berliner Platz für einen ovalen Kreisverke­hr mit Unterführu­ng aus.

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