130 Plätze bleiben leer
Bürgermeister informiert Wasserburger bei der Bürgerversammlung über Investitionen, Planungen und Ereignisse
WASSERBURG - Eigentlich gibt es in Wasserburg Aufregerthemen genug. Zumindest hob Bürgermeister Thomas Kleinschmidt die Halbinselsanierung, die Seekrone und den Neubau des Kiosks mit Segelschule in seinem Bericht hervor und bezeichnete sie als die drei „größten Herausforderungen“. Allerdings machte gerade zu diesen Themen kein einziger Bürger von seinem verbrieften Mitberatungsrecht Gebrauch und meldete sich öffentlich zu Wort. Was wiederum das Fazit des Bürgermeisters bestätigt, der sagte: „Die Gemeinde Wasserburg steht gut da und wir sind auf einem guten Weg.“
Für 180 Bürger war die Sumserhalle bestuhlt, lediglich 50 Wasserburger waren zu jener Versammlung gekommen, bei der der Bürgermeister einmal im Jahr über die wichtigsten Ereignisse in der Gemeinde berichtet und die Bürger ein verbrieftes Mitberatungsrecht haben. Während der zwei Stunden, die die Bürgerversammlung dauerte, erfuhren die Wasserburger vor allem jede Menge über Zahlen, Finanzen, Planungen, Anschaffungen und Baumaßnahmen in der Gemeinde.
In seiner chronologischen Rückschau zählte Bürgermeister Kleinschmidt die Investitionen auf, die die Gemeinde gemacht hat. Von Beschaffungen für die Feuerwehr, das Aquamarin oder Kindereinrichtungen, über diverse Straßenertüchtigungen, Regenrückhaltebecken bis hin zu den Planungskosten für die Halbinselsanierung und die Seekrone. Insgesamt rund 962 000 Euro hat die Gemeinde 2017 investiert. „Wir waren also letztes Jahr bescheiden“, fasste Kleinschmidt zusammen und kündigte an: „2018 sieht’s ganz anders aus.“Insbesondere auch deswegen, weil die drei großen Wasserburger Projekte, die Gemeinderat wie auch Verwaltung bereits im vergangenen Jahr in Atem gehalten haben, anstünden.
Was die restliche Halbinselsanierung betrifft, erklärte er: „Wir werden es nicht mehr schaffen in diesem Jahr.“Das wiederum habe zur Folge, dass die bereits genehmigten Fördermittel in Höhe von 1,6 Millionen Euro wegfallen und neue beantragt werden müssten, die jedoch niedriger ausfallen würden. Als Grund für die Verzögerung nannte er verschiedene Gutachten und Untersuchungen, die das Landratsamt Lindau nachträglich verlangt habe, bevor es die Pläne genehmigen wolle. „Wer uns die Pläne zerrissen hat, das war das Landratsamt und auch der Bürgerentscheid hat uns Zeit gekostet“, meinte Kleinschmidt. Aber auch der Architektenwechsel für den Kiosk-Segelschulen-Neubau habe Zeit gekostet.
Baubeginn im November
Den Baubeginn veranschlagte Kleinschmidt auf November dieses Jahres und erklärte, dass ein Architektenwechsel notwendig geworden war, nachdem die Vorarlberger Architekten nicht auf die veränderten Grundlagen reagiert hätten. Die Gemeinde hatte im März letzten Jahres einen Erbpachtvertrag mit der Kirche geschlossen, der es der Gemeinde ermöglicht, den Kiosk auf dem Grundstück der Kirche zu bauen. Auch die Vorgänge um die Seekrone erklärte Kleinschmidt. Dabei betonte er, dass es seiner Intervention beim Landratsamt zu verdanken sei, dass die Gemeinde für die Umsetzung der allumfassenden Brandschutzmaßnahmen bis 2019 Zeit bekommen habe und in diesem Jahr lediglich die dringend nötigsten erledigen muss, damit Untergeschoss, Erdgeschoss und Obergeschoss vom Pächter genutzt werden dürften. „Das Dachgeschoss kann nicht genutzt werden, weil die Auflagen in so kurzer Zeit nicht erfüllt werden konnten.“Gemeinderat, Verwaltung und Landratsamt seien jedoch schon dabei eine Lösung für die nächsten Jahre zu erarbeiten. Ein Gespräch mit dem Pächter habe es am 19. März gegeben. Das Ergebnis wollte Kleinschmidt den Bürgern allerdings noch nicht sagen. „Weil es noch nicht einmal der Gemeinderat weiß“, begründete er, verriet jedoch so viel: „Jetzt können wir agieren.“
Nach dem Bericht des Bürgermeisters zeigte der Lindauer Fotograf David Knipping die neuen Imagefilme über Wasserburg, die Gastgeber bei der Tourist-Information anfordern können, um sie auf ihre Hompage zu stellen. Und das Wasserburger Energieteam gab die Gewinner des dritten Energiesparwettbewerbes bekannt und überreichte ihnen die mit 500, 300 und 200 Euro dotierten Preise. Insgesamt 13 Haushalte hatten sich daran beteiligt und zusammen mit dem Rathaus über 10 000 Kilowattstunden weniger Strom verbraucht, wie Roland Gamisch vom Energieteam hervorhob. Am meisten Strom hatten Aldo und Jasmin Fiorese gespart, nämlich 1842 Kilowattstunden, den zweiten Platz machte Maria Kicke, mit gesparten 1330 Kilowattstunden, den dritten Platz belegten Wolfgang und Brigitte Pletzer mit 1171 Kilowattstunden.