Neue Bahn-Angebote werden verschoben
Verbesserungen auf der Bodenseegürtelbahn erst nach Ostern – Vollsperrung ab Montag
FRIEDRICHSHAFEN (at) - Um die teilweise chaotischen Zustände auf der Bodenseegürtelbahn zu verbessern, hat die Bahn ursprünglich eine Angebotsverbesserung ab dem 24. März angekündigt. Die Neuerungen im Fahrplan wurden jetzt auf Dienstag, 3. April, verschoben, weil es zuvor aufgrund von Bauarbeiten ohnehin zu einer Vollsperrung der Strecke Friedrichshafen-Markdorf kommt. Bodo-Geschäftsführer Jürgen Löffler informierte am Mittwochnachmittag im Stadtbahnhofgebäude über das neue Streckenangebot.
Volle Züge, Verspätungen, Engpässe – auf der Bodenseegürtelbahn zwischen Radolfzell und Lindau mussten die Fahrgäste in den vergangenen Monaten vieles ertragen. Bereits im Dezember 2017 wurden deshalb der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Bodo und Landrat Lothar Wölfle im Verkehrsministerium vorstellig, einen Folgetermin in Stuttgart gab es Ende Januar 2018. Nach einem Zwei-Stufen-Konzept sollte die Situation für die Bahn-Kunden verbessert werden. In der Stufe eins war eine Ausweitung des Fahrplanangebots ab dem 24. März vorgesehen.
Dieser Termin wurde jetzt noch einmal verschoben. Grund sind umfangreiche Arbeiten zum Einbau zweier Gleishilfsbrücken im Bereich der querenden Bahnstrecke am Eichenmühleweg in FriedrichshafenFischbach. Diese finden laut Bahn von Montag, 26. März, 0.30 Uhr, bis Donnerstag, 29. März, 18 Uhr statt. Sie können nur unter Vollsperrung des Bahnverkehrs ausgeführt werden. Es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Zur Minimierung der Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs werde Nachtarbeit erforderlich.
„Das neue Fahrplankonzept greift dann erstmals am Dienstag, 3. April“, sagte Löffler am Mittwoch. Ab dann wird laut dem Bodo-Geschäftsführer der „morgendliche Hauptzug“um 6.14 Uhr in Singen abfahren und Friedrichshafen bereits um 7.22 Uhr erreichen. „Erstmals seit vielen Jahren hat man dann einen Anschluss um 7.32 Uhr auf den IRE nach Stuttgart“, sagt Löffler weiter. Der Zug habe künftig einen Triebwagen mehr und damit 210 Sitzplätze anstelle den bisher 140. Dies sei bisher der Problemzug gewesen. Außerdem startet ein zusätzlicher Zug bereits in Uhldingen und nicht erst in Salem. Im Nachmittagsberufsverkehr sind laut Löffler ebenfalls ab 3. April drei neue Zugpaare im Fahrplan. Eine Verbindung geht nur bis Markdorf, zwei bis nach Salem. „Diese Züge bringen zusätzliche Fahrmöglichkeiten“, sagt Löffler, damit werde der Nahverkehr deutlich gestärkt. Außerdem werden am Samstag und Sonntag zwischen Friedrichshafen und Radolfzell tagsüber wieder drei Triebwagen verkehren.
Alte Triebwagen im Einsatz
Auf dem Abschnitt nach Lindau werden die Sitzplatzkapazitäten erhöht, indem wieder ein Doppeltriebwagen eingesetzt wird. Laut Löffler aber keine Regioshuttles, sondern alte Triebwagen der Baureihe VT628. Der Nachteil dieser über 40 Jahre alten Züge sei, dass sie keinen barrierefreien Einstieg haben. „Der Vorteil ist, dass sie eine gute Kapazität und Platz zur Fahrradmitnahme bieten.“Das sei nur ein Interimskonzept für ein Jahr. Dann sollen bei der zweiten Stufe der Fahrplanverbesserung die alten Züge durch neue Fahrzeuge der Baureihe 622 ersetzt werden.