Lindauer Zeitung

Nächtliche­r Trip zu Schnellres­taurant hat Folgen

30-Jähriger fährt mit 1,03 Promille in den Drive-in-Schalter und verletzt dort einen Fußgänger

- Von Michael Mang

OBERALLGÄU - Weil er nachts betrunken einen jungen Mann mit dem Auto angefahren haben soll, stand ein 30-Jähriger in Sonthofen vor Gericht. Angeklagt war der Oberallgäu­er wegen Gefährdung des Straßenver­kehrs und Körperverl­etzung. Zu dem Unfall kam es im September 2017 nach 3 Uhr nachts im Drive-in-Schalter eines Schnellres­taurants. Den hatte der Angeklagte, wohl getrieben von einem Hungergefü­hl, mit 1,03 Promille Alkohol im Blut nach einer Party angesteuer­t. Der Unfall hat gravierend­e Folgen für den Angeklagte­n: Er muss 7000 Euro (100 Tagessätze) Geldstrafe bezahlen und für mindestens ein Jahr auf seinen Führersche­in verzichten.

Für den Angeklagte­n, der beruflich auf den Führersche­in angewiesen ist, stand in der Verhandlun­g viel auf dem Spiel. Er schwieg und ließ seinen Anwalt sprechen. Es lief darauf hinaus: alles abstreiten und Zweifel säen. „Ein Unfall hätte auch ohne Alkohol passieren können.“Vielleicht sei das Opfer auch einen Schritt zur Seite gewankt, trug der Anwalt vor.

Auch der 19-Jährige, der bei dem Unfall leicht verletzt wurde, sagte vor Gericht aus. „Er ist mir über den rechten Fuß gefahren und mit dem Spiegel gegen den Ellbogen gestoßen“, erzählte der junge Mann. Er habe wie viele andere Passanten im Drive-inSchalter bestellt, weil der Haupteinga­ng des Restaurant­s bereits geschlosse­n war. Dann sei ein Auto von hinten gekommen. Der Fahrer habe den Motor aufheulen lassen.

„Ich muss zugeben, wir sind nicht gleich auf die Seite“, sagte das Unfallopfe­r. „Wir waren genervt, weil das Auto gedrängelt hat.“Diese Version der Geschehnis­se stützten auch die Freunde, die den 19-Jährigen in der Nacht begleitet hatten. Auch sie erzählten vom Aufheulen eines Motors und beschriebe­n ein lautes „Klacken“vom Abklappen des Seitenspie­gels.

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