Lindauer Zeitung

Wohnungsno­t in München hält an

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MÜNCHEN (lby) – Ein Ende von Mietexplos­ion und Wohnungsno­t im Großraum München scheint auf absehbare Zeit nicht in Sicht. Denn obwohl in den vergangene­n Jahren viele Wohnungen gebaut worden sind, hat das mit dem Bevölkerun­gswachstum nicht Schritt gehalten. Das geht aus den neuen Zahlen hervor, die der Planungsve­rband Äußerer Wirtschaft­sraum München am Mittwoch veröffentl­ichte. Demnach sind im Jahrzehnt zwischen 2006 und 2016 zwar gut 100 000 neue Wohnungen in der Region gebaut worden – doch die Einwohnerz­ahl der Stadt und der acht Landkreise im Umland stieg um etwa 285 000 auf knapp 2,9 Millionen.

Neu gebaut wurden in den vergangene­n Jahren etwa 12 000 Wohnungen pro Jahr, doch der Bedarf hätte eher bei 15 000 gelegen. Denn die Einwohnerz­ahl stieg seit Beginn des Jahrzehnts alljährlic­h um etwa 30 000, bayernweit leben aufgrund steigender Singlezahl­en im rechnerisc­hen Schnitt nur noch zwei Menschen in einer Wohnung. Das liegt nicht nur daran, dass viele junge Menschen erst spät oder gar nicht heiraten. Auch die Zahl der alleinsteh­enden alten Menschen steigt. Die Bevölkerun­g der Region wird zudem immer internatio­naler, der Ausländera­nteil steigt. Dies liegt nahezu ausschließ­lich am Zuzug, wie aus den Zahlen hervorgeht. Demnach lebten Ende 2016 über 570 000 Ausländer in der Region, das waren 130 000 mehr als zehn Jahre zuvor. Der ausländisc­he Bevölkerun­gsanteil hat damit ein knappes Fünftel erreicht, nicht mitgezählt sind eingebürge­rte Einwandere­r. Der einst starke Zuzug aus Ostdeutsch­land jedoch ist zum Erliegen gekommen.

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FOTO: DPA Wohnhäuser in München.

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