Nonnenhorner erfahren gute Nachrichten
Höherer Bahnsteig in Sicht und Umbau des Rathauses wird eventuell günstiger.
NONNENHORN - Die Rathaussanierung und das Baugebiet „In den Gehren“– das sind im vergangenen Jahr die Kerntthemen für die Nonnenhorner Verwaltung und den Gemeinderat gewesen. Über diese großen, aber auch viele kleine Projekte in der Gemeinde informierte Bürgermeister Rainer Krauß gut 70 Nonnenhorner bei der jüngsten Bürgerversammlung. Darüber hinaus gab der Gemeindechef einen Ausblick auf das, was in Nonnenhorn in diesem Jahr alles ansteht.
Es war der erste laue Sommerabend und ein Freitag. Trotzdem haben es sich gut 70 Nonnenhorner nicht nehmen lassen, ins Stedi zu kommen, um sich von ihrem Bürgermeister Bericht erstatten zu lassen über das vergangene Jahr.
Als wichtigstes Ereignis für die auf 1772 Einwohner angewachsene Gemeinde bezeichnete Rainer Krauß den Umbau des Rathauses und den Abschluss der Sanierung. Anhand von Fotos zeigte er, was sich im Innern alles verbessert hat und erklärte ihnen auch, dass aufgrund des Denkmalschutzes die Fassade nicht mehr rot, sondern gelb ist.
Eine wesentliche Veränderung zu früher ist, dass es nun durch den neuen Anbau – in dem sich ein Treppenhaus und auch ein Lift befinden – ins Rathaus geht. Zwar werde der alte Eingang nicht mehr genutzt, aber dennoch die derzeitige provisorische Treppe im Herbst durch eine neue ersetzt. Auch auf den Anblick der herrlichen Glyzinie, die der Sanierung zum Opfer gefallen ist, müssen die Nonnenhorner in Zukunft nicht verzichten: Eine neue sei schon gepflanzt und wachse bereits, beruhigte Krauß die Bürger.
Insgesamt, so das Fazit des Bürgermeisters, „haben wir heute ein deutlich funktionaleres Gebäude“. Und: „So wie es ausschaut, werden wir den Kostenrahmen von 1,9 Millionen Euro nicht überschreiten, wahrscheinlich sogar drunter bleiben.“Und zwar einschließlich Außenanlagen und Möbeln, die in der ursprünglichen Kalkulation nicht enthalten waren. Offiziell wird das Rathaus am 5. Mai eingeweiht, kündigte Krauß an und lud die Bürger dazu ein, sich bei einem Gang durch das rundum sanierte Gebäude selbst ein Bild zu machen.
Auch ein weiteres großes Projekt oder – wie Krauß die Ausweisung des Baugebiets „In den Gehren“auch nannte – eine „unendliche Geschichte“geht jetzt in die Schlussrunde. Nach jahrelangem Ringen wurde im vergangenen Jahr die rund eine Million Euro teure Erschließung beendet. Die Gemeinde habe vier der fünf gemeindeeigenen Parzellen bereits verkauft. Sie erwarte einen Erlös von insgesamt 1,7 Millionen Euro.
Im Zusammenhang mit dem Baugebiet hat Nonnenhorn zudem den Schererweg mit Straßenentwässerung und Beleuchtung sowie neuen Hausanschlüssen ausgebaut. Auch ein einseitiger Gehweg sei hinzugekommen. Der Feinbelag werde aufgebracht, so versicherte Krauß, sobald die Bauarbeiten im Baugebiet beendet sind. Ebenso wegen des Baugebiets, aber aus baurechtlichen Gründen, hat die Gemeinde die Straße „Im Ängerle“mit einer neuen Straße angeschlossen. „Das wird ein verkehrsberuhigter Bereich werden“, kündigte Krauß an und berichtete außerdem noch von der Sanierung des „Bahnwegle“bis zur Unterführung Kressbronn.
Vorangekommen ist die Gemeinde nach Aussage des Bürgermeisters mit der Dorfsanierung: Da stehe der dritte Teilabschnitt mit dem Kappellenplatz und der Conrad-ForsterStraße an. Dabei stellte Krauß den Bürgern die Pläne mit der Verschwenkung der Straße, Park samt gläsernen Garage für den historischen Narren-Benz gegenüber des Rathauses und der Rund-um-Öffnung der Jakobus-Kapelle vor. Noch seien Gespräche mit den Eigentümern notwendig, insbesondere um den Plan eines öffentlichen Parkplatzes auf einer privaten Fläche in der Mauthausstraße realisieren zu können, Krauß zeigte sich allem in allem jedoch zuversichtlich. „Wir liegen gut im Rennen“, meinte er und sah dem Baubeginn im Herbst vertrauensvoll entgegen.
Bei Kanalsanierung müssen teilweise auch Bürger zahlen
Neben verschiedenen Investitionen, die Nonnenhorn in diesem Jahr tätigen will, wie etwa für das Stedi, das Strandbad oder den Breitbandausbau in der Uferstraße, bereitete Krauß die Bürger darauf vor, dass in Sachen Kanalsanierung Kosten auf sie zukommen. Da die Gemeinde gesetzlich dazu verpflichtet sei dafür zu sorgen, dass kein Regenwasser in die Schmutzwasserkanäle fließe, habe sie nun damit begonnen, alle Schächte und Einleitungsstellen zu überprüfen. Sollte sich zeigen, dass private Kanäle undicht seien, müssten die Grundstückseigentümer die Schäden auf ihre Kosten beheben.
„Wir liegen gut im Rennen.“Bürgermeister Rainer Krauß