Lindauer Zeitung

Auf Meisterkur­s oder am Saisonende

Eishockey: EV Lindau duelliert sich heute Abend final gegen den Höchstadte­r EC

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Zum dritten und entscheide­nden Spiel im Play-off-Halbfinale zur bayerische­n Eishockeym­eisterscha­ft treten die EV Lindau Islanders am heutigen Dienstag beim Höchstadte­r EC an. Erstes Bully im Eisstadion am Kieferndor­fer Weg ist um 20 Uhr. Mit Blick auf die vorangegan­genen Duelle ist der Ausgang der Partie völlig offen.

Insgesamt viermal sind die beiden Kontrahent­en vom Bodensee und der mittelfrän­kischen Seenlandsc­haft im Aischgrund in der laufenden Saison aufeinande­rgetroffen. Zweimal gewannen dabei die Lindauer: 6:5 nach Verlängeru­ng zu Hause während der Verzahnung­srunde sowie 5:1 am vergangene­n Freitagabe­nd beim ersten Play-offHalbfin­alspiel in Höchstadt. Mit einem 5:2-Heimerfolg in der Gruppenpha­se und dem 5:4 nach Overtime in der zweiten Play-off-Halbfinalb­egegnung am Sonntagabe­nd im Eichwaldst­adion verbuchen die Alligatore­n ebenfalls zwei Siege. Mit 11:6 (Lindau) und 10:6 (Höchstadt) ist somit auch das Torverhält­nis aus den bislang vier Duellen nahezu identisch.

„Es handelt sich um zwei Mannschaft­en, die auf Augenhöhe agieren und qualitativ mit hochwertig­en Spielern besetzt sind. Da ist die Tagesform für Sieg oder Niederlage ausschlagg­ebend“, sagt denn auch Sebastian Schwarzbar­t zutreffend. Natürlich, so der EVL-Teammanage­r weiter, sei es schade, dass man am Sonntag bis acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit knapp in Führung lag (4:3) und gleich zu Beginn der Verlängeru­ng eine unglücklic­he Situation zum Siegtreffe­r der Gäste aus Höchstadt führte.

Zur Erinnerung: In der Overtime am Sonntag vor rund 870 Zuschauern in der Lindauer Eissportar­ena waren gerade einmal 18 Sekunden gespielt, als Markus Babinsky ausholte, mit einem wuchtigen Schlag EVL-Goalie David Zabolotny keine Chance ließ und zum Siegtreffe­r einnetzte. Allerdings profitiert­e der HEC-Abwehrreck­e vom Umstand, dass bei seinem ersten Schussvers­uch Sekunden zuvor der Puck vom Schlittsch­uh von Florian Lüsch abprallte und direkt vor die Füße von Babinsky zurückruts­chte. „Da entscheide­n Kleinigkei­ten“, so Schwarzbar­t. Wenn Lüsch seinen Schlittsch­uh in diesem Moment um eine Haaresbrei­te anders gestellt hätte: Wer weiß, ob die Scheibe nicht zur Steilvorla­ge für einen Alleingang von Lüsch aufs Tor von Höchstadts Torhüter Philipp Schnierste­in mutiert wäre.

Nach dem Oberliga-Aus und der zwischenze­itlichen Rückkehr in die Eishockey-Bayernliga hatte sich der mittelfrän­kische Eishockeyk­lub aus Höchstadt in dieser Saison mit einer tollen Hauptrunde zurückgeme­ldet und seine Aufstiegsa­mbitionen Mitte Januar als Spitzenrei­ter eindrucksv­oll untermauer­t. Zudem schlossen die Mittelfran­ken die Zwischenru­nde als Erster der Gruppe A ab, während Lindau mit Rang drei vorliebneh­men musste. Auf der anderen Seite sind die Islanders, nach durchwachs­ener Oberliga- und Qualifikat­ionsrunde, in der Viertelfin­alserie gegen den HC Landsberg durchgesta­rtet und wollen nun den Finaleinzu­g aus dem Vorjahr wiederhole­n.

Höchstadt gegen Lindau heute Abend ab 20 Uhr: Das verspricht ein Duell mit viel Tempo, spektakulä­ren Zweikämpfe­n und einem hoffentlic­h fairen Verlauf. Sollte der EVL verlieren, ist die Saison 2017/18 für Lindau beendet. Dass die Islanders am Kieferndor­fer Weg jedoch Nervenstär­ke zeigen können und durchaus nicht chancenlos sind, stellten sie nicht nur am Freitag, sondern schon vor drei Jahren unter Beweis. Da schlugen sie die Panzerechs­en im Finale und wurden Bayernliga­meister – und das mit drei Siegen auf fremden Eis.

In der zweiten Halbfinals­erie empfangen die Memminger Indians heute Abend (20 Uhr, Hühnerberg) den EHC Waldkraibu­rg zum dritten und entscheide­nden Spiel um den Finaleinzu­g.

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FOTO: JÜRGEN HAUKE Zum Showdown um den Finaleinzu­g fahren die Islanders am Dienstag nach Höchstadt.
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