Nächtlicher Trip zu Schnellrestaurant hat Folgen
30-Jähriger fährt mit 1,03 Promille in den Drive-in-Schalter und verletzt dort einen Fußgänger
OBERALLGÄU - Weil er nachts betrunken einen jungen Mann mit dem Auto angefahren haben soll, stand ein 30-Jähriger in Sonthofen vor Gericht. Angeklagt war der Oberallgäuer wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Körperverletzung. Zu dem Unfall kam es im September 2017 nach 3 Uhr nachts im Drive-in-Schalter eines Schnellrestaurants. Den hatte der Angeklagte, wohl getrieben von einem Hungergefühl, mit 1,03 Promille Alkohol im Blut nach einer Party angesteuert. Der Unfall hat gravierende Folgen für den Angeklagten: Er muss 7000 Euro (100 Tagessätze) Geldstrafe bezahlen und für mindestens ein Jahr auf seinen Führerschein verzichten.
Für den Angeklagten, der beruflich auf den Führerschein angewiesen ist, stand in der Verhandlung viel auf dem Spiel. Er schwieg und ließ seinen Anwalt sprechen. Es lief darauf hinaus: alles abstreiten und Zweifel säen. „Ein Unfall hätte auch ohne Alkohol passieren können.“Vielleicht sei das Opfer auch einen Schritt zur Seite gewankt, trug der Anwalt vor.
Auch der 19-Jährige, der bei dem Unfall leicht verletzt wurde, sagte vor Gericht aus. „Er ist mir über den rechten Fuß gefahren und mit dem Spiegel gegen den Ellbogen gestoßen“, erzählte der junge Mann. Er habe wie viele andere Passanten im Drive-inSchalter bestellt, weil der Haupteingang des Restaurants bereits geschlossen war. Dann sei ein Auto von hinten gekommen. Der Fahrer habe den Motor aufheulen lassen.
„Ich muss zugeben, wir sind nicht gleich auf die Seite“, sagte das Unfallopfer. „Wir waren genervt, weil das Auto gedrängelt hat.“Diese Version der Geschehnisse stützten auch die Freunde, die den 19-Jährigen in der Nacht begleitet hatten. Auch sie erzählten vom Aufheulen eines Motors und beschrieben ein lautes „Klacken“vom Abklappen des Seitenspiegels.