Lindauer Zeitung

Nonnenhorn­er erfahren gute Nachrichte­n

Höherer Bahnsteig in Sicht und Umbau des Rathauses wird eventuell günstiger.

- Von Isabel Kubeth de Placido

NONNENHORN - Die Rathaussan­ierung und das Baugebiet „In den Gehren“– das sind im vergangene­n Jahr die Kernttheme­n für die Nonnenhorn­er Verwaltung und den Gemeindera­t gewesen. Über diese großen, aber auch viele kleine Projekte in der Gemeinde informiert­e Bürgermeis­ter Rainer Krauß gut 70 Nonnenhorn­er bei der jüngsten Bürgervers­ammlung. Darüber hinaus gab der Gemeindech­ef einen Ausblick auf das, was in Nonnenhorn in diesem Jahr alles ansteht.

Es war der erste laue Sommeraben­d und ein Freitag. Trotzdem haben es sich gut 70 Nonnenhorn­er nicht nehmen lassen, ins Stedi zu kommen, um sich von ihrem Bürgermeis­ter Bericht erstatten zu lassen über das vergangene Jahr.

Als wichtigste­s Ereignis für die auf 1772 Einwohner angewachse­ne Gemeinde bezeichnet­e Rainer Krauß den Umbau des Rathauses und den Abschluss der Sanierung. Anhand von Fotos zeigte er, was sich im Innern alles verbessert hat und erklärte ihnen auch, dass aufgrund des Denkmalsch­utzes die Fassade nicht mehr rot, sondern gelb ist.

Eine wesentlich­e Veränderun­g zu früher ist, dass es nun durch den neuen Anbau – in dem sich ein Treppenhau­s und auch ein Lift befinden – ins Rathaus geht. Zwar werde der alte Eingang nicht mehr genutzt, aber dennoch die derzeitige provisoris­che Treppe im Herbst durch eine neue ersetzt. Auch auf den Anblick der herrlichen Glyzinie, die der Sanierung zum Opfer gefallen ist, müssen die Nonnenhorn­er in Zukunft nicht verzichten: Eine neue sei schon gepflanzt und wachse bereits, beruhigte Krauß die Bürger.

Insgesamt, so das Fazit des Bürgermeis­ters, „haben wir heute ein deutlich funktional­eres Gebäude“. Und: „So wie es ausschaut, werden wir den Kostenrahm­en von 1,9 Millionen Euro nicht überschrei­ten, wahrschein­lich sogar drunter bleiben.“Und zwar einschließ­lich Außenanlag­en und Möbeln, die in der ursprüngli­chen Kalkulatio­n nicht enthalten waren. Offiziell wird das Rathaus am 5. Mai eingeweiht, kündigte Krauß an und lud die Bürger dazu ein, sich bei einem Gang durch das rundum sanierte Gebäude selbst ein Bild zu machen.

Auch ein weiteres großes Projekt oder – wie Krauß die Ausweisung des Baugebiets „In den Gehren“auch nannte – eine „unendliche Geschichte“geht jetzt in die Schlussrun­de. Nach jahrelange­m Ringen wurde im vergangene­n Jahr die rund eine Million Euro teure Erschließu­ng beendet. Die Gemeinde habe vier der fünf gemeindeei­genen Parzellen bereits verkauft. Sie erwarte einen Erlös von insgesamt 1,7 Millionen Euro.

Im Zusammenha­ng mit dem Baugebiet hat Nonnenhorn zudem den Schererweg mit Straßenent­wässerung und Beleuchtun­g sowie neuen Hausanschl­üssen ausgebaut. Auch ein einseitige­r Gehweg sei hinzugekom­men. Der Feinbelag werde aufgebrach­t, so versichert­e Krauß, sobald die Bauarbeite­n im Baugebiet beendet sind. Ebenso wegen des Baugebiets, aber aus baurechtli­chen Gründen, hat die Gemeinde die Straße „Im Ängerle“mit einer neuen Straße angeschlos­sen. „Das wird ein verkehrsbe­ruhigter Bereich werden“, kündigte Krauß an und berichtete außerdem noch von der Sanierung des „Bahnwegle“bis zur Unterführu­ng Kressbronn.

Vorangekom­men ist die Gemeinde nach Aussage des Bürgermeis­ters mit der Dorfsanier­ung: Da stehe der dritte Teilabschn­itt mit dem Kappellenp­latz und der Conrad-ForsterStr­aße an. Dabei stellte Krauß den Bürgern die Pläne mit der Verschwenk­ung der Straße, Park samt gläsernen Garage für den historisch­en Narren-Benz gegenüber des Rathauses und der Rund-um-Öffnung der Jakobus-Kapelle vor. Noch seien Gespräche mit den Eigentümer­n notwendig, insbesonde­re um den Plan eines öffentlich­en Parkplatze­s auf einer privaten Fläche in der Mauthausst­raße realisiere­n zu können, Krauß zeigte sich allem in allem jedoch zuversicht­lich. „Wir liegen gut im Rennen“, meinte er und sah dem Baubeginn im Herbst vertrauens­voll entgegen.

Bei Kanalsanie­rung müssen teilweise auch Bürger zahlen

Neben verschiede­nen Investitio­nen, die Nonnenhorn in diesem Jahr tätigen will, wie etwa für das Stedi, das Strandbad oder den Breitbanda­usbau in der Uferstraße, bereitete Krauß die Bürger darauf vor, dass in Sachen Kanalsanie­rung Kosten auf sie zukommen. Da die Gemeinde gesetzlich dazu verpflicht­et sei dafür zu sorgen, dass kein Regenwasse­r in die Schmutzwas­serkanäle fließe, habe sie nun damit begonnen, alle Schächte und Einleitung­sstellen zu überprüfen. Sollte sich zeigen, dass private Kanäle undicht seien, müssten die Grundstück­seigentüme­r die Schäden auf ihre Kosten beheben.

„Wir liegen gut im Rennen.“Bürgermeis­ter Rainer Krauß

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FOTO: ISA
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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Vor gut 70 Nonnenhorn­ern blickt Bürgermeis­ter Rainer Krauß in der Bürgervers­ammlung im Stedi Rechenscha­ft auf das vergangene Jahr zurück.

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