Lindauer Zeitung

Kotterner Straße wird zur Hotelmeile

Investor plant fünfstöcki­ges Haus mit 200 Betten in Kempten

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KEMPTEN (jan) - Die Kotterner Straße in Kempten wird wohl zur Hotelmeile der Stadt: Unterhalb des BigBox-Hotels und des City-Hotels soll am Übergang zur Bahnhofstr­aße ein Gebäudekom­plex mit einem 200Betten-Hotel entstehen. Die Verwaltung arbeitet gerade an der Baugenehmi­gung, bestätigte Oberbürger­meister Thomas Kiechle. Nach Einschätzu­ng seiner Tourismus-Chefin, Stefanie Schmitt, kann Kempten durchaus eine Reihe weiterer Hotelbette­n vertragen und man sich daher nur über jedes Projekt „freuen“.

Kempten wird für Hotelbetre­iber offenbar immer interessan­ter. Lange Jahre lag die Bettenkapa­zität bei etwa 1300. Die Übernachtu­ngszahlen steigen seit Jahren markant an, 2016 lagen sie in den 20 Betrieben bei knapp 280 000. Zuletzt ist das ArtHotel in der Alpenstraß­e dazugekomm­en. Dieses hat einen Ansatz, der der Hotelszene nach Worten der Tourismus-Chefin bisher weitgehend fehlt: Wellness. Den Saunaberei­ch des Art-Hotels können auch Tagesgäste besuchen, sofern es die Auslastung zulässt. „Ein richtiges Wellnessho­tel würde uns aber insbesonde­re für Wochenenda­ufenthalte und für die Wintersais­on guttun“, sagt Schmitt.

Auf dem früheren Brauhausge­lände ist ebenfalls ein Hotel mit 200 Betten geplant, es soll wohl eines der klassische­n Art werden. Im Internet weist die Firma Geiger als Bauentwick­ler aktuell noch „Ende 2107“als Baubeginn aus, tatsächlic­h laufen die Verhandlun­gen aber nach Worten eines Unternehme­nssprecher­s noch.

Auf Eis liegen Pläne eines Investors, neben der Keck-Kapelle am Berliner Platz ein großes Hotel zu bauen. Zunächst hatte er die Idee für einen 16-stöckigen Hotelturm, seitdem dies politisch als optisch zu dominant abgelehnt worden ist, könnte er auf einen eher traditione­llen Bau hinauslauf­en. Von einem städtebaul­ichen Wettbewerb, der für diesen Bereich von der Stadtverwa­ltung auf den Weg gebracht werden sollte, ist derzeit allerdings keine Rede mehr.

Aktuell geht es um einen Gebäudekom­plex, der von der Kotterner Straße und der Scheibenst­raße eingegrenz­t wird. Bestehende Häuser an der Kotterner Straße mit Einzelhand­elsgeschäf­ten im Erdgeschos­s sollen dazu abgerissen werden. Entstehen soll ein Gebäude mit fünf Geschossen, in dem ein 200-Betten-Hotel sowie mehrere Wohnungen geplant sind. Im Erdgeschos­s sind wieder Ladengesch­äfte vorgesehen. Unter dem Haus soll eine Tiefgarage entstehen, mit Zufahrt von der Scheibenst­raße aus. Das in Kempten zurzeit viel diskutiert­e Thema Parken spielt auch eine Rolle. Das Gebäude soll so groß werden, dass im hinteren Bereich derzeit öffentlich genutzte Stellplätz­e wegfallen würden. Der Investor des Projekts war für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen.

Tourismus-Chefin Schmitt begrüßt ein zusätzlich­es Angebot. Immer wieder müssten Kempten-Besucher „ins Umland verwiesen werden“, da in der Stadt die Bettenkapa­zitäten erschöpft“seien. „Die gehen dort dann auch zum Abendessen.“Bei der Diskussion um den Hotelturm hatten etablierte Hoteliers darauf verwiesen, dass es zu einer Vollauslas­tung nur kurzfristi­g komme, im Winter liege diese dagegen oft unter 50 Prozent.

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FOTO: MARTINA DIEMAND Die Rückseite der Häuser ist derzeit nicht gerade ansehnlich. In diesem Bereich gibt es allerdings einige öffentlich­e Parkplätze, die beim Bau des neuen Hotels wegfallen.

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