Kunst und Kurioses unterm Hammer
Auktionshaus Michael Zeller lädt zur 136. Internationalen Bodensee-Kunstauktion ein
LINDAU (lz) - Schmuck, Kunst, Möbel, Teppiche, Waffen, Kurioses: Das Auktionshaus Michael Zeller in Lindau versteigert bei der 136. Internationalen Bodensee-Kunstauktion vom 5. bis 7. April wieder jede Menge Kunstschätze, Sammlungsstücke und Kuriositäten. Vom 24. März bis 3. April können die Stücke täglich von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden, teilt der Auktionator mit. Ein Überblick:
Waffen
Das Haus präsentiert eine Sammlung historischer Waffen von Albert Maier. Der 1899 in Radolfzell geborene Ingenieur arbeitete ab 1922 bei der Zahnradfabrik Friedrichshafen AG (heute: ZF), bei der er von 1951 bis zu seinem Ausscheiden 1967 als Technischer Vorstand tätig war. In den 1950er Jahren begann Maier mit dem Aufbau seiner Sammlung von historischen Waffen sowie alten Schmiedeund Schlosserarbeiten. Dabei interessierten ihn vor allem der technische Hintergrund und die Herstellungsmethode der Geräte, wie das Auktionshaus mitteilt. Zur Versteigerung kommen rund 250 Waffen aus dem militärischen, höfischen und jagdlichen Bereich: Blankwaffen, Helmbarten und Teile von Rüstungen. Von großer Besonderheit sind auch die Armbrüste. Zum Beispiel eine Jagdarmbrust aus Nussbaumholz mit gravierten Beineinlagen, die wohl um das Jahr 1500 gefertigt wurde (Los 24, Limitpreis: 8000 Euro).
Teppiche
Außerdem wird eine Reihe von kostbaren Teppichen versteigert. Unter anderem persische Palast-Teppiche, Ghoumas aus Seide und farbenprächtige Peking-Teppiche. Dabei stellt ein Kashan mit Paradiesgartenmotiv aus den Meisterwerkstätten Mohtashams mit seiner bemerkenswerten Knüpfung und harmonischen Farbgebung eine Rarität dar (Los 1930, Limitpreis: 4500 Euro).
Bildende Kunst
Im Bereich der Modernen Kunst spiegelt sich die Vielfältigkeit der Kunstströmungen und ihrer Gegenbewegungen im 20. Jahrhundert wieder. Max Liebermann (1847 bis 1935) schuf, beeinflusst vom französischen Naturalismus und Impressionismus, Werke der Freilichtmalerei (Lose 1310 bis 1312 , Limitpreise: 700 bis 900 Euro). Dagegen entwickelte Max Beckmann (1884 bis 1950) seinen Stil nach dem Ersten Weltkrieg weg von der Freilichtmalerei hin zu einer ausdrucksstarken Linie (Lose 1313, Limitpreis: 1800 Euro). Erich Heckel (1883 bis 1970; Lose 1318 bis 1319, Limitpreise: 1800 bis 2000 Euro) war Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“, die ein Fundament des deutschen Expressionismus darstellt. Im Gegensatz dazu steht der Künstler Christian Schad (1894 bis 1982), Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“(Los 1309, Limitpreis: 18 000 Euro).
Möbel, Einrichtung und Design
Ein prachtvoller Kabinettschrank im Renaissance-Stil lohnt eine nähere Betrachtung: Schmucke Wendelsäulen, kunstvolle Akanthus-Applikationen und zahlreiche Schübe und Türen machen diesen Schrank aus Nussbaumholz aus dem 17. Jahrhundert zu etwas ganz Besonderem (Los 1736, Limitpreis: 8000 Euro), verspricht das Auktionshaus. Doch auch beim modernen Mobiliar gibt es Besonderheiten: Zwei Lounge Chairs nach dem Entwurf von Charles und Ray Eames, die 1959 von Vitra hergestellt wurden (Lose 1885/1886, Limitpreis: je 1200 Euro) und ein Barcelona-Chair und -Hocker nach dem Entwurf von Mies van der Rohe (Los 1902, Limitpreis: 1200 Euro).
Schmuck, Juwelen und Silber
Aus den weiteren rund 50 Sachgebieten sei noch auf die wertvollen Juwelen, den exquisiten Schmuck und das Silber hingewiesen, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei wird eine prachtvolle Jardiniere aus dem bayerischen Königshaus die Herzen der Kenner höherschlagen lassen. Die Jardiniere wurde 1897 zur Hochzeit der Prinzessin Maria Ludwiga Theresia von Bayern mit Prinz Ferdinand Pius von Bourbon-Sizilien, Herzog von Kalabrien angefertigt (Los 2085, Limitpreis: 3500 Euro).