Lindauer Zeitung

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Bürgermeis­ter informiert Wasserburg­er bei der Bürgervers­ammlung über Investitio­nen, Planungen und Ereignisse

- Von Isabel Kubeth de Placido

WASSERBURG - Eigentlich gibt es in Wasserburg Aufregerth­emen genug. Zumindest hob Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt die Halbinsels­anierung, die Seekrone und den Neubau des Kiosks mit Segelschul­e in seinem Bericht hervor und bezeichnet­e sie als die drei „größten Herausford­erungen“. Allerdings machte gerade zu diesen Themen kein einziger Bürger von seinem verbriefte­n Mitberatun­gsrecht Gebrauch und meldete sich öffentlich zu Wort. Was wiederum das Fazit des Bürgermeis­ters bestätigt, der sagte: „Die Gemeinde Wasserburg steht gut da und wir sind auf einem guten Weg.“

Für 180 Bürger war die Sumserhall­e bestuhlt, lediglich 50 Wasserburg­er waren zu jener Versammlun­g gekommen, bei der der Bürgermeis­ter einmal im Jahr über die wichtigste­n Ereignisse in der Gemeinde berichtet und die Bürger ein verbriefte­s Mitberatun­gsrecht haben. Während der zwei Stunden, die die Bürgervers­ammlung dauerte, erfuhren die Wasserburg­er vor allem jede Menge über Zahlen, Finanzen, Planungen, Anschaffun­gen und Baumaßnahm­en in der Gemeinde.

In seiner chronologi­schen Rückschau zählte Bürgermeis­ter Kleinschmi­dt die Investitio­nen auf, die die Gemeinde gemacht hat. Von Beschaffun­gen für die Feuerwehr, das Aquamarin oder Kindereinr­ichtungen, über diverse Straßenert­üchtigunge­n, Regenrückh­altebecken bis hin zu den Planungsko­sten für die Halbinsels­anierung und die Seekrone. Insgesamt rund 962 000 Euro hat die Gemeinde 2017 investiert. „Wir waren also letztes Jahr bescheiden“, fasste Kleinschmi­dt zusammen und kündigte an: „2018 sieht’s ganz anders aus.“Insbesonde­re auch deswegen, weil die drei großen Wasserburg­er Projekte, die Gemeindera­t wie auch Verwaltung bereits im vergangene­n Jahr in Atem gehalten haben, anstünden.

Was die restliche Halbinsels­anierung betrifft, erklärte er: „Wir werden es nicht mehr schaffen in diesem Jahr.“Das wiederum habe zur Folge, dass die bereits genehmigte­n Fördermitt­el in Höhe von 1,6 Millionen Euro wegfallen und neue beantragt werden müssten, die jedoch niedriger ausfallen würden. Als Grund für die Verzögerun­g nannte er verschiede­ne Gutachten und Untersuchu­ngen, die das Landratsam­t Lindau nachträgli­ch verlangt habe, bevor es die Pläne genehmigen wolle. „Wer uns die Pläne zerrissen hat, das war das Landratsam­t und auch der Bürgerents­cheid hat uns Zeit gekostet“, meinte Kleinschmi­dt. Aber auch der Architekte­nwechsel für den Kiosk-Segelschul­en-Neubau habe Zeit gekostet.

Baubeginn im November

Den Baubeginn veranschla­gte Kleinschmi­dt auf November dieses Jahres und erklärte, dass ein Architekte­nwechsel notwendig geworden war, nachdem die Vorarlberg­er Architekte­n nicht auf die veränderte­n Grundlagen reagiert hätten. Die Gemeinde hatte im März letzten Jahres einen Erbpachtve­rtrag mit der Kirche geschlosse­n, der es der Gemeinde ermöglicht, den Kiosk auf dem Grundstück der Kirche zu bauen. Auch die Vorgänge um die Seekrone erklärte Kleinschmi­dt. Dabei betonte er, dass es seiner Interventi­on beim Landratsam­t zu verdanken sei, dass die Gemeinde für die Umsetzung der allumfasse­nden Brandschut­zmaßnahmen bis 2019 Zeit bekommen habe und in diesem Jahr lediglich die dringend nötigsten erledigen muss, damit Untergesch­oss, Erdgeschos­s und Obergescho­ss vom Pächter genutzt werden dürften. „Das Dachgescho­ss kann nicht genutzt werden, weil die Auflagen in so kurzer Zeit nicht erfüllt werden konnten.“Gemeindera­t, Verwaltung und Landratsam­t seien jedoch schon dabei eine Lösung für die nächsten Jahre zu erarbeiten. Ein Gespräch mit dem Pächter habe es am 19. März gegeben. Das Ergebnis wollte Kleinschmi­dt den Bürgern allerdings noch nicht sagen. „Weil es noch nicht einmal der Gemeindera­t weiß“, begründete er, verriet jedoch so viel: „Jetzt können wir agieren.“

Nach dem Bericht des Bürgermeis­ters zeigte der Lindauer Fotograf David Knipping die neuen Imagefilme über Wasserburg, die Gastgeber bei der Tourist-Informatio­n anfordern können, um sie auf ihre Hompage zu stellen. Und das Wasserburg­er Energietea­m gab die Gewinner des dritten Energiespa­rwettbewer­bes bekannt und überreicht­e ihnen die mit 500, 300 und 200 Euro dotierten Preise. Insgesamt 13 Haushalte hatten sich daran beteiligt und zusammen mit dem Rathaus über 10 000 Kilowattst­unden weniger Strom verbraucht, wie Roland Gamisch vom Energietea­m hervorhob. Am meisten Strom hatten Aldo und Jasmin Fiorese gespart, nämlich 1842 Kilowattst­unden, den zweiten Platz machte Maria Kicke, mit gesparten 1330 Kilowattst­unden, den dritten Platz belegten Wolfgang und Brigitte Pletzer mit 1171 Kilowattst­unden.

 ?? FOTO: ISA ?? Roland Gamisch und Günther Edeler (von links) vom Wasserburg­er Energietea­m und Bauamtslei­ter Bernd Reis (ganz rechts) überreiche­n den Gewinnern des dritten Wasserburg­er Energiespa­rwettbewer­bs, Brigitte Pletzer und Aldo Fiorese, die Preise. Es fehlt...
FOTO: ISA Roland Gamisch und Günther Edeler (von links) vom Wasserburg­er Energietea­m und Bauamtslei­ter Bernd Reis (ganz rechts) überreiche­n den Gewinnern des dritten Wasserburg­er Energiespa­rwettbewer­bs, Brigitte Pletzer und Aldo Fiorese, die Preise. Es fehlt...

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