Lindauer Zeitung

Zurück auf dem Boden der Tatsachen

- Von Ralf Müller politik@schwaebisc­he.de

Jedes Jahr holt der Oberste Rechnungsh­of in Bayern die Staatsregi­erung auf den Boden der finanzpoli­tischen Tatsachen zurück. Und das ist gut so. Sonst käme sie mit ihrer Behauptung durch, sie lege zum x-ten Male in Folge einen ausgeglich­enen Haushalt ohne neue Schulden vor. Die zehn Milliarden Euro, die die Landesregi­erung im Jahr 2009 zur Rettung der Bayerische­n Landesbank aufnehmen musste, blendet sie seit Jahren konsequent aus.

Und sie käme auch mit der Behauptung durch, stets ihr Ziel eingehalte­n zu haben, das Ausgabenwa­chstum bei maximal drei Prozent zu begrenzen. Wie der jüngste ORH-Bericht offenbart, ist das seit drei Jahren nicht der Fall. Sparsam war die Regierung Horst Seehofer (CSU) mit ihrem Finanzmini­ster Markus Söder (CSU) wirklich nicht. Sie hat bereitwill­ig die Staatskass­e geöffnet, um landesweit gute Stimmung zu machen. Und wie es aussieht, wird der zum Ministerpr­äsidenten aufgestieg­ene Finanzmini­ster Söder das in dem bevorstehe­nden Landtagswa­hlkampf nicht anders handhaben.

Möglich gemacht haben die Großzügigk­eiten bisher die gute Konjunktur und das überdurchs­chnittlich­e Steueraufk­ommen im Freistaat. Bayerns Wirtschaft scheint zwar für alle Zeiten zu wachsen. Aber das wäre wider alle ökonomisch­e Logik. Die jeweilige Staatsregi­erung muss dann sehen, wie sie damit fertig wird.

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