Lindauer Zeitung

Musiker verabschie­den ihren Dirigenten

Aeschacher Blasmusike­r nehmen Publikum auf eine emotionale Reise mit

- Von Maja Beck

AESCHACH - Es war ein schöner und auch trauriger Konzertabe­nd, den die vielen Zuschauer im Autohaus Seitz erlebten, war es doch das letzte Konzert unter Leitung von Dirigent Norbert Zanker. Nach zehn Jahren, in denen er den Verein musikalisc­h stark vorangebra­cht hatte, wollte er „frischen Wind“in den Musikverei­n bringen und den Dirigenten­stab an einen anderen übergeben. Und so war an diesem Samstag beim jährlichen „Konzert im Frühling“, der Moment gekommen, an dem er ein letztes Mal seine Aeschacher Blasmusike­r dirigierte.

Den Anfang machten jedoch erst einmal die Musiker der Jugendkape­lle des Musikverei­ns unter der Leitung von Fabian Börner. Auch Börner feierte einen kleinen Abschied, denn aufgrund seiner Ausbildung lässt er sein Amt für eineinhalb Jahre ruhen, die Leitung der Jugendkape­lle übernimmt in dieser Zeit Daniel Nickel, der bereits als Jugendwart des Vereins einen engen Kontakt zu den jungen Musikern pflegt. Mit dem flotten Auftaktstü­ck „Pasadena“rissen die jungen Musiker ihr Publikum schnell mit. Nach ihrem „Brassed up Funk“war dann auch der letzte Zuschauer endgültig aus dem Winterschl­af erwacht. Daniel Nickel durfte bei der Zugabe „wonderful tonight“seinen Dirigenten­einstand geben und beweisen, dass auch er bestens mit den jungen Musikern zurechtkom­mt.

Mit „Selemonia“in die Pause

Das Programm des Musikverei­ns hatte Norbert Zanker zusammenge­stellt und sich ausschließ­lich für Stücke entschiede­n, die die Musiker bereits unter seiner Leitung aufgeführt hatten, Emotionen und Erinnerung­en waren also vorprogram­miert. Entspreche­nd beeindruck­end starteten die rund 50 Musiker mit dem bombastisc­hen „Also sprach Zarathustr­a“. Fröhlich ging es mit dem Slawischen Tanz Nr. 4 weiter, um spätestens mit „Into the Joy of Spring“endgültig den Frühling in den Konzertsaa­l einziehen zu lassen. Das bekannte Blasmusiks­tück „Selemonia“bildete einen gelungenen Schlusspun­kt vor der Pause.

Anschließe­nd riss die „Amtsgerich­tspolka“schon vom ersten Ton mit ihrer fröhlichen Beschwingt­heit die Zuschauer mit und verbreitet­e Freude an der Musik. Ein Highlight des Abends erwartete die Zuschauer mit dem vielschich­tigen und dramatisch­en Meisterwer­k „Hummel gets the Rockets“, dem Titelstück des Films „The Rock“. Es machte den Zuschauern schnell klar, zu welchen musikalisc­hen Höchstleis­tungen Dirigent Norbert Zanker seine Musiker in den vergangene­n zehn Jahren geführt hatte. Typisch Zanker sorgte der nächste Titel, das „Beauty and the Beast“-Medley, gleich wieder für eine heiter-fröhliche Stimmung im Saal, um dann mit dem offizielle­n Schlussstü­ck, der Rockversio­n der „Toccata in D Minor“, Dramatik pur auf die Bühne zu bringen. Auch wenn die offizielle­n Dankeswort­e von Vorstand Karl Messmer an Norbert Zanker für seine zehnjährig­e musikalisc­he Leitung des Vereins emotional waren für Zuschauer und Musiker, waren es letztlich die Zugaben, die Zanker wie auch seinen Musikern endgültig klarmachte­n, dass eine Ära zu Ende geht. So war mit der ersten Zugabe „mit vollen Segeln“bei vielen Musikern der Moment gekommen, zu realisiere­n „das ist nun der endgültige Abschied“und die letzte Zugabe, „Music“von John Miles ließ dann sowieso kein Auge mehr trocken.

In der Generalver­sammlung des Musikverei­ns am 28.3.2018 wird Norbert Zanker den Dirigenten­stab offiziell an seinen Nachfolger Günther Bruderhofe­r übergeben, der nach den Osterferie­n mit der Probenarbe­it beginnen wird.

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FOTO: MAJA BECK Letztmals gibt Norbert Zanker den Takt an.
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FOTO: MAJA BECK Ausgezeich­net (von links): Karl Meßmer, Klaus-Dieter Steffl, Stefan Rädler, Johannes Meßmer, Anna-Maria Zanker, Wolfgang Rehm (vom ASM), Gerhard Motz und Norbert Zanker.

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