Novizin räumt Kloster Altomünster
ALTOMÜNSTER (lby) - Ihren Job als Juristin hat Claudia Schwarz an den Nagel gehängt, um ins Kloster Altomünster zu gehen – heute muss sie dort ausziehen.
Seit 2015 lebte Schwarz im einzigen deutschen Kloster des alten Birgittenordens, um dort Novizin zu werden. Als der Vatikan das Kloster mangels Nachwuchs auflöste und vor gut einem Jahr die letzte Nonne auszog, blieb sie wohnen und kämpfte um den Erhalt des Klosters. Sie ging vor Gericht und pilgerte nach Rom. Am Mittwoch zieht die 39-Jährige nun doch aus. Sie halte sich damit an eine in einem gerichtlichen Vergleich getroffene Vereinbarung, sagt sie.
Das oberste Gericht der Apostolischen Signatur hatte die Entscheidung zur Auflösung des Ordens zuletzt vor gut zwei Wochen endgültig bestätigt. In dem Vergleich hatten sich Schwarz und die Erzdiözese München und Freising geeinigt, dass sie auszieht, wenn Rom eine endgültige Entscheidung trifft. Schwarz argumentiert, es gebe außer ihr noch vier weitere Frauen, die in dem Kloster Nonne werden wollten. Es sei nicht richtig, dass der Nachwuchs fehle. Mindestens drei Ordensfrauen sind für den Erhalt eines Klosters nötig.
Schwarz will nun mit ihren zahlreichen Büchern zunächst in ein Zimmer ziehen, das ihr die Gemeinde gestellt hat. Dann hoffe sie mit ihren Mitstreiterinnen weiter auf ein Zeichen des Himmels, sagte sie am Dienstag. „Wir warten auf Gottes Anweisungen.“