Landrat hält bei den Flüchtlingen am Kurs fest
KREIS LINDAU (pem) - Der Landkreis hält gegen Bestrebungen der Landesregierung an seinem Kurs fest, Flüchtlinge möglichst dezentral unterzubringen. Das hat Landrat Elmar Stegmann bei der Jahreshauptversammlung der Lindenberger CSU bekräftigt.
Seit Beginn der Flüchtlingswelle versucht das Landratsamt, Asylbewerber gleichmäßig auf die Städte und Gemeinden im Landkreis zu verteilen. Das soll eine Ballung von Flüchtlingen in einzelnen Orten und die damit verbundenen Probleme vermeiden. Aus Kostengründen dränge der Freistaat allerdings darauf, Asylbewerber in größeren Einheiten unterzubringen, schilderte Stegmann. Das hält der Landrat für den falschen Weg. „Integration geht viel besser in kleinen Einheiten“, sagte der Kreischef. Der Landkreis werde deshalb an seinem Konzept so „lange es irgendwie geht“festhalten, kündigte der Landrat an. Stegmann fühlt sich durch die Lage im Landkreis bestätigt. Derzeit leben 700 Flüchtlinge zwischen Nonnenhorn und Maierhöfen. Massive Probleme gibt es hier anders als in anderen Regionen nicht. Stegmann: „Bisher läuft es absolut geregelt ab. Wir haben nicht mehr Probleme, als es in deutschen Familien auch gibt.“
Derzeit hat der Landkreis mehr Wohnungen angemietet, als es Bedarf für Flüchtlinge gibt. „Wir haben Leerstand in freien Wohnungen“, bestätigte Stegmann. Der Landrat hält es aber für nötig, Plätze vorzuhalten. Niemand könne sagen, wie viele Flüchtlinge in absehbarer Zeit nach Deutschland kommen. Stegmann: „Wir wissen nicht, wie es in der Türkei und Syrien weitergeht, und wir wissen auch nicht, wie viele Menschen bei besserem Wetter über das Mittelmeer kommen.“