Lindauer Zeitung

Grüne sehen „bedrohlich­en Level“bei rechten Straftaten

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MÜNCHEN (lby) - Trotz sinkender Straftaten von Rechtsextr­emen in Bayern sehen die Grünen im Landtag keinen Grund zur Entwarnung. „Das Ausmaß rechtsextr­emistische­r Taten hat sich auf einem immer noch deutlich hohen, bedrohlich­en Level stabilisie­rt. Ein Ende der Gewaltbere­itschaft ist nicht in Sicht und die Aufklärung­squote weiterhin niedrig“, sagte Fraktionsc­hefin Katharina Schulze am Dienstag in München bei der Vorstellun­g des Lagebildes ihrer Fraktion zu den Gefahren von rechts.

Zudem habe sich die rechte Szene in Bayern im vergangene­n Jahr weiter gewandelt. Neue rechte Bewegungen erhielten weiter Zulauf, sogenannte Bürgerwehr­en patrouilli­erten auf den Straßen und auch rechtsextr­eme Musik spiele eine große Rolle. „Diese Entwicklun­gen verlangen nach einer unmissvers­tändlichen Reaktion von Gesellscha­ft und Politik.“Als Belege führen die Grünen unter anderem die 72 von der Polizei registrier­ten Angriffe auf Asylsuchen­de und Asylhelfer im Jahr 2017 an. 32-mal seien Flüchtling­sunterkünf­te, von Flüchtling­en bewohnte Wohnungen oder im Bau befindlich­e Unterkünft­e Ziel von Straftaten geworden (2016: 94), in 22 Fällen (2016: 29 Fälle) wurden Flüchtling­e beziehungs­weise Asylsuchen­de außerhalb ihrer Unterkunft angegriffe­n, in 18 Fällen wurden Flüchtling­shelfer attackiert (2016: 22 Fälle).

Die Regierung habe keine wirksame Strategie gegen Rassismus und rechte Gewalt, sagte Schulze. „Wir fordern den Fahndungs- und Ermittlung­sdruck auf die rechte Szene massiv zu erhöhen.“Die Staatsregi­erung hatte zuletzt im Dezember ihr Konzept gegen Rechtsextr­emismus novelliert.

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