Bei Kurzzeitpflege fehlt Personal
Landkreis will spezielle Altenpflegeschule für Kräfte aus dem Ausland.
(ee) - Weil die Kreistagsfraktion der Grünen aus Aussagen des Lindauer Heimleiters Klaus Höhne herausgelesen hatte, es gebe in und um Lindau nicht genügend Kurzzeitpflegeplätze, hatten sie beantragt, dass der Kreis auch den Neubau von solchen zeitlich begrenzten Pflegeplätzen finanziell unterstützen soll. Für die Landkreisverwaltung ist jedoch klar: Bei der Problematik Kurzzeitpflege fehle vor allem geeignetes Fachpersonal. Deswegen spreche man unter anderem mit der Allgäu GmbH, ob in der Region nicht eine Altenpflegeschule speziell für Kräfte aus dem Ausland gegründet werden könne.
Acht Plätze im Hospital und Altersheim Reutin sowie weitere drei im Westallgäu: Die sind nach Aussage des zuständigen Landratsamtsjuristen Tobias Walch verlässlich im Landkreis vorhanden. Zwar sei damit das Ziel, ein Dutzend Kurzzeitpflegeplätze buchbar anbieten zu können, nicht ganz erreicht. Aber insbesondere im Lindauer Raum sei Kurzzeitpflege möglich, zeigte sich Walch in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses überzeugt.
Eventuell wird Altenpflegeschule gegründet
Im vergangenen Oktober hatten die Kreisräte beschlossen sowohl einen Zuschuss für zur Verfügung stehende Kurzzeitpflegeplätze zu geben als auch für nachgewiesene Belegungstage. Die Verwaltung habe inzwischen alle Häuser im Kreisgebiet angeschrieben und so erfahren, dass es momentan die erwähnten elf Plätze gibt. „Die Freihaltepauschale dafür wird jetzt ausbezahlt“, sagte Walch im Kreisausschuss. Die beschlossene Belegungspauschale werde man dann zum Jahresende hin überweisen.
Wenn, wie zuletzt in den unter Klaus Höhnes Leitung stehenden beiden Häusern Hospital und Reutin, nicht alle Bewerber für einen Kurzzeitpflegeplatz aufgenommen werden konnten, dann liege das nicht an zu wenig Plätzen, sondern am fehlenden Fachpersonal, betonte Walch weiter. Vor diesem Hintergrund habe der Kreis das Gespräch mit der Allgäu GmbH gesucht: Dort soll nun geprüft werden, ob in der Region eventuell eine Altenpflegeschule gegründet wird, die speziell Kräfte aus dem Ausland für den Einsatz in deutschen Pflegeheimen schult.
Im Übrigen habe Landrat Elmar Stegmann auch Asklepios als Träger des Lindauer Krankenhauses angeschrieben „und an seine Verantwortung erinnert“, wie Walch sagte: Wenn es wirklich Probleme mit den vertraglich zugesicherten Plätzen in Hospital und Reutin gebe, „dann ist auch Asklepios in der Pflicht“.
Für die Herbstsitzung des Sozialausschusses kündigte Walch einen ausführlichen Bericht zur Situation der Kurzzeitpflege im Kreis Lindau an. Bis dahin werde man die Lage beobachten.