Lindenberger Aureliuskirche wird saniert
Vor allem die Statik des über 300 Jahre alten Gotteshauses muss verbessert werden
LINDENBERG - Die Lindenberger Pfarrei St. Peter und Paul lässt die Aureliuskirche sanieren. Einen entsprechenden Beschluss hat der Kirchenvorstand gefasst, bestätigt Verwaltungsleiter Jürgen Huber. Vor allem die Statik des gut 300 Jahre alten Gebäudes muss verbessert werden. Annähernd eine Million Euro stehen als Kosten im Raum. Stadtbaumeisterin Marlen Walser stellte das Vorhaben im Bauausschuss des Stadtrates vor.
Das in großen Teilen vor dem Jahr 1700 errichtete Gotteshaus ist ein Sanierungsfall. Das ist seit etwas mehr als einem Jahr dokumentiert. Probleme bereitet die Statik des Gotteshauses, wie umfangreiche Untersuchungen ergeben haben. Um die Kirche weiter nutzen zu können, hatte die Pfarrei bereits im vergangenen Jahr kleinere Sanierungsarbeiten erledigen lassen.
Allerdings reicht das nicht auf Dauer. Mittlerweile liegt ein Konzept für eine umfangreiche Renovierung vor. Stadtbaumeisterin Marlen Walser stellte die geplanten Maßnahmen im Bauausschuss des Stadtrates vor. Ein Thema für die Räte ist das Vorhaben, weil die Aureliuskirche unter Denkmalschutz steht. Der größte Teil der Vorhaben spielt sich zwar im Inneren des Gotteshauses ab, trotzdem muss die Kommune ihr Einverständnis für das Vorhaben geben. Diskussionen gab es darum nicht. Es sei „nicht denkbar, dass die Kirche nicht mehr in Betrieb sein sollte“, gab Bürgermeister Eric Ballerstedt die Stimmung im Rat wieder.
Sichtbar sein werden vor allem die Arbeiten auf der Seite zum Friedhof hin. Dort ist die Kirche nicht tief genug gegründet. „Sie ist fast nur auf den Boden gesetzt“(Walser). Teils biegen sich deshalb bereits die Wände nach außen. Josef Kraft, Stadtrat und lange Mitglied im Pfarrgemeinderat, spitzte die Lage so zu: „Jeder Hühnerstall hat ein besseres Fundament.“
Um die Standfestigkeit des Gebäudes zu erhöhen, soll die Kirchenmauer unterfangen, zudem zum Friedhof hin um etwa 40 Zentimeter angeböscht werden. Dazu werden auch die dort stehenden Grabsteine hochgesetzt. „Der Fuß der Kirche soll besser verankert werden“, fasste Walser die Maßnahmen zusammen.
Im Rahmen der Sanierung soll auch etwas für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte getan werden. Am Hauptportal ist zur Seite hin eine Rampe geplant. Ziel sei es, die Kirche schwellenfrei zugänglich zu machen, sagte Walser.
Alle anderen Maßnahmen spielen sich laut Stadtbaumeisterin vor allem im Dachstuhl ab. Er ist bereits im vergangenen Jahr notgesichert worden. Das allein reicht aber nicht aus. So muss das Tragwerk der Kirche verstärkt werden. Das betrifft Unterzüge, Balken, Sparren und Seilverspannungen.
Die geschätzten Kosten nähern sich einer Million Euro an. Wann die Sanierung beginnen kann, ist unklar. Derzeit liegt das Vorhaben bei der Diözese. Deren Bauausschuss muss sich mit der geplanten Renovierung befassen. Das werde vermutlich erst im Herbst geschehen, sagt Jürgen Huber. Kommt aus Augsburg grünes Licht, müssen die Gewerke noch ausgeschrieben und Handwerker gefunden werden. Deshalb werde mit den Arbeiten wohl nicht in diesem Jahr begonnen.
Geplant ist im Zuge der Sanierung auch der Einbau einer neuen Heizung. Die alte ist nach einem Schaden vor zwei Jahren nicht mehr nutzbar. Während die Kirchenstiftung bei der Sanierung der Aureliuskirche mit finanzieller Unterstützung der Diözese rechnen kann, muss sie die Heizung selber finanzieren.