Bürger können Energieberatung kostenlos nutzen
Angebot neu organisiert: Eza und Verbraucherzentrale sind Träger, Ministerium und Kommunen zahlen
KREIS LINDAU - „Man sollte mal“– sich um die alten Fenster kümmern oder über eine neue Heizung nachdenken? Oder fällt die Energierechnung zu teuer aus? Wer als Hausoder Wohnungsbesitzer mit solchen Gedanken spielt, für den dürfte die Energieberatung eine gute Idee sein. Die ist jetzt neu organisiert worden: Jetzt tragen Eza und die Verbraucherzentrale Bayern gemeinsam das Angebot, finanziert vom Bundeswirtschaftsministerium. Damit haben nun alle Bürger im Landkreis Anspruch auf diese Beratung, und zwar kostenlos. Denn den vom Ministerium vorgesehenen Eigenanteil übernehmen die Gemeinden und Städte im Kreis Lindau für ihre Bürger.
Die Energieberatung ist im Kreis Lindau schon lange fest verankert. Vor rund zwei Jahrzehnten startete sie im damaligen landkreiseigenen Energieberatungszentrum: Rudi Pröller und Steffen Riedel haben sie in den 90er-Jahren dort aufgebaut. Das ist zwar längst Geschichte. Aber die Energieberatung blieb. Das Energieund Umweltzentrum Allgäu, kurz Eza, ist seit 15 Jahren für deren Organisation zuständig. Freie Mitarbeiter des Eza, allesamt Fachleute in klimaschutzrelevanten Bereichen, haben die Bürger in regelmäßigen Sprechstunden informiert. Einziges Manko: Es hat diese Energieberatung bisher nur in wenigen Orten im Landkreis gegeben, und zwar dort, wo die Gemeinden bereit gewesen sind, die rund 40 Euro pro Beratungsstunde für ihre Bürger zu zahlen. Weil die Bundesregierung die Gebäudesanierung voranbringen wolle, ändere sich das nun, wie der Klimaschutzmanager des Landkreises, Steffen Riedel, im Pressegespräch mit der LZ schildert. Berlin fördere die Energieberatung aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums. Federführend in der Umsetzung des Konzeptes sind die Verbraucherzentralen. Eza-Geschäftsführer Martin Sambale hat mit der bayerischen Verbraucherzentrale einige Gespräche geführt. Als Ergebnis gibt es jetzt in puncto Energieberatung eine Kooperation zwischen beiden Einrichtungen: „Wir treiben das jetzt gemeinsam voran“, freut sich Sambale. Dabei kümmert sich EZA um die Zusammenarbeit mit den Kommunen, die Verbraucherzentrale um die Berater. Im Kreis Lindau sind das der Ingenieur Günter Edeler und der Architekt Thomas Kubeth: Edeler berät die Bürger in Bodolz und Wasserburg, sein Kollege in den beiden Städten Lindau und Lindenberg sowie den Orten Scheidegg und Stiefenhofen.
Gespräch an jedem der sechs Standorte möglich
Neu ist, dass sich jetzt jeder Landkreisbewohner beraten lassen kann, und zwar an jedem der sechs Standorte der Energieberatung, unabhängig vom Wohnort. So sind zwar die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell dem Beratungsstandort Lindau angegliedert. Wenn aber beispielsweise ein Hergensweilerer in Lindenberg arbeitet, kann er auch dort einen Beratungstermin vereinbaren.
Worüber sich der Klimaschutzmanager des Landkreises besonders freut: Die Energieberatung ist und bleibt für jeden kostenlos. Grundsätzlich sehe die Finanzierung aus Berlin einen Eigenanteil für den Bürger vor, erklärt Riedel. Doch die Gemeinden und Städte im Kreis haben sich nach seinen Worten bereit erklärt, diesen Betrag zu übernehmen – egal, wo im Kreis sich ihre Bürger beraten lassen.