Auf Meisterkurs oder am Saisonende
Eishockey: EV Lindau duelliert sich heute Abend final gegen den Höchstadter EC
LINDAU - Zum dritten und entscheidenden Spiel im Play-off-Halbfinale zur bayerischen Eishockeymeisterschaft treten die EV Lindau Islanders am heutigen Dienstag beim Höchstadter EC an. Erstes Bully im Eisstadion am Kieferndorfer Weg ist um 20 Uhr. Mit Blick auf die vorangegangenen Duelle ist der Ausgang der Partie völlig offen.
Insgesamt viermal sind die beiden Kontrahenten vom Bodensee und der mittelfränkischen Seenlandschaft im Aischgrund in der laufenden Saison aufeinandergetroffen. Zweimal gewannen dabei die Lindauer: 6:5 nach Verlängerung zu Hause während der Verzahnungsrunde sowie 5:1 am vergangenen Freitagabend beim ersten Play-offHalbfinalspiel in Höchstadt. Mit einem 5:2-Heimerfolg in der Gruppenphase und dem 5:4 nach Overtime in der zweiten Play-off-Halbfinalbegegnung am Sonntagabend im Eichwaldstadion verbuchen die Alligatoren ebenfalls zwei Siege. Mit 11:6 (Lindau) und 10:6 (Höchstadt) ist somit auch das Torverhältnis aus den bislang vier Duellen nahezu identisch.
„Es handelt sich um zwei Mannschaften, die auf Augenhöhe agieren und qualitativ mit hochwertigen Spielern besetzt sind. Da ist die Tagesform für Sieg oder Niederlage ausschlaggebend“, sagt denn auch Sebastian Schwarzbart zutreffend. Natürlich, so der EVL-Teammanager weiter, sei es schade, dass man am Sonntag bis acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit knapp in Führung lag (4:3) und gleich zu Beginn der Verlängerung eine unglückliche Situation zum Siegtreffer der Gäste aus Höchstadt führte.
Zur Erinnerung: In der Overtime am Sonntag vor rund 870 Zuschauern in der Lindauer Eissportarena waren gerade einmal 18 Sekunden gespielt, als Markus Babinsky ausholte, mit einem wuchtigen Schlag EVL-Goalie David Zabolotny keine Chance ließ und zum Siegtreffer einnetzte. Allerdings profitierte der HEC-Abwehrrecke vom Umstand, dass bei seinem ersten Schussversuch Sekunden zuvor der Puck vom Schlittschuh von Florian Lüsch abprallte und direkt vor die Füße von Babinsky zurückrutschte. „Da entscheiden Kleinigkeiten“, so Schwarzbart. Wenn Lüsch seinen Schlittschuh in diesem Moment um eine Haaresbreite anders gestellt hätte: Wer weiß, ob die Scheibe nicht zur Steilvorlage für einen Alleingang von Lüsch aufs Tor von Höchstadts Torhüter Philipp Schnierstein mutiert wäre.
Nach dem Oberliga-Aus und der zwischenzeitlichen Rückkehr in die Eishockey-Bayernliga hatte sich der mittelfränkische Eishockeyklub aus Höchstadt in dieser Saison mit einer tollen Hauptrunde zurückgemeldet und seine Aufstiegsambitionen Mitte Januar als Spitzenreiter eindrucksvoll untermauert. Zudem schlossen die Mittelfranken die Zwischenrunde als Erster der Gruppe A ab, während Lindau mit Rang drei vorliebnehmen musste. Auf der anderen Seite sind die Islanders, nach durchwachsener Oberliga- und Qualifikationsrunde, in der Viertelfinalserie gegen den HC Landsberg durchgestartet und wollen nun den Finaleinzug aus dem Vorjahr wiederholen.
Höchstadt gegen Lindau heute Abend ab 20 Uhr: Das verspricht ein Duell mit viel Tempo, spektakulären Zweikämpfen und einem hoffentlich fairen Verlauf. Sollte der EVL verlieren, ist die Saison 2017/18 für Lindau beendet. Dass die Islanders am Kieferndorfer Weg jedoch Nervenstärke zeigen können und durchaus nicht chancenlos sind, stellten sie nicht nur am Freitag, sondern schon vor drei Jahren unter Beweis. Da schlugen sie die Panzerechsen im Finale und wurden Bayernligameister – und das mit drei Siegen auf fremden Eis.
In der zweiten Halbfinalserie empfangen die Memminger Indians heute Abend (20 Uhr, Hühnerberg) den EHC Waldkraiburg zum dritten und entscheidenden Spiel um den Finaleinzug.