Generalsanierung der Sigmarszeller Pfarrkirche St. Gallus steht an
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 850 000 Euro – Räte sagen zehnprozentigen Zuschuss zu – Austausch der Elektrik sorgt für höhere Kosten
SIGMARSZELL - Die Gemeinde Sigmarszell beteiligt sich mit maximal 85 000 Euro an den Kosten für die Generalsanierung der Pfarrkirche St. Gallus. Das sind zehn Prozent der Gesamtkosten, die sich auf 850 000 Euro belaufen. Gezahlt wird der Zuschuss in drei Jahresraten: 2018 und 2019 gibt es jeweils 25 000 Euro, im Jahr 2020 die restliche Summe. Darauf einigten sich die Sigmarszeller Gemeinderäte bei drei Gegenstimmen.
Mit dieser Entscheidung modifizierte das Gremium einen bereits im Jahr 2015 gefassten Beschluss. Damals hatte die Gemeinde eine Zusage für einen Zuschuss von 50 000 Euro gegeben, was knapp zehn Prozent der damaligen Schätzkosten entsprach. Denn dass die Kirche dringend saniert werden muss steht schon seit Jahren außer Frage. Inzwischen hat man in die Pläne auch die Erneuerung der Elektrik mit hineingenommen, ein wesentlicher Faktor für die höheren Gesamtkosten.
Kirchenpfleger Christian Kern hatte dem Gremium detaillierte Zahlen zu den einzelnen Gewerken übermittelt. Die Diözese Augsburg wird 602 000 Euro zu dem Projekt beisteuern. Der Kostenanteil der örtlichen Kirchenstiftung beträgt somit 248 000 Euro. Ohne eine großzügige Unterstützung der Gemeinde sei das nicht zu bewältigen, führte Kern im Antrag aus und bat um einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Gesamtkosten. In der Sitzung machte der Kirchenpfleger deutlich, dass er eine gesicherte Finanzierung vorlegen muss, damit die Diözese ihre Gelder freigibt.
Nach Generalsanierung mehrere Jahrzehnte Ruhe
Mit der Generalsanierung der Kirche habe man für die nächsten 30, 40 Jahre Ruhe, führte Kern aus. Man habe einen erfahrenen Kirchenarchitekten ausgewählt und könne deshalb davon ausgehen, dass es keine Kostenüberschreitungen gibt. „Einsparungen nach unten würde ich aber auch nicht sehen“, so Kern auf die Frage von Ratsmitglied Norbert Kurzemann. Alwin Neulinger meinte, man solle über die Erhöhung des Zuschusses nicht lange diskutieren, sondern ihn gewähren. Schließlich gehe es bei der Generalsanierung um relevante Dinge wie die Standfestigkeit. Die Bedeutung von Kirchen in vielerlei Hinsicht hoben sowohl Christian Kern als auch Bürgermeister Jörg Agthe und Gemeinderätin Roswitha Richter-Gottschalk hervor. Meist seien es die ältesten Gebäude im Ort und Kulturdenkmäler (Kern), von historischer und ortsbildprägender Bedeutung (Richter-Gottschalk), Visitenkarte des Ortes und Zeugnisse jahrhundertealter Tradition (Agthe). Sie unterstrichen auch, dass Glaube und Kirche in der Bevölkerung durchaus noch positiv dominiert sind.
Wie es andere Gemeinden im Landkreis mit der Bezuschussung halten, hatte Gemeindechef Agthe eingangs aufgelistet. Einige Räte tendierten hier eher zum Beispiel Lindaus, das im Falle der Unterreitnauer Kirchensanierung 30 Prozent des Kostenanteils der Kirchengemeinde als Zuschuss gewährte.